Dokumente zu Steuer- und Sozialabgaben von Rittergütern gesucht (Kaiserswaldau)

Werte Listenmitglieder,

bereits seit längerer Zeit bin ich auf der Suche nach der Identität einer Person, welche ca. 1936-1938 auf einem Rittergut als Inspektor bzw. Assistent des Inspektors gearbeitet hat. Von der gesuchten Person ist mir leider nur der ungefähre / ungenaue Nachname bekannt.
Für eine sinnvolle Recherche zu dieser Person bräuchte ich somit erst einmal den korrekten vollständigen Namen sowie ggf. einige ergänzende Informationen.

Das Rittergut, auf welchem die Person gearbeitet hat, ist mir definitiv bekannt. Es handelt sich hierbei um das Rittergut in Nieder-Kaiserswaldau (sog. „Niederhof") im Kreis Goldberg-Haynau. Der damalige Besitzer war ein gewisser Jonas Heinrich. Bei meiner bisherigen Suche habe ich leider keinerlei Dokumente gefunden, welche mir Auskunft zu den damals dort angestellten Personen oder generell zum Rittergut geben könnten.

Die Güter-Adressbücher und die Einwohner-Adressbücher konnten mir bei dieser Problematik leider nicht helfen. Die Kirchenbücher und die standesamtlichen Bücher von Kaiserswaldau gelten für den Zeitraum 1937-1945 als verschollen. Polizeiliche Melderegister zu diesem Ort sind mir nicht bekannt. Eine Anfrage beim Kirchlichen Suchdienst (HOK) zu ggf. unter der Adresse des Rittergut per 1939 registrierten Personen sowie zur Familie des ehemaligen Besitzers war nicht erfolgreich. Auch eine Befragung von noch ermittelbaren ehemaligen Einwohnern brachte keinen Erfolg.

Nun kam mir noch die Idee, dass es damals doch auch Meldungen bezüglich der für die Mitarbeiter abzuführenden Steuern und Sozialabgaben (Renten- und Krankenversicherung) gegeben haben müsste. Auf diesen Dokumenten bzw. Listen müssten doch die Namen der damaligen Mitarbeiter aufgeführt sein.

Wie ich bereits erwähnt habe, ist eine Suche zur Person bzw. zum Namen NICHT möglich. Somit müsste ich nach Dokumenten zum Arbeitgeber – also dem o.g. Rittergut in Kaiserswaldau – suchen.
In welchem Archiv und nach welchem Suchschema könnte man derartige Dokumente finden – falls diese damals überhaupt längere Zeit archiviert wurden???
Im Online-Katalog des zuständigen Staatsarchiv in Liegnitz konnte ich bisher leider keine relevanten Bestände ermitteln.

Vielleicht hat jemand auch noch einen anderen Ansatz bzw. Quelle für meine Suche – ich bin diesbezüglich für jeden Hinweis sehr dankbar!!!

Viele Grüße

Jens

Hallo Jens,

  Hinweise könnte man eventuell im Bundesarchiv, Abtl.
Lastenausgleichsarchiv, finden, und zwar in den Unterlagen der
damaligen Heimatauskunftstellen. Diese Stellen wurden nach dem 2.
Weltkrieg eingerichtet. Diese besaßen aufgrund von Auskünften der
früheren Bewohner eine ziemlich genaue Übersicht über die
Besitzstände in den Vertreibungsgebieten. Vielleicht stößt Du da
auf den Namen der gesuchten Person.

  Es ist wohl sehr wahrscheinlich, daß der damalige Gutsbesitzer
Lastenausgleich beantragt hat. Zum Nachweis der verlorenen
Besitztümer berief man sich neben Steuerunterlagen etc. auch auf
Zeugen, die die Angaben bestätigen konnten. Mit Sicherheit wurden der
Inspektor und andere Angestellte als Zeugen benannt.

  Ich würde in dieser Richtung weiter recherchieren.

  Viel Erfolg, Birgit

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob ich helfen kann. Ich habe einfach mal im Güteradressbuch von 1930 nachgeschaut.
Da wird beim Rittergut Nieder-Kaiserswaldau als Besitzer Jonas Heinrich (Oberlt. d. Ldw.-Kav. a. D.) genannt.
Als Inspektor wird der Name Licht erwähnt. Weiterhin gab es 1 Gutssekretärin und 1 Brennereiverw.
1927 wird als Inspektor der Name Gabriel erwähnt. Besitzer gleichlautend wie 1930.
1926 wird als Inspektor der Name Kirchner erwähnt.
1921 wird als Inspektor der Name Gabriel erwähnt.
Waren die Inspektoren nur befristet bestellt?
In der Ausgabe 1912 kommt die Veränderung. Besitzer ist Walter Schubert und der Inspektor heisst Heinrich.
Vielleicht war doch ein Hinweis dabei.

Viele Grüße
Uwe

Hallo Jens,
zu deinem Problem habe ich leider keine Lösung, da ich mit solchen Dokumenten noch nicht unterwegs war.

Kaiserswaldau ließ mich aber hellhörig werden. Da du in die dortigen KB einblick genommen hast, sind dir vielleicht welche von Voigtsdorf über den Weg gelaufen?
Die ev. Kirche Voigtsdorf war eine Filiale von der von Kaiserswaldau.

Viele Grüsse
Matthias