Ehe 1907 MARONG (Braunsberg/Opr.) - BACHMANN (Posen)

Bei Ebay wird unter der Artikelnummer 360243450704 eine Familienbibel angeboten, die anl�sslich der Eheschlie�ung von Willy Gottlieb Franz MARONG (* Braunsberg/Ostpreu�en 5.8.1889) und Margarethe Elisabeth BACHMANN (* Posen 30.6.1894) am 14.4.1907 in der evangelischen Garnisonskirche Posen zum Geschenk gemacht worden ist. Die Auktion l�uft noch bis 21.3.2010, 19.14 Uhr, wenn sie nicht vorher beendet wird. Es gibt noch kein Gebot.

Vielleicht hat ja jemand mit dieser Familie zu tun und m�chte das gute St�ck "retten".

Sch�ne Gr��e aus Wertheim,
Friedrich (Lehmk�hler)

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Sehr geehrter Herr Lehmkühler,

Ich forsche gerade über meine Vorfahren und habe ihren Beitrag gefunden.

Leider ist Ihr Beitrag schon so viele Jahre her.
Aber vielleicht habe ich Glück und sie haben eine Ahnung zum Verbleib der Familienbibel von meinen Urgroßeltern.

Ich hoffe so sehr , dass Sie mir vielleicht helfen können.

Liebe Grüße

Lisa Marong

Liebe Frau Marong,

vielen Dank für die Erläuterung und die Übersendung der Erinnerung über Instagram! Ich denke, die E-Mail ist letztlich doch das geeignetere Medium für ein solches Thema. Meine Asdresse: lehmkuehler@gmxpro.de.

Ich halte den Versuch zwar für ziemlich aussichtslos nach 14 1/2 Jahren, aber man darf in einem solchen Fall nichts unversucht lassen. Vielleicht kann Ebay anhand der nur einmal vergebenen Artikelnummer, die ich damals ja genannt habe, nachvollziehen von wem die Familienbibel an wen verkauft worden ist. Ich befürchte allerdings, dass dieser Versuch erfolglos bleiben wird. Auch die längsten Aufbewahrungsfristen sogar des Finanzamtes sind inzwischen verstrichen. Falls Ebay überhaupt noch etwas nachvollziehen kann, werden sie aber kaum die Namen der Beteiligten herausrücken. Vielleicht können Sie darum bitten, ersatzweise wenigstens die Städte oder Orte der beiden Parteien zu nennen. Dann könnten sie es zumindest eingrenzen.

Eine weitere und womöglich die einzige Möglichkeit ist, in der näheren und weiteren Verwandtschaft nachzuforschen, wer die Bibel als letztes Familienmitglied besessen hat. Dazu müssten Sie erst einmal alle derzeit lebenden Nachkommen ermitteln und hoffen, dass irgendjemand irgendetwas weiß. Dieser Weg wird ziemlich aufwendig, ist aber am Ende spannende genealogische Arbeit.

Ich weiß ja nicht, wie weit Sie mit Ihrer Forschung vorangekommen sind. Aber Sie sollten auf jeden Fall alle Geschwister der Urgroßeltern und der Großeltern des betreffenden Familienzweiges und deren Nachkommen ermitteln. Der für mich völlig unverständliche Verkauf von 2010 (so etwas gibt man doch nicht aus der Hand!) könnte in Zusammenhang stehen mit dem Ableben des Vorbesitzers etwa 2009 oder 2010, der vielleicht keine Nachkommen hatte. In diesem Fall wäre auch eine Verwertung über einen professionellen Entrümpeler vorstellbar. Vielleicht gab es aber auch Nachkommen, die absolut kein Interesse an der Bibel hatten und sich einen kleinen finanziellen Gewinn erhofften. Kurz und gut, Sie müssten versuchen, den Weg der Bibel nach Ihrem Ururopa zu rekonstruieren und auf Erkenntnisse hoffen. Das ist vermutlich Ihre einzige Chance.

Bei der Frage, wer so etwas gekauft haben könnte, denke ich natürlich zuerst an genealogisch interessierte Menschen. Ein Chance könnte ein Aufruf in den einschlägigen Foren und Mailinglisten sein mit der Bitte um Informationen, wenn jemand etwas weiß. Wenn Sie sich mit den in Frage kommenden Plattformen nicht auskennen sollten, dürfen Sie mich gern um Unterstützung bitten.

Haben Sie eigentlich schon einen DNA-Test gemacht? Das ist eine hervorragende Chance, Verwandte aufzustöbern, die Sie nicht kennen. Es geht ja immerhin um Verwandte bis zum dritten Grad, die man in aller Regel ohne Genealogie nicht auf dem Schirm hat. Falls Sie noch keinen Test gemacht haben, diesen aber durchaus in Erwägung ziehen, stehe ich gern mit Rat zur Seite. Da ich ja in gewisser Weise am Entstehen Ihres dringenden Wunsches nicht ganz unbeteiligt bin, bin ich am Fortgang und Ergebnis Ihrer Suche durchaus interessiert.

Zum Schluss noch eine Frage: In der kommenden Woche nehme ich wieder an mehreren genealogischen Online-Zoom-Meetings meines genealogischen „Heimatvereins“ Roland zu Dortmund und des Ahnenforscherstammtischs Unna teil, die in aller Regel Teilnehmer aus dem In- und Ausland haben. Darf ich dort Ihr Anliegen zur Sprache bringen? Es ist die Hoffnung auf den großen Zufall, aber auf den wird es am Ende des Tages ohnehin ankommen.

Weit weit sind Sie übrigens mit der Forschung im Zweig Marong? Sind Sie noch mit den direkten Vorfahren beschäftigt oder geht es schon in die Breite der Geschwister- und Geschwisterkinder?

Scheuen Sie sich bitte nicht, mich zu fragen, wenn etwas unklar ist oder Sie Tipps brauchen.

Schöne Grüße
Friedrich (Lehmkühler)