Familienforschung - Fotobuch der letzten jüdischen Schulklasse Augsburgs

Hintergrund

  • Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gestalteten Schüler einer jüdischen Klasse ein Fotoalbum für ihren Lehrer Fritz Levy, der 1939 aus Deutschland floh und seinen Namen zu Fred Tuteur änderte.
  • Das Album enthält Widmungen, Porträts und Gruppenfotos eines Ausflugs zum Ammersee.
  • Nach den Novemberpogromen 1938 unterrichtete Levy die Kinder in den Räumen der Augsburger Synagoge, da Juden öffentliche Schulen nicht mehr besuchen durften.
  • Das Jüdische Museum vermutet, dass es sich um die letzte jüdische Schulklasse Augsburgs handelte.

Wiederentdeckung

  • Das Album befand sich jahrzehntelang unbeachtet in den USA.
  • Gefunden wurde es von Frank Tuteur, dem Sohn des Lehrers, in Kalifornien.
  • Gidon Lev, ein entfernter Verwandter, identifizierte Schüler und erforschte ihr Schicksal.

Schicksale der Schüler

  • 10 wurden im Holocaust ermordet.
  • 15 konnten auswandern.
  • 1 Kind überlebte den Nationalsozialismus in Deutschland.
  • Beispiel: Erika Scharon – Zwangsarbeiterin, 1943 nach Auschwitz deportiert.

Bedeutung der Fotos

  • Die Bilder zeigen trotz des NS-Terrors Lebensfreude und Unbekümmertheit.
  • Laut Carmen Reichert, Direktorin des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben:
    • Besonders ist, dass eine ganze Klasse in einem Album versammelt ist.
    • In den 1930er-Jahren war es für jüdische Menschen nicht mehr selbstverständlich, sich frei bewegen zu können.
  • Die Fotos dokumentieren die letzten sicheren Räume für Juden während des NS-Regimes.

Vermutete Entstehungsabsicht

  • Wahrscheinlich von Eltern gestaltet, möglicherweise in der Annahme, dass es das letzte Erinnerungsstück an die Klasse sein würde.

Aktueller Verbleib

  • Das Fotobuch wurde dem Jüdischen Museum Augsburg Schwaben übergeben.
  • Es könnte künftig Teil einer Dauerausstellung werden.

Sources:

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