Hallo Dietmar,
hallo Gertrud,
vielen Dank fuer eure Rueckmeldungen.
Zu deinem Peter Erresheim (Koelner Weiheprotokolle *09.03.1698, St.
Brigida/zweites Datum 21.02.1711?) koennte die nachfolgende Geschichte
passen, jedoch vom Alter her eher unwahrscheinlich.
Im Februar 1796 wurde in Gimmeldingen bei Neustadt a. d. Haardt dem
Winzer Nicolaus Geissel und dessen Ehefrau Theresia geb. Motzenbaecker
deren aeltester Sohn geboren und auf den Namen Johannes getauft. Der
Eintrag ueber die erfolgte Taufe befindet sich im katholischen
Kirchenbuch Mussbach. Da die linksrheinischen Gebiete damals unter
franzoesischer Herrschaft standen, mussten die Geburten, Heiraten und
Sterbefaelle in so genannte Cicilstandsregister, einem Vorlaeufer
unserer heutigen Personenstandsregister eingetragen werden. Die
Eintraege erfolgten in franzoesischer Sprache und so kam der Knabe zu
dem Namen Jean Jacques.
"Schan-Schack" wie der Knabe gerufen wurde, hatte noch vier juengere
Geschwister, 2 Brueder und 2 Schwestern.
Da Gimmeldingen zu der Zeit ueberwiegend reformiert war und nur
wenige katholische Einwohner hatte, besuchten die Kinder die
katholische Schule in der Nachbargemeinde Mussbach.
Der damalige Lehrer an der katholischen Schule Mussbach, Johannes
Binkmeyer (1793 - 1824) erkannte recht bald die aussergewoehnliche
Begabung des jungen Johann Jacob und foerderte ihn, soweit er konnte.
Auch der katholische Pfarrer zu Mussbach, bei welchem der Knabe als
Ministrant bei der heiligen Messe wirkte, bemerkte sehr rasch, dass der
Junge sehr aufgeweckt und seinen vergleichbaren Altersgenossen geistig
ueberlegen war.
Bei diesem Pfarrer (1782 - 1808) handelt es sich um den Kapuzinerpater
Theodulph aus dem Kloster Neustadt. Vor den kriegerischen Ereignissen
des Jahres 1794, bei denen auch die Pfalz wieder einmal in
Mitleidenschaft gezogen wurde, floh derselbe vor den Franzosen ueber
den Rhein. Nachdem sich die Lage wieder etwas normalisiert hatte,
kehrte er nach Mussbach zurueck. Um den neuen Herren Rechnung zu
tragen, musste er jedoch seine Moenchstracht
ablegen und seinen Familiennamen Eresheim fuehren. Er wirkte dann noch
bis zum Jahre 1808 als Pfarrer in Mussbach. Offiziell hoerte die
Pfarrei 1808 auf zu existieren. Die Mussbacher katholischer Gemeinde,
welche ja noch Gimmeldingen, Lobloch, Haardt, Winzingen und Hilpertseck
als Filialen hatte, wurde nach Neustadt a. d. Haardt eingepfarrt.
Dieser Pfarrer Eresheim foerderte und ermutigte den Bub. Auch den
ersten Lateinunterricht liess er ich angedeihen.
Vielleicht kann mir jemand Auskunft ueber die Herkunft des
Kapuzinerpater Theodulph mit Familiennamen Eresheim geben. Stammt
dieser wohlmoeglich auch aus Koeln.
Anderseits war Gondershausen zu dieser Zeit pfaelzisch, so ist eine
Verbindung in den Hunsrueck auch moeglich, vor allem weil Hermann
Joseph Erresheim aus Koeln pfaelzischer Schultheiss in Gondershausen
war (bis ca. 1760).
Fuer jeden Hinweis zur Familie Erresheim/Eresheim bin ich dankbar,
Gruss
Dieter Christ