Familie von Sieden Moorburg, vor 1712 Lauenburg und Boitznburg

Wer forscht

Hallo Christian,

nachfolgend Hinweise zu von Sieden in ALU-Nr. von Sieden in ALU-Nr. 1408 u. 1559

Gruß

Andreas (Meininger)

Hallo Andreas,

danke für Deine Antwort auf meine ziemlich unvollständige Vorstellung zum Thema.:rofl:

Ich möchte kurz darstellen, um was es in meinem Fall geht.

Peter Hinrich von Sieden aus Moorburg / Elbe, südl. Hamburg, war bislang der erste von Sieden der Familie meiner Frau. Ich wollte immer wissen, wer den nun seine Eltern waren, trat aber auf der Stelle, dann gab es einen Türöffner. Im Moorburger Kirchenbuch wurde erwähnt, dass Hans Jochim von Sieden, den unehelich geborenen Sohn Peter Hinrich am 08. April 1712 hat taufen lassen, Gevatter Heinrich Fingke. Die Mutter wurde nie erwähnt.

Gut, ich konnte besonders mittels der Aufzeichnung der Müllergeschlechter Stormarn’s, West-Mecklenburg’s, die Vorfahren von Peter Hinich und seines Vater’s Hans Jochim darstellen.

Mein vermuteter Sachstand ist der, dass Peter Hinrich in Moorburg zurückgelassen wurde. Vielleicht bei den Grosseltern, mütterlicherseits, weill die leibliche Mutter im Kindbett verstorben war (??).

In Neustadt, wohin sich der Vater, Hans Jochim, ‚aus dem Staub gemacht hat‘, wird Peter Hinrich schriftlich nie genannt. Hans Jochim heiratete um 1715 in Neustadt (-Gleve) und gründete dort Familie.

Peter Hinrich heiratete im Oktober 1735 Catrina Beckeln und war der Vater des ersten Moorburger Reepschlägers Lorenz, Gründer einer Reepschlägerdynastie in Moorburg bis Anfang des 20.Jahrhunderts.

Mir stellt sich die Frage, wie so was sein kann, erkennt das Kind an, lässte es taufen und gibt ‚Fersengeld‘.

Ich würde zu gerne wissen wer die Mutter von Peter Hinrich war.

Nachstehnd eine Auflistung der von Sieden, bis zu Johanna Henriette, die Urgrossmutter meiner Frau.

