Hallo Gisela,
als allgemeine Antwort: Bei den von Ancestry unter der Bestandsbezeichnung "Sachsen, Deutschland, evangelische Kirchenbücher, 1760-1890" abgelegten Scans handelt es sich um die digitalisierten Sicherheitsfilme der KB-Duplikate aus dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt (dort Bestand C 131 und C 131 I), die Ancestry von Familysearch übernommen hat. Die bei der Indizierung zugeordneten "Ereignisorte" sind vielfach ungenau oder falsch (das fängt schon bei der Bestandsbezeichnung "Sachsen" an, gemeint ist natürlich die preußische Provinz Sachsen), auch weil bei den Filmen oft mehrere Orte hintereinander (in alphabetischer, nicht geografischer Ordnung!) auf eine Rolle gezogen wurden, was bei der Indizierung mitunter keine Berücksichtigung gefunden hat. Es empfiehlt sich also, sich bei der Suche nicht auf die Angaben aus der Datenbank zu verlassen, sondern in den Scans durch Vor- und Zurückblättern genau zu schauen, welches KB-Duplikat denn nun vor einem liegt. Ich nutze zudem immer als Vorrecherche die Beständeübersicht auf den Seiten des Landesarchivs Sachsen-Anhalt, wo zu sehen ist, welche Duplikate (für welche Orte und mit welchen Laufzeiten) überhaupt vorhanden sind. Den ziemlich unprofessionellen Umgang von Ancestry und Familysearch mit Grundsätzen der Archiv- und Quellensystematik (von Provenienzprinzip und Tektonik hat man dort wohl noch nichts gehört) empfinde ich oft als Ärgernis.
Viel Erfolg beim Suchen und viele Grüße,
Christian (Schmidt)
Herzlichen Dank, Christian. So ähnlich hatte ich das vermutet.
Da es für mich jedes Mal ein ziemlicher Aufwand mit Bahnfahrt, Hotelübernachtung etc ist, das Archiv in Magdeburg aufzusuchen, bemühe ich mich, das möglichst gut von zuhause aus vorzubereiten. Und der Tipp mit dem Landesarchiv ist sicherlich hilfreich, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Viele Grüße aus der Pfalz
Gisela (Beyendorff-Hajda)
Hallo Gisela,
ich weis nicht, ob Du es bemerkt hast. Bei den Treffern, die ich
bzg. Beyndorff bei Acestry gefunden habe, kann man den entsprechenden
Kirchenbucheintrag direkt aufrufen, obwohl der wiederum bei FamilySearch
liegt. Und dann wie von Christian vorgeschlagen, im Film zurückblättern um
das Deckblatt zu finden.
Übrigens steht bei FamilySearch als "Partner-Name" das Stadtarchiv
Magdeburg. Die müssten doch ein Interesse und einen gewissen Einfluss habe,
dieses ärgerliche Wirrwar zu korrigieren.
Grüße
Hans Peter (Stinnesbeck)
Hallo Hans Peter
nach den verschiedenen Hinweisen aus der Liste habe ich mir einen Monat Ancestry gegönnt und bin seit einer halben Stunde dabei, etwas diese Sammlung abzugrasen. Und dass man dann direkt auf den Kirchenbucheintrag kommt hatte ich soeben festgestellt, und das ist wirklich sehr schön. Denn in Magdeburg ausgedruckte Seiten sind oft von der Bildqualität nicht so toll - man sieht ja im dusteren Licht kaum, ob man alles scharfgestellt hat, und wenn man das noch mal einscant ist manches gar nicht zu lesen.
Viele Grüße aus der Pfalz
Gisela (Beyendorff-Hajda)
Hallo Hans Peter,
die Abkürzung "StA Magdeburg" bei FamilySearch steht für "Staatsarchiv Magdeburg" (nicht Stadtarchiv), das heutige Landesarchiv Sachsen-Anhalt. Ich glaube, der Einfluss des Archivs auf FamilySearch ist eher gering, denn die Überlassung der Filme fand bereits zu DDR-Zeiten statt, unter ganz anderen Bedingungen. Es erscheint mir eher eine Frage des "Serviceangebots" von FamilySearch und Ancestry (letzteres ja immerhin kostenpflichtig) gegenüber den Nutzern zu sein, das man vielleicht offensiver einfordern sollte. Letztlich bleibt mir unverständlich, warum man sich bei der sachgemäßen Präsentation der Quellenbestände so wenig Mühe gibt. Dies zu verbessern wäre meines Erachtens mit eher geringem Aufwand möglich, vor allem verglichen mit der enorm arbeitsintensiven namentlichen Indizierung der Quellen, wie sie von FamilySearch und Ancestry betrieben wird.
Viele Grüße,Christian (Schmidt)