Einwanderung / Besiedlung nach 30-jährigem Krieg

Hi Ralf,
hier gibt es einen Artikel aus der Rheinpfalz dazu:
https://www.rheinpfalz.de/lokal/landau_artikel,-wiederbesiedlung-nach-dem-drei%C3%9Figj%C3%A4hrigen-krieg-_arid,870505.html
Beste Forschergrüße
Thomas (Horsmann)

Hallo Herr Stutzenberger,

für Otterberg und Frankenthal kann ich Ihnen antworten, dass die pfälzische Herrschaft die Hugenotten eingeladen hat zu kommen. Die Ansiedlungsurkunden mit den Privilegien für die Neusiedler gibt es noch. Vermutlich gibt es diese Urkunden auch die von Ihnen genannten Orte, weil auch dort Hugenotten zu finden sind. Von Schweizer Einwanderern gibt es z. B. eine Einwanderungsliste in Neustadt/Weinstraße. Viele Schweizer haben sich nach dem 30jährigen Krieg als Saisonarbeiter im Elsass verdingt. Teilweise sind sie geblieben, teilweise weiter nach Norden gezogen. Auch Salzburger sind als Vertriebene in der Pfalz zu finden und Tiroler, die oft als Bauhandwerker unterwegs waren.

Gruß

Irene Mattern

Hallo Thomas, vielen Dank für diesen Lesetip.

Herzliche Forschergrüße zurück

Ralf (Stutzenberger)

Hallo Irene Mattern,
danke für diese erhellenden Worte.
Vor allem den Zwischenstop im Elsaß hatte ich schon des öfteren vermutet. Denn in meinem Fall tauchen im 17/18. Jahrhundert Stutzenberger im Elsaß (Grendelbruch, Mollkirch etc) auf.
Leider fehlt mir jegliche Info, woher diese Personen ursprünglich stammten. Ähnlich ist es mit Wendel Stutzenberger dessen Witwe 1685 in einer Schatzung in Erfenbach auftaucht.
Die erwähnten Ansiedelungsurkunden sind mir völlig unbekannt. Wo könnte ich diese finden und sind sie in irgendeiner Form wissenschaftlich erfasst und aufbereitet?
Herzliche Grüße
Ralf (Stutzenberger)

Guten Abend Herr Stuzenberger,

In Bayern gibt es diese Ansässigmachungsurkunden bei den damaligen Landgerichten. Die Quellenart heißt hier „Briefprotokolle“. In anderen Gegenden kann die Quellenart anders benannt sein. Ich kenn ich in der Pfalz urkundenmäßig überhaupt nicht aus, aber da die Pfalz früher bayerisch war, könnte man auf die Idee kommen, dass diese Dokumente auch in „Briefprotkollen beim jeweiligen Landgericht zu finden sind/sein könnten.

Hrerr Wollmershäuser möge mich berichtigen…

Einen schöen Abend wünscht nebst allzeitigem Forschererfolg und Gesundheit

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Noch mal guten Abend Herr Stutzenberger,

Schauen Sie mal in die Vorarlberg-Liste. Ob es was hilft, weiß ich nicht, zumindest hoffe ich es.

Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst Gesundheit und einer guten Nacht

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Oberdischingen, 6. Oktober 2022

Sehr geehrter Herr Stutzenberger !

Die von Ihnen genannten Orte befanden sich im kurpfälzischen Oberamt Kaiserslautern. Allerdings ist die Quellenlage für die linksrheinische Kurpfalz ziemlich schlecht, da muß im Laufe der Jahrhunderte einiges abhanden gekommen sein. Da Sie auf das Steuerbuch von 1685 verweisen, ist ihnen sicherlich folgendes Werk bekannt.

Ernst Christmann, Dörferuntergang und -wiederaufbau im Oberamt Lautern während des 17. Jahrhunderts. (Schriften zur Geschichte von Stadt und Landkreis Kaiserslautern, Band 1). Otterbach: Verlag Arbogast,. 1960).

Mit den Namen der Steuerzahler von 1592, 1611, 1656 und 1684, in Erlenbach (Seite 123) im Jahr 1684 sechs Personen, aber kein Namensträger Stutzenberger.

