Hallo,
inzwischen ist der Zeitpunkt gekommen das ich mich „leider“ endgültig vom geliebten GenProfi (nicht zu verwechseln mit GenProfi Stammbaum) verabschieden möchte. Eine neue moderne Version ist wohl trotz vielfacher Ankündigung nicht mehr zu erwarten. Es würde mich interessieren welche Erfahrungen evtl. andere Anwender gemacht haben. Welches andere Programm bietet sich dafür an.
Gruß,
Walter (Fleischauer)
Hallo Walter,
ich hatte einmal auch vieles vom Programmentwickler erwartet außer ein paar Änderungen die nichts großartiges brachten.Die Versprechungen aus der Vergangenheit sind nur noch nicht eingetroffen.
Wir hatten unter Leitung von Herrn Wedekind und Herrn Missner viele Seminare für Anfänger und Anwender.Und auch Hoffnungen das mit dem Programm etwas geschieht – aber es kam nichts was man Fortschritt nennen könnte.Nur Versprechungen.Der Entwickler sollte das Ganze jemanden übergeben der Interesse an dem Programm hat oder komplett einstellen.
Ich habe mich in der Vergangenheit für Gen_Plus entschieden.Leider ist der Programmentwickler Gisbert Berwe verstorben.Das Programm wird auch nicht weiter geführt und wurde eingestellt.Ich arbeite immer noch mit diesem Programm – das sehr gut ist.
Als Alternative habe ich mir Heredis,Ahnenblatt und Stammbaumdrucker installiert und teste. Inwieweit ich mich für die Zukunft entscheide steht in den Sternen.
Mit Stammbaumdrucker habe ich schon verschiedene Ausdrucke getätigt.Lob an den Entwickler.
Zur Zeit habe ich das Alter von 72 Jahren und forsche weiter.
Eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und Moin Moin aus der Pfalz.
Gruß
Werner (Geisler)
Hallo Werner,
du sprichst mir aus der Seele!
GenPlus hatte ich vor einigen Jahren auch bereits in Erwägung gezogen. Das hat sich dann allerdings erledigt weil Gisbert Berwe starb und damit leider auch das Know How des Erstellers. Ahnenblatt und Stammbaumdrucker habe ich getestet, d.h. versuchsweise einige Ausdrucke damit erstellt. Ob ich diese Programme für die Verwaltung verwenden werde weiß ich momentan noch nicht. Mit den netten Damen von Heredis habe ich mich über das GenProfi Problem im Frühjahr hier auf der Genealogiebörse in Wilhelmshaven unterhalten. Habe die Sache aber noch nicht weiter verfolgt. Scheinbar könnte man mit dem Programm etwas machen.
Leider bin ich kein Software Experte oder Programmierer. Vor einigen Jahren erklärte mir ein Ostfriesischer Fachmann der schon ewig mit GP arbeitet, wenn man ihn fragen würde könnte er eine Export Schnittstelle von GP zu einem modernen Programm programmieren.
Wie wir schon seit Jahrzehnten wissen werden in GP mehr Informationen verwaltet als der Gedcom Standard erlaubt. Vielleicht ist jemand in der Lage ein Programm zu schreiben welches alle Gedcom konformen Daten richtig überträgt, nicht konforme Informationen dann gebündelt z.B. in ein Bemerkungsfeld schreibt. Wichtig wäre meines Erachtens das keine Informationen dabei verlorengehen. Ich glaube das Programm Ages war in der Richtung schon mal auf gutem Weg, denn es konnte GP Dateien ohne Umweg über Gedcom direkt importieren. Leider hört man von dem Programm aber inzwischen auch nichts mehr.
Übrigens werde ich nicht komplett aus GP4, bzw. 5 verzichten. Für die Erstellung zweier Ortsfamilienbücher werde ich es auch weiterhin benutzen.
Nach immerhin 45 jähriger Forschung möchte ich die in der Zeit gewonnenen Ergebnisse möglichst zukunftsfreundlich aufbereiten!
Gruss aus Schlicktau,
Walter (Fleischauer)
Hallo Walter,
Anfang der 90er Jahre habe ich meiner damals 80-jährigen Mutter zum Geburtstag den ersten PC geschenkt, eine dBase Datenbank für die Sammlung ihrer Informationen installiert und später dann GenProfi. Damit begann dann eine Odysse, wie sie auch von anderen in ihren Antworten beschrieben wurde. Als dann wieder einmal die Weiterentwicklung eingestellt wurde und vor 3 Jahren ein Hilferuf aus der Familie kam, dass „nichts mehr geht“. habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative gemacht und dabei festgestellt, dass etliche Entwickler offensichtlich mit den Festlegungen der .ged Schnittstelle nicht viel anfangen können. So wird häufig der Begriff „Education“ fehlinterpretiert, der im angelsächsischen Raum die gesamte Ausbilung bis einschließlich einer Promotion umfasst und durch Eigenschöpfungen ergänzt. Das macht den Austausch zu anderen Programmen dann nicht einfacher. Letztlich war nach 3 Monaten Suche und Test für mich das Ergebnis:
- ein Open Source Produkt zu suchen (da ist die Chance, das es weitergeht größer, als bei einer ENtwicklung von einer EInzelperson oder einer kleinen Firma)
- darauf zu achten, dass eine internationale Entwicklergemeinschaft dahinter steht, die dafür sorgt, dass kulturelle Unterschiede und Vielfalt abgebildet werden
- der Übergang auf moderne Datenformate (z.B. XML) und Datenbankmodelle (SQL) mit vollzogen wird
- das Produkt auf unterschiedlichen Betriebssystemen laufffähig ist (in unserer weitläufigen Familie, die auf mehreren Kontinenten verteilt ist, wird von Windows über MAC bis zu Linux in verschiedensten Varianten von Fedora bis openSUSE alles verwendet)
- die Weiterentwicklung des .ged Standards im Blick bleibt, um auch spezialisierte Produkte wie z.B. den Stammbaumdrucker verwenden oder Teilmengen von Daten mit anderen Genealogen austauschen zu können, die auf diese Schnittstelle angewiesen sind.
