Originally published at: DES-Projekt Hochschulschriften: Jahrgang XXVIII in der Erfassung – Fokus Freiburg • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Über das seit Dezember 2021 laufende DES-Projekt „Hochschulschriften“ des Vereins für Computergenealogie in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München berichtet der CompGen-Blog regelmäßig. Kürzlich wurde der Jahrgang XXVII aus 1911/12 fertiggestellt, während der „halbe“ Jahrgang XXVIII von 1912 mitten in der Erfassung steckt.
Kürzlich wurde der Jahrgang 1910/11 durchgesehen, während unsere fleißigen und unermüdlichen Freiwilligen den Jahrgang 1911/12 fertiggestellt haben. Nunmehr stehen über 77 Tausend Einträge zur Verfügung. Mit dem Jahrgang 1910/11 flossen 4456 neue Einträge ein. Damit haben wir also die die 75-Tausend-Marke überschritten! Mit der Auswertung dieses Jahrgangs möchte ich einen Blick auf Studierende aus dem Ausland werfen.

Die Universität Freiburg
Die Universität Freiburg gehört zu den eher kleineren Universitäten, mit einer Gesamtmenge von 3.101 Einträgen macht sie gerade mal 4% des Gesamtvolumens aus. Doch die Universität Freiburg fiel von Anfang an durch ihren hohen Anteil an Ausländern auf. Der Katalog führt ab August 1904 die Staatsangehörigkeit(en) auf, woran sich Ausländer präzise erkennen lassen.

Die ausländischen Doktoren der Universität Freiburg stammen aus so exotischen Ländern wie Mexiko, Argentinien, dem türkisch verwaltete Palästina und auch Norwegen. Zu den bekannteren Absolventen gehört der Archäologe Bogdan Filow aus Bulgarien (Dr. phil. 1906), bekannt dafür, dass er als Bulgarischer Ministerpräsident den Beitritt Bulgariens zum Pakt der Achsenmächte unterzeichnete, wofür er nach Bulgariens Waffenstillstand hingerichtet wurde.
An jeder der großen Freiburger Fakultäten (also ohne die theologische Fakultät) finden sich im Mittel 18% der Einträge, die zu Ausländern gehören. Bei durchschnittlich 15 (juristische Fakultät) bis 70 (medizinische Fakultät) Einträgen sind das also 2 bis höchstens 10 Ausländer pro Jahrgang und Fakultät. Nur zwei Universitäten, nämlich München und Königsberg, haben ähnliche hohe Anteile von Ausländern.
Bemerkenswert ist auch die Zusammensetzung: Die größte Gruppe an Ausländern, zumindest ab Beginn der Aufzeichnung (1904), sind Russen. Dass dies hauptsächlich Frauen sind, die wegen politischer Umstände nicht mehr in Zürich studiert haben, haben wir vor zwei Jahren hier im Blog näher beleuchtet. Die zweitgrößte Gruppe, die sich sogar schon vor 1904 leicht zu identifizieren ist, sind Niederländer. Anhand der Geburtsorte lassen 43 niederländische Staatsbürger zwischen 1890 und 1906 ausmachen. Fast alle davon wurden von der medizinischen Fakultät promoviert. Die meisten davon, und das ist das Auffällige, sind Angehörige der niederländischen Armee, wie aus den Berufsbezeichnungen hervor geht. Gleichzeitig finden wir höchstens vereinzelt Niederländer an deutschen Universitäten.
Neuer Jahrgang 1912, Ausblick 1913
Im kürzlich eingestellten Jahrgang 1912 beginnt nun ein Wandel des Jahresverzeichnis der Hochschulschriften: Man wechselt zum Kalenderjahr. Darum ist der Jahrgang 1912 nur 403 Seiten stark, da er nur viereinhalb Monate umfasst.
Der darauf folgende Jahrgang 1913 wird die Technischen Hochschulen mit einbeziehen. Es wird ein Rekord-Jahrgang, mit 4.776 Einträgen auf 837 Seiten. Das wird (un)glücklicherweise nicht lange gehen, denn kriegsbedingt wird der Umfang schrumpfen. Das lässt sich gut am bereits erfassten Jahrgang 1917, der nur 1.788 Einträge hat, erahnen.
Darum sind weitere Mitwirkende bei der Datenüberprüfung und -eingabe im DES-Projekt „Hochschulschriften“ herzlich willkommen!
Informationen dazu findet man hier im GenWiki.
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