Die Frage ist nun, wer damals für die Aufnahme von Neubürgern zuständig war. Zuerst einmal die Gemeinden, aber da ist nichts zu erwarten. Einige Fälle werden auch an das Amt Kaiserslautern gegangen sein, dessen Protokolle aber erst später beginnen (weiß jemand, wann?). Nur die wenigsten Fälle dürften zur kurpfälzischen Regierung gelangt sein, deren Protokolle im 17. Jhdt aber keine Namensregister haben. Die Namen in den ältesten erhaltenen Jahrgängen habe ich mal veröffentlicht:

Die ältesten Protokolle des kurpfälzischen Regierungsrats (1649-1652). In: Pfälzisch-rheinische Familienkunde Band 17 (2010-2013/14) Seite 572-585.

Wenn es überhaupt noch Einträge über die Herkunft von Schweizer Siedlern gibt, dann in den Kirchenbüchern und allenfalls in Abt. 77 des Generallandesarchivs, Stichworte Leibeigenschaft, Leibesherrschaft (109 Faszikel 1487-1809, darunter auch zum Wildfangstreit). Ich will Ihnen aber keine allzu großen Hoffnungen machen, da ich die Akten selbst noch nicht durchgesehen habe. Immerhin kann man daraus Namensvorkommen aus der Vorkirchenbuchzeit gewinnen.

In Budapest habe ich gegen 1970 einen Herrrn Albin Szathmári kennengelernt, dessen Vorfahren im Mannesstamm Stutzenberger hießen und angeblich aus Württemberg kamen. Dies nur nebenbei.

Mit freundlichen Grüßen, Friedrich R. Wollmershäuser

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Sehr geehrter Herr Peren !

Eigentlich gehörte Emersacker nicht zu Vorderösterreich. Im Alten Reich befand es sich im Pflegamt Laugna, gemeinschaftlicher Besitz mehrerer Fugger-Linien.

Ob dieser Amtsbezirk österreichisches Lehen war, kann ich so schnell nicht feststellen.

Der Großteil von Vorderösterreich lag aber doch im heutigen Baden-Württemberg. Das waren ziemlich umfangreiche Bezirke, die Österreich im Frieden von Preßburg (1805) verlor.

Da kommen wir aber ganz schön weit weg von der Pfalz.

Mit freundlichen Grüßen, Friedrich R. Wollmershäuser

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Sehr geehrter Herr Peren !

Hier ist die Berichtigung:

Die Kurpfalz (samt Oberamt Kaiserslautern) gehörte erst ab 1815 zu Bayern, vorher zu Kurpfalzbayern, aber auch erst seit 1777, siehe

und von 1792 bis 1815 nicht.

Die Briefprotokolle nach bayerischem Vorbild waren in der Pfalz nie gebräuchlich, stattdessen gab es Kaufprotokolle, meines Wissens bei den Gemeinden (und nicht beim Amt wie in Altbayern) oder auch nur in den Städten. An einigen Orten sind sie sogar noch da, aber erst aus dem 18. Jhdt. Bayern hat in der Pfalz ab 1815 das von Frankreich hinterlassene Notariatswesen weitergeführt, d. h. Kaufverträge, Nachlaßakten und mehr befinden sich im Landesarchiv Speyer (aber wie gesagt erst ab 1815 oder frühestens 1792).

Die meisten Protokolle im Landesarchiv Speyer aus der Zeit vor 1792 sind Hypothekenprotokolle aus dem 18. Jhdt.

Die Ansässigmachungsakten in Bayern kenne ich auch nur aus dem 19. Jhdt. und aus einigen Regierungsbezirken (Mittelfranken), aber nicht aus der Pfalz. Da durfte sich wohl jeder niederlassen, wie und wo er wollte. Mehr über diese Unterschiede in der Dissertation von Sigrid Valtin über die Auswanderung aus der Pfalz, zu der ich aber im Moment keine genauen bibliographischen Angaben machen kann. Die administrativen Unterschiede zwischen dem Regierungsbezirk Pfalz (sog. Rheinbayern) und dem rechtsrheinischen Bayern sind bestimmt auch schon von anderen Autoren untersucht worden

Für fast alle Bezirksämter im Regierungsberizk Schwaben fehlen die Akten über Ansässigmachung und Verehelichung. Hierzu übrigens:
C. von Nar, Erläuterungen zu dem bayerischen Gesetze über Heimat Verehelichung und Aufenthalt vom 16. April 1868. (Erlangen: Ferdinand Enke, 1869).

Die Bayern waren damit allerdings spät dran, denn meines Wissens 1869 folgte im Deutschen Bund ein Bürgerrechtsgesetz, das dann vom Deutschen Reich übernommen wurde und in allen seinen Staaten galt.

