Guten Abend Listenteilnehmer,
die nachfolgende Geschichte befl�gelt meine Phantasie.
Eheprobleme Anno 1636
Aus
�Geschichte der Stadt Habelschwerdt� von Dr. Volkmer, Das
Gerichtswesen, Seite 136/137
Druck 1897 Habelschwerdt
Am 20. M�rz 1636 erschienen Michael Habermann mit seinem Eheweibe vor
dem ehrbaren Rate von Habelschwerdt. Beide brachten heftige Klagen gegen
einander vor. Die Frau behauptete, da� der Mann die Kinder gegen sie
aufhetze, sich �berhaupt nicht bek�mmere, was sie zu bei�en und zu
brechen h�tten, und alles, was er erw�rbe, anderw�rts hin vertrage und
dort verzehre.
Der Mann dagegen f�hrte an, da� seine Frau, wenn er nur das Geringste
sage, ihre Sachen und Betten hinwegtr�ge, eine Zeitlang fort bliebe u.
dergl.
Nach Untersuchung der Sache f�llte hierauf der Rat folgendes Urteil:
"Weilen dergleichen discordiae zwischen diesen beiden Eheleuten dermal
gemein geworden und sie keineswegs von der geistlichen Obrigkeit, dahin
sie sich als vor das ordentliche Forum begeben, haben k�nnen verglichen
werden, so sind endlich beide Parten als in pari delinquentes zur
gef�nglichen Haft z u s a m m e n gesetzt worden mit ausdr�cklichem
Vermelden, da� sie so lange, bis sie wieder eins w�rden und insk�nftig
ehelich miteinander zu leben angeloben th�ten, darinnen behalten werden
sollten. Falls aber solcher Ehefrieden noch einmal gebrochen w�rde,
sollte der verbrechende Teil 10 Schock mei�nisch erlegen, und falls es
secundo noch nicht helfen wollte, �ber solche Geldstrafe, die der Kirche
zufalle, die Marters�ule auf dem Kreuzberge renovieren lassen, wonach
sich beide Parten werden zu richten haben.� 1) Ratsprotokoll von 1636
Viele Gr��e Ursula Christoph