in der Liste wird häufig zu ev. Einträgen in kath. KB gefragt.
Ich habe die Einträge aus kath. KB von Landeshut zusammen gestellt und
habe auch zwei generelle Frage zu den Einträgen.
1.
Da meine Vorfahren vorwiegend aus Reichhennersdorf kamen (dieses gehört zur
Kath. Kirchgemeinde Landeshut), lese ich z.Z. vorwiegend KB von Landeshut.
In den kath. KB der Taufen 1678-1717 ist immer wieder von einer
"Gnadenkirchen von Landeshut" die Rede. Bei Heiraten im Zeitraum 1670-1758
steht häufig die Bezeichnung "foris", was ja außerhalb, drausen bedeutet.
Bei kath. Trauungen um 1730 wird häufig die Bezeichnung cath. zusätzlich
angegeben.
Am Ende der KB sind dann konfessionell gemischte Ehen aufgeführt und
Personen angegeben, welche vom ev. zum kath. Glauben gewechselt haben. (nur
1-2 Einträge pro Jahr)
In welchen Zeiträumen wurden evang. Taufen, Trauungen und Tote in kath. KB
eingetragen.
Auch nach dem Bau der ev. Gnadenkirche 1709-20 sind Einträge zu finden.
2.
Von 1709 bis 1723 steht am Ende jeden Jahres eine Zusammenfassung aller
Taufen, Trauungen und Toten.
Was ist wohl mit der Bezeichnung "Communicanten" bzw. "communiciret"
gemeint. Die Erstkommunion der Kinder kann es eigentlich nicht sein, da die
Zahl immmer zwischen 5000 und 7900 pro Jahr liegt. (Die Taufen betragen pro
Jahr ca. 230)
In welchen Zeitr�umen wurden evang. Taufen, Trauungen und Tote in
kath. KB eingetragen.
Hallo Stephan,
im AGOFF-Wegweiser steht hierzu folgendes:
In Orten, in denen der preu�ische K�nig nach der Besitzergreifung von
Schlesien (1740) den Evangelischen erlaubte, an Stelle der weggenommenen
Kirche ein sogenanntes Bethaus zu errichten, mu�ten vielfach bis 1756
die Geb�hren f�r Amtshandlungen ("Stolgeb�hren") weiter an den kath.
Ortspfarrer entrichtet werden; daher k�nnen sich bis zu diesem Zeitpunkt
Eintragungen �ber Evangelische auch in kath. Kirchenb�chern befinden.
Zusatz von mir:
Auch nach 1756 gab es noch evang. Eintr�ge in kath. Kirchenb�chern.
In welchen Zeitr�umen wurden evang. Taufen, Trauungen und Tote in
kath. KB eingetragen.
Hallo Stephan, hallo Bernd,
das Aufsp�ren der Kirchenbucheintragungen einer ev. Familie ist in
Schlesien sicher sehr viel schwerer als bei einer katholischen. Die
Wegnahme der eigentlich ev. Kirchengeb�ude durch die katholische
Kirche im Verlauf der Gegenreformation wurde schon mehrfach
besprochen.
Erst, wie bereits von Bernd berichtet, als die Preu�en nach Schlesien
kamen, kl�rte sich die Situation: Friedrich d. Gro�e hob 1757 f�r die
Ev. und 1765 f�r die Kath. den Pfarrzwang auf. Bisher durfte an einem
Ort nur ein parochus vorhanden sein. Also nur eine Kirche war
unabh�ngig vom Bekenntnis f�r den Ort zust�ndig. Bis zum genannten
Zeitpunkt wurden demnach ev. Amtshandlungen, auch wenn sie in der
ausw�rtigen ev. Kirche stattfanden, im kath. Kirchenbuch festgehalten
und umgekehrt. Des weiteren ist mir in Oberschlesien aufgefallen, da�
die ev. Pastoren in einer Mutterkirche unterschiedliche Kirchenb�cher
gef�hrt haben. War also eine sog. ev. Inselgemeinde, noch ohne eigene
Filialkirche, zu einer Mutterkirche in einem entfernten Ort
angeschlossen, so konnte es durchaus sein, da� f�r diese Inselgemeinde
bereits ein Kirchenbuch gef�hrt wurde. Demnach gibt es ev.
Kirchenb�cher, die zu einem Zeitpunkt beginnen, an dem der eigentliche
Kirchenbau noch gar nicht existierte.
Schlie�lich noch der Hinweis, da� die Kriegsverluste der ev.
Kirchenb�cher wesentlich gr��er sind als bei den katholischen. Etwa
Kreis Rosenberg / OS zu �ber 80% vernichtet.