Mit freundlichen Grüßen, Friedrich R. Wollmershäuser

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Hallo zusammen,

es freut mich sehr, dass zu dieser Thematik doch die ein oder andere Idee hier einfließt.
Durch meine unorthodoxe Schrotschussmethode bei meinen Recherchen fand ich durchaus verschiedene Stutzenberger und Namesähnlichkeiten aus verschiedenen Epochen und Gegenden.
Sehr interessant zB. dass die Familie Stützenberger aus der Gegend um Leutkirch in früheren Jahrhunderten als Stitzenberger geführt wurde. Daher wundert es nicht, dass der Name auch mit Schutzenberger und dutzende anderer Varianten genannt wurde.
Meine ältesten Nachweise zu Deutschland sind in Kempten zu finden:
1394 Hans Stutzenberg zu Kempten: AH XXXV, 23, u.a. Steitzenberger
Q: Allgäuer Heimatbücher v. Dr. Dr. Alfred Weitnauer
XXXV: Kemptner Bürger aus 6 Jahrhunderten (1942)
Dann folgen:
1431 Gorius Stutzenberg, der Alt; Baseler Bürger - Erwähnt von August Burckhardt
1481 Kaspar Stutzenberger, geboren in Bern – er ist in Luzern nachweisbar bis 1500
Q: Schweizerisches Künstlerlexikon
1564 Jörgen Stutzenberg erwähnt in der Zimmerische Chronik: Band 4:Seite 129
1568 Lorenz Stutzenberger I aus Feldkirch, Vorarlberg, Österreich +1617
1571 Hans Steitzenberger zu Brunnen (Wangen) Erwähnt in Josef Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen
1575 Michel Schutzenberger , Krieskirchen, Frankreich
1640 Joannes Stutzenberger Hochzeit in Gengenbach Offenburg, Baden mit Catharina Müller
1653 Jakob Stutzenberger aus Feldkirch – Glockengieser, Erwähnt in Adolf Klein: der Glockengießer Otto Sartor aus Saarbrücken
1660 Christina Schutzenberger in Werenanin, Bay, Deutschland
1660 Henrich Schutzenberg, Sankt Alexander, in Daseburg, Westfalen
1685 Wendel Stotzenberger in Erfenbach, Rheinland Pfalz, Deutschland, Erwähnt in Schatzungsbuch 14, 1685
1691 Madeleine Stotzenberger in Mollkirch, Bas-Rhin, Frankreich
1700 Philipp Jacob Schützenberger Strasbourg, Bas-Rhin, Frankreich

Zu den Örtlichkeiten:
In der Nähe von Ravensburg gibt es einen Weiler Stutzenberg
Auch im Odenwald, bei Darmstadt gibt es eine Flur die sich Am Stutzenberg nennt.
in Konstanz gab es einen Stutzenberger Hof
In Norddeutschland findet man bei Paderborn ebenfalls eine Gemarkung die sich Stutzenberg nennt.
Wenn man Namensvarianten ebenfalls in Betracht zieht, dann findet sich in der Umgebung von Kaiserslautern eine Erhebung, die sich Stolzenberg nennt direkt neben der Gemeinde Stelzenberg.

Für mich werfen diese Funde natürlich jede Menge Fragen auf. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es mehrere unabhängige Stutzenberger-Linien die zudem unabhängig voneinander die Namen variierten.
Das Auftauchen von Stutzenberg in Paderborn liegt möglicherweise im Studium eines Abkömmlings von Gorius Stutzenberg aus Basel begründet.
Aber so weit will ich erstmal nicht gehen. Mir würde es genügen,. die Herkunft und den Weiterzug der Elsäßer und damit der Einwanderung der Pfälzer Stutzis zu klären.
Da ich in früheren Zeiten die Quellenerfassung nicht sonderlich genau nahm, muss ich zunächst einmal die Quellen und deren Originale verifizieren.
Trotzdem bleibe ich beim Suchen auch der Schrotschussmethode zeitweise treu :wink:

Herzliche Grüße aus Edenkoben

Ralf (Stutzenberger)

Hallo Ralf,

hast Du schon mal daran gedacht die lebenden Vertreter der verschiedenen Stutzenberger, Stützenberger, Sitzenberger und andere Namensvarianten über die männliche Linie, als Y-DNA, testen zu lassen?