Das Ergebnis meiner Tests führte schließlich zu der Entscheidung für das kostenlose OpenSource Produkt GRAMPS ( De:Hauptseite - Gramps ) mit seiner Vielfalt an Erweiterungsmöglichkeiten. Inzwischen gibt es auch die Web basierte Variane grampsweb und das hat dazu geführt, dass inzwischen nicht nur alle in der Familie aktuell Forschenden auf Gramps umgeschwenkt sind (ja, wir alle nutzen für unterschiedliche spezielle Darstellungen auch noch andere Anwendungen, aber der Austausch funktioniert jetzt bestens). Und gerade in den letzten Wochen haben einige jüngere Familienmitglieder, die mit Linux unterwegs sind und mit Anwendungen für Windows fremdeln, ihr Interesse bekundet, unsere gesammelten Daten zu bekommen und auch mal in die Familiengeschichte zu gucken und sich eventuell intensiver damit zu beschäftigen. Das steigert die Hoffnung, dass es auch in den nächsten Genrationen weitergeht.
Ansonsten: wie jedes Produkt hat auch GRAMPS „Macken“, aber im Discourse Forum, habe ich bei jeder Frage binnen kürzester Zeit (<12h) Hilfe bekommen. Und Anregungen zur Weiterentwicklung werden -aus meiner Sicht „kompetent“ - im Forum diskutiert und umgesetzt.
WIe oben schon erwähnt: das Überführen der Daten in Gramps war schon mit etwas Zeitaufwand verbunden, da in den Quelldaten die Möglichkeit, eigene Kategorien zu definieren und per .ged zu exportieren ziemlich intensiv genutzt wurde und ich die Daten von verschedenen forschenden Familienmitgliedern zusammenführen wollte. Dabei mussten natürlich Doppelungen entfernt werden und unterschiedliche Ortsbezeichnungen vereinheitlicht und georeferenziert werden (mit Hilfe des Geschichtlichen Ortsverzeichnisses GOV). Es waren also arbeitsreiche Jahre, mit nicht unbedingt erfreulicher Arbeit, aber jetzt steht die gemeinsame Basis und ich kann mich wieder dem eigentlichen Ziel der historischen Familienforschung widmen.
EIne Anmerkung noch: Natürlich kann man in GRAMOS auch Literaturquellen indizieren. Aber da ist der Komfort deutlich geringer als bei einer spezialisierten Anwendung wie Citavi, , das ja an vielen Universitäten der Standard ist. Literatur verwalte ich also weiter in Citavi und übernehme nur den Index aus Citavi in das Quellenverzeichnis in GRAMPS
Herzlichen Gruß und viel Erfolg bei der Auswahl der zukünftig verwendeten Anwendung
Peter
Hallo Walter,
nach meiner Einschätzung ist jeder Wechsel von Genprofi zu einer anderen Software mit Datenverlusten behaftet. Genprofi ist sehr komplex. Das hat den Vorteil, dass es mit zusätzlichen Sachgebieten sehr flexibel angepasst werden kann und Druckausgaben den persönlichen Wünschen und Vorstellungen angepasst werden. Das hat aber auch den Nachteil, dass der Datentransfer über Gedcom auf andere Programme nicht vollständig und zuverlässig funktioniert. Selbst Ages, mit dem ich gerne Tafeln ausdrucke, kann mit seiner speziellen Schnittstelle zu Genprofi die Daten nicht zuverlässig übernehmen.
Deshalb bleibe ich bei Genprofi, auch wenn es nicht mehr weiterentwickelt und modernisiert wird, weil es bei mir unkompliziert und zuverlässig in einer virtuellen Maschine läuft:
Ich benutze die Oracle VM VirtualBox, in der ich mein altes Windows XP mit Genprofi installiert habe. VirtualBox läuft flüssiger als die DOS-Box. Über den Dateimanager kann ich Daten direkt zwischen dem XP in der VirtualBox und meinem neue Windows unkompliziert hin- und herschieben. Und ich sichere/exportiere das komplette XP in der VirtualBox regelmäßig in mein neues Windows als ova-Datei, die ich in jede andere virtuelle Maschine auf jedem PC importieren kann.
Ein Problem ist für mich aber noch ungelöst: Ich möchte meinen Datenbestand als Gedcom-Datei an meinen Sohn weitergeben. Ich weiß noch keinen Weg, wie das gehen soll. Ich könnte die Daten aus Genprofi nach Ages importieren und darin dann als Gedcom speichern, doch wie ich oben schrieb: das Ergebnis ist nicht sauber und vollständig. Auf der Genprofi-Website steht ein Weg (als Videoclip, https://web.genprofi.org/support/export_erweitertes_gedcom/) für den Export aller Daten beschrieben, für den man an einer Stelle die exportierte Gedcon-„Datei mit Code öffnen“ muss. Ich kenne aber keine Anwendung, die so etwas kann.
Bleibt also auch dieser Weg unklar.
Viele Grüße von Matthias Schmidt
Saturday, August 24, 2024, 8:20:02 PM, schriebst Du: