Darkehmen

dHallo Listenmitglieder,
Ich suche die Bedeutung von Darkehmen. Das Wort
Kehmen
kommt so oft vor. Es muss Dorf bedeuten. Danke!
Gruss,
Werner Obelgoenner
Victoria, Texas

Victor,

Ja, "kehmen" oder "keim" bedeutet "dorf." If you go to this site:

to the middle of the page, to Zum Typus der alten ostpreußischen
Ortsnamen, you will find a list of Prussian word endings
and their meanings. Hope it helps.

Susan

Hallo Werner,

nachfolgend einige Infos zu Darkehmen:

Darkehmen (Angerapp, polnisch: Ozersk, Kr. Darkehmen). Das in vielen
Windungen eingeschnittene Tal der Angerapp ist auf seinen Uferhöhen von
zahlreichen vorgeschichtlichen Fliehburgen und Siedlungsflächen der
Nadrauer begleitet. Während die deutsche Besiedlung von Gerdauen her
noch im Mittelalter im Süden des späteren Kreises Darkehmen die Angerapp
bei Sobrost 1388 erreichte, ist der Ort Dahrkehmen erstmals 1539 als
Darkyem (Darkheim) erwähnt. Die erste Kirche stand 1615. Obwohl die
Mühle mit dem Wehr und der Straßenübergang nicht unbedeutend waren,
blieb Darkehmen ein Dorf, bis Friedrich Wilhelm es am 10. September 1725
mit Stadtrecht begabte. Schultheiß v. Unfried hatte den regelmäßigen
Stadtplan um den 13 Morgen großen Marktplatz schon vorher entworfen.
Lebhafte Einwanderung von Handwerkern aller Art brachte besonders
Lederverarbeitung und Tuchmacherei zum Aufblühen. Unter 742 Einwohnern
im Jahre 1725 waren bereits 103 Salzburger. 1763 waren es schon 1.072
Einwohner, 1937 dann 4221. Die handwerklichen Betriebe des 18. Jh.
konnten sich nach den Befreiungskriegen gegenüber der westdeutschen
Entwicklung nicht behaupten. Im Kreis herrschte Großgrundbesitz vor, der
weitbekannte private Pferdezuchten erlaubte. Durch das Mühlenwehr wurde
in der Stadt frühzeitig Elektrizität gewonnen, und Darkehmen rühmte
sich, bereits 1880 elektrische Straßenbeleuchtung zu besitzen. Im ersten
Weltkrieg lag Darkehmen vom Herbst 1914 bis zum 10. Februar 1915 in der
Angerappfront. Die arg zerstörte Stadt erstand noch im Kriege unter
Mithilfe der Patenstadt Dresden als aufgelockerte Gartenstadt neu. 1938
wurde die Stadt in Angerapp umbenannt. Gegen Ende des zweiten
Weltkrieges verließen nach den Greueltaten der Russen im benachbarten
Nemmersdorf im Oktober 1944 die meisten Einwohner Darkehmen, das die
Truppe am 21. Januar 1945 aufgab. Es liegt grenznah im russischen
Verwaltungsbezirk.

Quelle:
Text: Handbuch der historischen Stätten Ost- und Westpreußen,
Kröner Verlag Stuttgart, 1966-1981, Seite 36

mfg.
Werner Schuka, mailto:Schuka.EDV@T-Online.de
Forschungsschwerpunkt in Ostpreußen: Landesteil: Masuren - Kreise:
Johannisburg, Lyck
Orte: Bogumillen, Dziadowen - Kirchspiel: Kumilsko, Familiennamen:
S(z)czuka, Czu(c)ka,
sowie entsprechende Bindungen nach Westpreußen, Pommern und
Oberschlesien.
weitere Infos: http://www.Sczuka.de.vu.
Familienforschung Sczuka: News & E-Mail bei t-online.de | Politik, Sport, Unterhaltung & Ratgeber.
Güter-Adressbücher: News & E-Mail bei t-online.de | Politik, Sport, Unterhaltung & Ratgeber.
Genealogie-Links: News & E-Mail bei t-online.de | Politik, Sport, Unterhaltung & Ratgeber.

Vernon O. schrieb:

dHallo Listenmitglieder,

Hallo Werner,
auf www.ostpreussen-forum.de ist ein deutsch-prussisches W�rterbuch zu finden.
Hier ist zu "Dorf":

Dorf soda
Dorf sod�
Dorf Suffix -kaim(en) = pr. Suffix -kehmen = lit.
Dorf caymis
Dorf kaims
Dorf am Bach langkaimas
Dorf im Morast, auf lehmigem Boden baldekaimis
Dorf im Tal lobekaimis
Dorf, auf dem nocaymis
Dorf, gro�es toulukaimas
Dorf, hungerndes badika
Dorf, hungerndes ba dings
Dorf, hungerndes badikaimas
Dorf, im, auf dem Lande kaimai
Dorf, im, auf dem Lande ka�mai
Dorf, Ort caymis
Dorf, Ort kaimas
  
Zu Dar- k�nnte eventuell passen:
darg lieb
darge, dargs haltbar, standfest, standhaft

Da der Suffix -kehmen hier als litauisch angegeben ist, k�nnte auch ein
litauisches W�rterbuch weiterhelfen.
MfG
Hartmut