Gruß,

Andreas (WEST)

Oberdischingen, 6. Oktober 2022

Sehr geehrter Herr Peren !

Hier ist die Berichtigung:

Die Kurpfalz (samt Oberamt Kaiserslautern) gehörte erst ab 1815 zu Bayern, vorher zu Kurpfalzbayern, aber auch erst seit 1777, siehe

und von 1792 bis 1815 nicht.

Die Briefprotokolle nach bayerischem Vorbild waren in der Pfalz nie gebräuchlich, stattdessen gab es Kaufprotokolle, meines Wissens bei den Gemeinden (und nicht beim Amt wie in Altbayern) oder auch nur in den Städten. An einigen Orten sind sie sogar noch da, aber erst aus dem 18. Jhdt. Bayern hat in der Pfalz ab 1815 das von Frankreich hinterlassene Notariatswesen weitergeführt, d. h. Kaufverträge, Nachlaßakten und mehr befinden sich im Landesarchiv Speyer (aber wie gesagt erst ab 1815 oder frühestens 1792).

Die meisten Protokolle im Landesarchiv Speyer aus der Zeit vor 1792 sind Hypothekenprotokolle aus dem 18. Jhdt.

Die Ansässigmachungsakten in Bayern kenne ich auch nur aus dem 19. Jhdt. und aus einigen Regierungsbezirken (Mittelfranken), aber nicht aus der Pfalz. Da durfte sich wohl jeder niederlassen, wie und wo er wollte. Mehr über diese Unterschiede in der Dissertation von Sigrid Valtin über die Auswanderung aus der Pfalz, zu der ich aber im Moment keine genauen bibliographischen Angaben machen kann. Die administrativen Unterschiede zwischen dem Regierungsbezirk Pfalz (sog. Rheinbayern) und dem rechtsrheinischen Bayern sind bestimmt auch schon von anderen Autoren untersucht worden

Für fast alle Bezirksämter im Regierungsbezirk Schwaben fehlen die Akten über Ansässigmachung und Verehelichung. Hierzu übrigens:
C. von Nar, Erläuterungen zu dem bayerischen Gesetze über Heimat Verehelichung und Aufenthalt vom 16. April 1868. (Erlangen: Ferdinand Enke, 1869).

Die Bayern waren damit allerdings spät dran, denn meines Wissens 1869 folgte im Deutschen Bund ein Bürgerrechtsgesetz, das dann vom Deutschen Reich übernommen wurde und in allen seinen Staaten galt.

Mit freundlichen Grüßen, Friedrich R. Wollmershäuser

Alexander_Peren
5. Oktober |

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Guten Abend Herr Stuzenberger,

In Bayern gibt es diese Ansässigmachungsurkunden bei den damaligen Landgerichten. Die Quellenart heißt hier „Briefprotokolle". In anderen Gegenden kann die Quellenart anders benannt sein. Ich kenn ich in der Pfalz urkundenmäßig überhaupt nicht aus, aber da die Pfalz früher bayerisch war, könnte man auf die Idee kommen, dass diese Dokumente auch in „Briefprotkollen beim jeweiligen Landgericht zu finden sind/sein könnten.

Hrerr Wollmershäuser möge mich berichtigen…

Einen schönen Abend wünscht nebst allzeitigem Forschererfolg und Gesundheit

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Sehr geehrter Herr Peren !

Hier ist die Berichtigung:

Die Kurpfalz (samt Oberamt Kaiserslautern) gehörte erst ab 1815 zu Bayern, vorher zu Kurpfalzbayern, aber auch erst seit 1777, siehe

und von 1792 bis 1815 nicht.

Die Briefprotokolle nach bayerischem Vorbild waren in der Pfalz nie gebräuchlich, stattdessen gab es Kaufprotokolle, meines Wissens bei den Gemeinden (und nicht beim Amt wie in Altbayern) oder auch nur in den Städten. An einigen Orten sind sie sogar noch da, aber erst aus dem 18. Jhdt. Bayern hat in der Pfalz ab 1815 das von Frankreich hinterlassene Notariatswesen weitergeführt, d. h. Kaufverträge, Nachlaßakten und mehr befinden sich im Landesarchiv Speyer (aber wie gesagt erst ab 1815 oder frühestens 1792).

Die meisten Protokolle im Landesarchiv Speyer aus der Zeit vor 1792 sind Hypothekenprotokolle aus dem 18. Jhdt.