  • Franz von Sieden -1626

Mit freudlichen Grüßen Manfred

von Siethen, von Syten, 1672 von Süden, M. Hans, * … (V: Busso, Müller, zuletzt Lauenburg; M: unseres Müllers Hans v. Siethen Mutter † Tripkau 7.9.1683), † …; Mühlen- und Zimmermeister, bis 1671 in Lauenburg/Elbe. Als im Januar 1671 der Schaalmüller Joh. Großschopf als Malzmüller nach Ratzeburg ging, bewarb sich auch Hanß von Syden am 17.2.1671 für die frei werdende Schaalmühle, wurde aber nicht angenommen; auch eine zweite Bewerbung vom 9.8.1671 blieb erfolglos, wahrscheinlich, weil er von anderer Seite diffamiert worden war. Anfang Okt. 1671 war die Entscheidung schon gegen ihn gefallen; inzwischen hatte er jedoch sein zur Miete bewohntes Haus in Lauenburg gekündigt und beträchtliche Geldmittel für Reise-und Anwaltskosten aufgebracht. Am 2.10.1671 schreibt er an den Rat der Stadt Lüneburg, schildert seine Lage und klagt, dass ihm ein lediger Mühlenknecht vorgezogen werden solle. Ein weiterer Brief am 4.10.1671 ist mit dem Mut der Verzweiflung geschrieben; er fordert den Rat auf, ihm den Denunzianten namhaft zu machen (Abschrift beider Schreiben bei G. Kruse, 8.5.1977).
Seit 1672 Müller auf der Schildmühle/Ksp. Granzin (dort 1677 genannt, verh.; Ritter, ZNF 42, 1967, 6), sicherlich noch 1679 (da seine T. mit Genehmigung des Caminer Pfarrers auf der Schildmühle getraut wurde), vielleicht noch bis 1683.
1683-94 Müller in Tripkau, bewirtschaftete die dortige Halbhufe Nr. 16, die vordem jährlich vom Müller gepachtet worden war; vgl. Protokoll Amt Neuhaus 26.3.1694: Hans v. Siethen hat 29.9.1692 die ehemals Janckesche wüste 1/2 Hufe angenommen; hat 1693 angefangen, ein neues Wohnhaus zu bauen. Da wegen der Beschwerungen durch den dänischen Einfall [1693] der Bau nicht zur Vollendung kam, gab Hans v. Siethen die Tripkauer Mühle und die Halbhufe auf und verkaufte den Hausrohbau für 55 Rthl. an Michael Vogler in Bohnenburg. Bei ihm arbeitete wohl seit Ende 1691 bis 1694 [sein mutmaßlicher Schwager] Borchert Großkopf als Mühlenknecht, der nach seinem Wegzug die Mühle weiter verwaltet. Der Verbleib Hans v. Siethens ist unbekannt. Hans v. Siethen Mühlenmeister Pate Tripkau 1687;
∞ I. [Lauenburg/Elbe?] vor 1660 N., Catrina Ilsabe, * …, † Tripkau ▭ 14.11.1689 (Hans v. Siethen Mühl.Mstr. ux. Catrina Ilsabe); Hans von Süden [sic] des Schildtmöllers Eheliche Hausfrau Patin Zahrensdorf 2.2.1672; Meister Hans v. Siethen Müllers Frau Patin Tripkau 6.10.1688;
∞ II. Tripkau 23.9.1690 Großkopf J. Sophie Margareta, aus Gr.Aulosen (Krs. Seehausen/Altmark), * …, † …; Sophia Marg. des Müllers Frau Patin Tripkau 2.4.1691;
Kinder:
I. Ehe: 1) Margareta (1679 Anna Elis.), * <Lauenburg/Elbe> 1660; 1704 Marg., 44 J.; BKV 1704, G 1, 17); ∞ Camin o. Dat. 1679 (M. Peter Henniges Müller hieselbs und Anna Elisabeth von Sieden; mit meinem Consens auff der Schildmühle von H. Johanne Güsenhagen copuliert) Hennings M. Peter, Wwer, Müller, 1678-81 in Camin, 1679 auf der Schildmühle, 1684/98 in Woez/Ksp. Döbbersen, 1701/04 auf dem Amtshaus Redentin/Ksp. Neuburg
? 2) Anna Elis., * …; Anna Elis. von Sieden Patin Camin 12.4.1680 bei Anna Elis., Peter Henniges T.
3) Armgardt Elis., * …; Armgardt Elis., Müllers zu Tripkau T., Patin Tripkau 14.2.1687
? 4) Anna Maria, * …; Anna Maria v. Sieden, Tripkau; ∞ Plate (DA Schwerin) 27.2.1695 Wöstenberg Asmus, Küster in Plate, * <1661>, † ebd. 28.7.1733, S. v. Hans W., Küster in Plate (* um 1630, † Plate 11.6.1705, 75 J. 8 Wo.); vgl. AT Erika Wöstenberg 1024 (Archiv f. Sippenf. 118/119, 1990, S. 510)
5) Sophia Elis., * …; Sophia Elis. von Sieden (V. 1714: † Hanß, Müller in Sachsen-Lauenburg); ∞ Dobbertin 12.10.1714 Zädwich Arendt Jacob;
II. Ehe: 6) Jochen Michel, * Tripkau ~ 6.7.1691 (P: Amtsschreiber zu Neuhaus Jochim Eckstein, absens; Michel Vogler, Verwalter zu Bohnenburg, absens; Joh. Riesenberg des Schützen Frau).
Jfr. Catharina v. Siethen, sel. Meisters Buscho v. S. ehel. Tochter, Patin Tripkau 25.4.1672

