Ein Besuch bei der kleinsten Familienforschergruppe in Australien

Originally published at: Ein Besuch bei der kleinsten Familienforschergruppe in Australien • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Unser derzeitiger Urlaub an Australiens Nordostküste in Queensland führte uns auch zu den Whitsunday-Inseln im Korallenmeer, dort wo James Cook am Pfingstsonntag (engl. „Whitsunday“), den 3. Juni 1770, die schwierige Passage durch die Inselgruppe schaffte. Der kleine Touristenflughafen liegt nahe der Stadt Proserpine. In der örtlichen Werbezeitung fiel mir ein Artikel in die Hand, der dazu aufforderte, die eigene Vergangenheit im Familienforschungs-Monat aufzuspüren. Das Städtchen mit ca. 3.500 Einwohnern hat tatsächlich eine eigene Genealogengruppe namens Whitsundays Famliy History Group. Die wollte ich besuchen – und traf auf die kleinste Familienforschergruppe in Australien.


Im örtlichen Community Center neben dem Proserpine Museum trafen wir auf die drei Damen in einen großen Raum mit Bibliothek und mehren Computern für die Forschung. Die Bibliothekarin Linda Thorogood begrüßte uns freundlich und zeigte uns die beachtliche Bibliothek und die ausgelegten großen Ahnentafeln der Mitglieder. Es gibt viele Möglichkeiten, in Internet-Datenbanken, CDs und Mikrofiches, den historischen lokalen Zeitungen und den zahlreichen Familienforschungsergebnissen der Mitglieder zu forschen.

Das einzige Mitglied mit deutschen Wurzeln wurde extra für mich herbeigerufen. Pat Mengel legte mir eine ausführliche Familienchronik über die Vorfahren ihres Mannes, den Mengel aus Münchhausen in Hessen, und die Meissner-Familienchronik zu ihrer eigenen Familie aus Sachsen vor. Ein paar Tipps zur Forschung in Deutschland konnte ich beisteuern.

Linda Thorogood hat die Gruppe vor 30 Jahren mit gegründet. In den besten Jahren waren es über 40 Mitglieder, heute ist die Gruppe auf 20 zusammengeschrumpft. Alle sind älter geworden, jüngere Mitglieder werden gesucht. Einen Zusammenschluss mit einer der beiden großen genealogischen Gesellschaften in Queensland wird nicht als sinnvoll angesehen. Deren Sitz in Brisbane ist über 1.000 Kilometer entfernt.

Genalogiegruppen in Queensland/Australien

Aus der 1978 mit Unterstützung der Mormonen gegründeten Genealogical Society of Queensland (GSQ) ist 1979 die Queensland Family History Society (QFHS) hervorgegangen. Das QFHS-Mitglied Eric Kopittke leitet die Interessen-Gruppe für deutsche und mitteleuropäische Familienforschung. Mit seiner Frau Rosemary hat er die „Emigrants from Hamburg to Australasia: 1850–1879“ extrahiert und publiziert. Er ist auch Mitglied der German-Australian Genealogy and History Alliance (GAGHA) und der International German Genealogical Partnership (IGGP).

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