Die Ansässigmachungsakten in Bayern kenne ich auch nur aus dem 19. Jhdt. und aus einigen Regierungsbezirken (Mittelfranken), aber nicht aus der Pfalz. Da durfte sich wohl jeder niederlassen, wie und wo er wollte. Mehr über diese Unterschiede in der Dissertation von Sigrid Valtin über die Auswanderung aus der Pfalz, zu der ich aber im Moment keine genauen bibliographischen Angaben machen kann. Die administrativen Unterschiede zwischen dem Regierungsbezirk Pfalz (sog. Rheinbayern) und dem rechtsrheinischen Bayern sind bestimmt auch schon von anderen Autoren untersucht worden

Für fast alle Bezirksämter im Regierungsbezirk Schwaben fehlen die Akten über Ansässigmachung und Verehelichung. Hierzu übrigens:
C. von Nar, Erläuterungen zu dem bayerischen Gesetze über Heimat Verehelichung und Aufenthalt vom 16. April 1868. (Erlangen: Ferdinand Enke, 1869).

Die Bayern waren damit allerdings spät dran, denn meines Wissens 1869 folgte im Deutschen Bund ein Bürgerrechtsgesetz, das dann vom Deutschen Reich übernommen wurde und in allen seinen Staaten galt.

Mit freundlichen Grüßen, Friedrich R. Wollmershäuser

Nein, Andreas, das hatte ich noch nicht in Erwägung gezogen. Das sollte ich doch mal machen. Mit welchen Kosten ist für sowas zu rechnen?

Gruß
Ralf (Stutzenberger)

Hallo Ralf,

ich denke die beste und kostengünstigste Methode ist wie folgt:

  1. Du führst einen DNA Test durch, welcher Dein Y Chromosome in möglichst großer Auflösung analysiert. Dies notwendig um eine zeitliche Zuordnung von gemeinsamen Vorfahren später berechnen zu lassen. Dies wäre entweder der Big Y-700 von FTDNA oder ein WGS (dies testet das gesamte Genome, also auch alle anderen Linie von Vorfahren), letzteres ist günstiger (Kosten sind jetzt bei Euro 200 angelangt - Dante Labs hat gerade für 2 Monate diesen Preis im Angebot gehabt). Big Y-700 ist momentan bei USD 450 (ohne Discount, sonst USD 400).

  2. Suche nach männlichen Nachkommen aus den Linien/Nachnamenvarianten welche für Dich am wahrscheinlichsten sind. Dann Kontakt mit denen und schauen ob diese bereit sind an diesem Projekt mit zu arbeiten (sei es durch Abgabe eines DNA Tests und/oder durch Ahnenforschung Ihrer männlichen Linie)

  3. Wenn Du Deine Y-Haplogruppe weisst (durch #1) dann gibt es Möglichkeiten spezielle Marker auf dem Y-Chromosome zu testen. Die Firma Y-Seq in Berlin (?) hat solche Panels. Durch diese einfache und kostengünstige Methode kann man schnell feststellen, ob jemand im fraglichen Zeitraum verwandt ist (Ausnahme die überaus populäre Y-Haplogruppen R1a und R1b - welches leider die meisten Westeuropäer haben).

  4. Eine Alternative wäre das Du einen autosomalen DNA Test machst, wo gleichzeitige Deine Y-Haplogruppe im groben (!) bestimmt wird (dies muss nicht extra bezahlt werden). Momentan bietet dies nur 23andMe an, wobei ich glaube das diese nicht direkt in Deutschland verkaufen (aber man kann ja online bestellen). Preis ohne Discount ist USD 99 (mit Discount USD 79).

Dann kann man den gleiche DNA Test bei den anderen Namensträgern durchführen (zum gleichen Preis).

Allerdings hat dies zwei Nachteile:

  • da ja nur ein kleiner Teil der Y-DNA ausgewertet wird, kann man nicht bestimmen wie viele Jahre der gemeinsamen Vorfahre zurückliegt. Dazu muß man sowieso immer für jeden Nachkommen einen WGS oder Big Y-700 durchführen (plus USD 50 für die Analyse wenn es ein WGS Test ist).
  • Bei R1a und R1b als Y-DNA Haplogruppe wird die grobe Einschätzung vielleicht nicht ausreichen, ich bin ja selber aus der Haplogruppe E und habe von daher nicht ausreichend Erfahrung wie „tief“ die grobe Einschätzung dort ist

