Fahl, Todfahl oder Leibfahl

Liebe Steffi,
liebe Listenteilnehmer,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

in den Heimatbüchern von Otterswang (S. 29) und Hochdorf (S. 16-33) ist
dieses beispielhaft beschreiben. Ich weiß nicht, ob Du diese Bücher besitzt?
Ich hab sie. Diese Literatur u. a. hat mir gute Dienste bei meiner aktuellen
Dokumentation für Eberhardzell geholfen. Dieser ganze Komplex über den
Zehnten und alle anderen Abgaben und Leistungen ist wahnsinnig schwierig und
diffizil. Beispiele gelten nur in den betreffenden Orten (je nach
Herrschaft) und unterscheiden sich hier zwischen Grundherrschaft und Kirche
(Pfarrei), aber auch noch innerhalb derselben wird unterschieden je nach
einzelnen Lehen oder Höfen.

Kloster Schussenried betreffend (Eberhardzell war die Pfarrei inkorporiert)
heißt es:
"Sterbefallabgabe beim Tod des Leibeigenen oder seiner Frau, wobei sich
'Fahl' auf das beste Stück Vieh (beim Mann) und 'Schlauf' auf das beste
Kleidungsstück (bei der Frau) bezieht." FN 120: Erler, Das Heimatbuch von
Schussenried, S. 29

Bei Fragen - einfach bei mir melden.

Liebe Grüßen
Wolfgang (Merk)

Hallo Wolfgang,

vielen Dank. Ich kenne die Beschreibungen aus mehreren Heimatbüchern,
habe aber dort nicht konkret (wieder) gesucht. Das mit Schlauf war mir
noch nicht bekannt.

Eigenartigerweise gibt es nichts im Netz dazu, zumindest ich habe es
nicht gefunden.

VG

Steffi

Lieber Wolfgang, liebe Steffi,

Schlauff und Fahl waren auch Leibfahlabgaben des Benediktinerklosters
Weingarten.Aus der Erinnerung hieß es in der Grafschaft Sigmaringen eher
nur "das beste Stück Vieh für den Mann und der beste Rock oder Mantel
der Frau". Beim Kloster WEingarten wurde dies auch in Geldwert
geschätzt, der dann bezahlt wurde, sodass z.B. das Pferd behalten werden
konnte. Der Begriff "Schlauff" ist aber eher selten benutzt worden (was
O-Schwaben und Herrschaften angeht).

Viele Grüße,

Daniel