von Sieden, v. Siethen, v. Syten, M. Busso (Buß, Busche), * Lauenburg um 1600 (V: M. Franz; in der genealogisch unzureichenden Stammfolge Rassow, DGB 195, 1989, S. 322, wird der Schnitger [= Tischler, nicht Schneidemüller] Joh. v. Siden, 1600 in Hohenborn [so statt Hohenhorn], als V. betrachtet), † ebd. vor 1672; Mühlenmeister, 1651 in Blücher (Ritter, ZNF 42, 1967, 6); Meister Bußo von Syten Moller zu Blücher vor sich, sein Haußfraue, Kinder, Gesinde … bezahlt 16.2.1651 (Kontr.Reg. RA Boiz., CO I 76). Hat 1653 die Mühle in Boiz. mitgepachtet, vgl. Kontr.Reg. DA Boiz., CO I: 10.12.1653 Meister Buße von Syten, Müller zue Boitzenburgk und Blücher; ebenso 6.12.1654 (steuert für E, 2 Knechte, 2 Mägde). 1655-60 nur Müller in Boiz. (Nachfolger wird 1660 sein Schwager Jochim Goldt); vgl. Kontr.Reg. DA Boiz., CO I: 24.9.1655 M. Buße von Siethen Meister zue Boitzenburg (2 Knechte, 1 Magd); 30.10.1656 Buße von Siethen Mühlenmeister alhier; dgl. 7.9.1657. Spätestens seit 1660 bis zu seinem Tod auf der Palmmühle/Ksp. Lauenburg, zugleich 1666/67 Pächter der Brockmühle Witzeeze/Ksp. Pötrau sowie der Lauenburger Mühle; denn in einem Interrogatorium zu den Zwangsmahlgästen der Pötrauer Mühle (Kopie bei G. Kruse, briefl. 5.11.1980) von 1688 berichtet der etwa 61 J. alte Zimmermann Cordt Gerbers, dass „vor 21 und 22 Jahren .. der Buße und Frantz von Sieden die Lauenburger und Brockmühlen in der Pension gehabt“.
Zu den v. Sieden in Lauenburg s. W. Prillwitz, Steuerliste der Stadt Lauenburg de ao. 1691/92, in: Lauenb. Heimat 51, 1965, 57ff.: " … von denen Oberbrückern Nr. 142 Franz von Sieden gibt f. d. Hofdienst nichts; Pacht - [Rthl.] 4 [ß] - [Pf.]; 1 Rh"; dazu in der Fußnote: "Geldbuch 1693/94 S. 83: ‚Für den Hofdienst wird nichts gegeben, maßen kein Hauswirt auf der Stelle ist und die Leute dann auch verstorben sein; für die kl. Gartenstätte aber, so vor diesem nach Aussage der alten Haußwirte Bußo von Sieden gehabt, nachmals an † Major v. Falkenberg in einem Haus dabei logiert u. ein Lusthaus darauf wollen bauen lassenm eingeräumt, nach dessen Tode aber Franz von Sieden wieder bekommen hat, geben die hinterlassenen Erben jährl. 8 ß aus‘ (Prillwitz S. 63); " … von denen Unterbergern Nr. 194 Bußo von Sieden, Dg 1 [Rthl.] 1 [ß] 6 [Pf.]; 1 Rh; 1 ,-, 4, - für Johann Bulhorn, worauf dieses gebauet, -, 8, - " (Prillwitz S. 64);
Er ist offenbar namengebender Pate von Busso [∞ 1673], S. des Müllers Otto Großschopf. Buß von Sieden Müller in Lauenburg Pate Schwarzenbek 26.1.1660; Busso Von Siden Lauenburg. Müller Pate Boiz. 15.6.1660 beim S. seines Schwagers Jochim Goldt;
∞ um 1630 Rassow Armgard, * Tesperhude/Ksp. Hamwarde um 1610, † Tripkau (Amt Neuhaus/Elbe) 7.9.1683 (Armgarth v. Siethen unseres Müllers Hans v. Siethen Mutter); vermutl. T. v. Balthasar R., Hofquartiermeister von Hzg. Franz II. v. Sachsen-Lauenburg, danach Zollverwalter in Tesperhude, 1618 Inhaber des Krugs Unterm Berge und des Hofes Ufn alten Kampe in Lauenburg/Elbe, * um 1565, † nach 1618, ▭ in der Kirche Hamwarde vor dem Zollstuhl; ∞ um 1600 Armengard Hagemann, T. v. Heinr. H. (s. Hillmer, ZNF 61, 1986, 27, IIIc; genealogisch wenig überzeugend dagegen die von R. v. Eickstedt bearbeitete Stammfolge Rassow in DGB 195, 1989, S. 322). Armengard Raßowen Bußen v. Siden Müllers zu Lauenburg Haußfraw Patin Boiz. April 1662 bei T. des Müllers Jochim Goldt; Armengard Raßowen, Bussen von Siten, des Müllers zu Lowenborg Haußfraw, dgl. 8.4.1666 bei T. v. Hein Otten in der Awe. - Ihre Schwester Catharina ∞ vor 1658 Goldt Jochim, Müller in Boiz.;
Kinder (Reihenfolge und Geburtsort unbekannt):

  1. Hans, * …; Müller in Tripkau (∞ I. um 1660)
  2. Franz, * …; Frantz von Siten des Müllers zu Lawenburg Sohn Pate Boiz. 24.12.1665; 1669 Müller in Lauenburg
  3. Anna Elis., * …; ∞ vor 1671 Albrecht Hans (Joh.), in Carrenzien (Ksp. Neuhaus/Elbe)
  4. Cath., * …; Jfr. Catharina von Siethen, sel. Meisters Buscho v. S. eheleibl. Tochter, Patin Tripkau 25.4.1672; 1684 M. Bußen von Sieden gewesenen Müllers zu Lauenburg Tochter, ∞ Hitzacker 24.1.1684 Lohmann Hermann, Wwer, Mühlenmeister, 1673-81 in Tripkau, 1684 auf der Herrenmühle Sarchem/Ksp. Hitzacker
    ? 5) Busso, * …; Brauer in Lübeck (∞ Lübeck/Dom procl. 2.3.1679)
    ? 6) Joh. Wilh., * um 1655; Müller in Boiz., zuletzt Malzmüller in Tripkau (∞ I. 1681)

Vielen Dank Manfred,

diese Auflistung htte ich auch entdeckt und ist sehr, sehr hilfreich, was die Vorfahrenreihe angeht. Unglücklicherweise kann der gute Peter Hinrich aus Moorburg nicht genannt werden…

Tschüss

Christian

-----Original-Nachricht-----