Andererseits hat obige Methode auch einen Vorteil gegenüber den anderen Methoden:

  • wenn diese Nachkommen in ganz unterschiedlichen Bereichen leben (z. Bsp. Norddeutschland, Bayern/Pfalz und Schweiz) dann kann man schnell feststellen ob innerhalb der letzten 500 Jahre überhaupt ein gemeinsamer Vorfahre bestand. So wäre ein oder mehrere gemeinsamen triangulierte Gruppen ein guter Ansatz das dieser gemeinsame Vorfahren auf der männlichen Linie liegt (muss man natürlich durch Genealogie weiter erforschen). Umgekehrt schließt ein nicht vorkommen solcher Gruppen nicht aus das in diesem Zeitraum nicht doch ein gemeinsamer Vorfahre war. Mag sein das die DNA eben bei einem Probanden leider „überschrieben“ worden ist oder einfach zu gering ist.

Ich hoffe dies war jetzt nicht zuviel Information auf einmal aber in der DNA-Genealogie Liste kann man gerne mehr nachfragen und dort gibt es auch Personen welche solche Fragestellungen (zum Nachnamen SICHELSTIEHL und GÖRTZ wenn ich mich richtig entsinne) bereits durchgeführt haben.

Gruß,

Andreas (WEST)

Ein Heinrich Stutzenberger aus Siegelbach, geb. um 1900, hat nach Brand bei Aachen geheiratet, hatte ein Fahrradgeschäft und später eine Fahrschule. Ein Sohn von ihm ( Heinrich, Heinz genannt ) hat nach Thalfang im Hunsrück geheiratet und hatte dort ein VW / Audi Geschäft mit Fahrschule. Sein Sohn Günther führt es weiter. Sein anderer Sohn, Heinz Stutzenberger hat bei Bosch gearbeitet und lebt in Vaihingen / Enz.
Ein Werner Stutzenberger stammt aus Rodenbach und wohnt jetzt in Marktredwitz.

Gruß
Hartwig Humbert

Hallo Hartwig,
diese Stutzenberger kenne ich zT persönlich. Günther ist mittlerweile im Unruhestand. Die Fahrschule hat einen anderen Eigentümer.
Es geht mir aber um Personen die VOR 1700/1750 in Siegelbach und Umgebung zu finden waren.
In meiner Datenbank habe ich weitestgehend alle Stutzenberger nach 1730 erfasst. Über 1700 Individuen sinds mittlerweile.
Trotzdem Danke fürs recherchieren.
Ralf (Stutzenberger)

Liebe Mitforschende,
Da wir gerade dieses Thema behandeln, würde ich gerne wissen, wo dieser Vorfahre meiner Ehefrau herstammt:
WORTMANN, Johann Peter Hermann (Herkunftsort und Eltern nicht bekannt)
geb. etwa 3. Juni 1719 (nach dem Sterbealter errechnet)
gest. 29. Juni 1784 in Mommenheim bei Oppenheim, alt 65 Jahre, 3 Wochen, 5 Tage
getraut etwa den 18.12.1749 in Mommenheim mit Anna Barbara Stumpf, Tochter des Christoph Stumpf, Einwohner in Mommenheim.

Dem Namen nach könnte er aus dem Niederrheinischen stammen.

Kann mir jemand bitte helfen, seinen Herkunftsort zu identifizieren?

Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar!

Mit freundlichen Grüßen

Gary (Myer)

Hallo Gary,

ich habe leider nichts konkretes, aber am 12.10.1688 heiratet in Alzey (reformiertes KB)
der „Johannes Wortmann, nachgelassener ehelicher Sohn von weil. Jacob Wortmann, gewesener Bürger zu Neuenroth in der Neuenmark Brandenburg“ die Anna Catharina Tapper aus Weinheim.
Das Paar lässt am 17.08.1689 ihre Tochter Maria Sophia taufen (Johannes wird als Taglöhner bezeichnet), taucht dann aber nicht mehr im KB auf.

Gruß
Andreas (Akkerman)

Hallo Andreas,
Das ist recht interessant! Hast Du das auf Archion gefunden? Das ist ja nicht weit von Mommenheim!

Besten Dank für den Hinweis!

Herzliche Grüße
Gary (Myer)

Hallo Gary,

nicht bei Archion, sondern in einer von Gerd Braun hergestellten Abschrift.

Gruß
Andreas (Akkerman)