Familienbande in den Archivnachrichten Baden-Württemberg

Originally published at: Familienbande in den Archivnachrichten Baden-Württemberg • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Unter dem Titelthema „Familienbande“ widmet sich die Redaktion der Archivnachrichten des Landesarchivs Baden-Württemberg im aktuellen Heft 71/2025 genealogischen Themen. Das Heft kann als PDF kostenlos online von der Webseite des Archivs heruntergeladen werden.


Archivnutzer und -nutzerinnen kommen zu Wort

In zwei Interviews berichten Nora Krug und Amelie Fried über ihre Erfahrungen und Erlebnissen bei der Recherche in Archiven. Die in New York lebenden Illustratorin und Buchautorin Nora Krug (* 1977) befasste sich mit der Verstrickung ihrer Vorfahren in der NS-Zeit und brachte ihre Forschungsergebnisse als kreative „Graphic Menoir“, einem gezeichneten und handgeschriebenen Familienalbum in Comic-Form heraus.

Die Moderatorin und Autorin Amelie Fried erforschte die Geschichte der jüdischen Familie ihres Großvaters, der sich pro forma von seiner arischen Frau scheiden ließ, um das gemeinsame Schuhhaus Pallas zu retten. Nur durch Zufall überlebte er in München, während andere Angehörige von den Nazis ermordet wurden oder fliehen konnten. Amelie Fried schrieb dazu ein Buch das auch als Hörbuch zu haben ist.

Unser Vorstandsmitglied Katrin Moeller berichtet über die Möglichkeiten zum Mit-Machen im Verein für Computergenealogie und Thomas Held, Vorsitzender des Vereins für Familienkunde in Baden-Württemberg (VFBW), beantwortet Fragen zur Faszination bei der Familienforschung und Wünschen der Forscher an die Archive. Michael Masters teilt seinen Enthusiasmus, nachdem  er  sein Ortsfamilienbuch Reicholzheim als Buch, CD und Online-OFB veröffentlicht hat. Judith Mayer begab sich auf die Spuren des Räubers Fideis Gindele (1781–1821) und Martin Haußmann forschte nach seinem Ahnherrn, dem Staatsrat Christian David Süsskind (1771–1850).

Das Archiv der deutsch-baltische Familie von Holst im Hauptstaatsarchiv beschreibt Felix Teuchert.  Die New Yorker Künstlerin Eleanor Reissa erforschte das unbekannte Schicksal ihrer jüdischen Eltern. Für seinen Film „Nestwärme“ recherchierte der Dokumentarfilmer Eric Esser die Geschichte seines Großvaters in der NS-Zeit. In weiteren Kurzberichten schreiben Nutzer über ihre Erfahrungen in den Archiven. Besonders interessant ist der Hinweis auf die umfangreiche Ortsfamilienbücher-Sammlung im Grundbuchzentralarchiv Kornwestheim.

Tipps zur Familienforschung und Vorträge, Filme, Archivnachrichten

Zwei Workshops zur Familienforschung werden im Staatsarchiv Wertheim am 15. und 24.10.25 bzw. 15. und 17.04.2026 von der VHS Wertheim angeboten. Der Dokumentarfilm „Nestwärme“ wird am 18.11.2025 um 19 Uhr im Staatsarchiv Ludwigsburg vorgeführt. Weitere Veranstaltungen zur Familienforschung gibt es am 04.12.2025 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und am 5.2.2026 in Ludwigsburg. Alle Informationen zu den Terminen gibt es hier.

Die Archivnachrichten enthalten u.a. Informationen zu neu erschlossene Archivbestände zu altwürttembergischen Lehenleuten, Fotos aus dem großherzoglichen Haus Baden, digitalisierte Quellen aus der NS-Zeit aus Frankreich (s.a. Bericht im CompGen-Blog) und über Fotografien zur Deportation der badischen Jüdinnen und Juden ins südfranzösische Internierungslager Gurs im Oktober 1940, wozu es auch eine gesonderte Quellenbeilage gibt.

Das Heft ist vielfältig und interessant, lesenswert für jeden, der sich für die Familien- und Ahnenforschung interessiert. Es gibt viele Anregungen aus den Archiven.

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Ein sehr schönes Heft! Einige knappe und systematische Einführungsartikel in unser spannendes Thema, eher aus Sicht der Familien- als der Ahnenforschung. Toller Artikel von @Katrin_Moeller zur CompGen-Community - mal ganz anders geschrieben! Und spannende Artikel zur Erforschung der eigenen Familiengeschichte - mit der Hilfe von Archiven. Sehr lesenswert!

Dr. Katrin Moeller erzählt ab Seite 14, dass Ahnenforschung heute viel mehr ist als Stammbäume sammeln – es geht um die spannenden Geschichten in unseren Familien. Gerade im Alter wird das oft wichtiger.

Wer vor 1871 sucht, muss wie ein Detektiv vorgehen. Die CompGen-Datenbanken wie das GOV helfen dabei, alte Orte und Infos zu finden.

Außerdem gibt’s coole Digitalprojekte, z.B. Grabsteine oder Adressbücher erfassen, und offene Daten in Gedbas. Wichtig ist der Austausch untereinander und Tools wie Transkribus für alte Schriften.

Besonders die Erforschung weiblicher Vorfahren und alter Fotos ist knifflig, sagt Moeller. Viele werden durch die Forschung auch an lokaler Geschichte oder Politik interessiert.

Und warum finde ich das Heft nicht im Download-Bereich. Habe den
Postversand abgewählt. Werde offensichtlich sogar als Blog-Autor
erwähnt, habe aber keinen Zugang zum Heft.
Gruß Peter T.

Hier

Grüsse an Dich! :clown_face:

Pardon, ich beziehe mich auf die CG 2025/3. Und habe offensichtlich
unter dem falschen Betreff reklamiert. Im Dowwnloadbereich ist nur die
Linkseite, aber nicht das Heft selbst. Peter

Das ist mein Problem. Das neue Heft der COMPUTERGENEALOGIE ist mit 171 MB größer als je zuvor. In VO gibt es anscheinend eine Upload-Grenze von 128 MB. Ich habe bislang nicht gefunden, wie ich das ändern kann, und mein Hilferuf hat bislang zu keiner Lösung geführt.

Ich habe erst einmal eine Version mit reduzierter Qualität dort abgelegt. Viel Spaß beim Lesen!

Grüße Hermann
(Geschäftsstelle)

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Danke für die Lösung