Die Endung -in wurde an die Namen bei verheirateten Frauen ( da jedenfalls immer) aus Oberdeutschen Sprachraum rangh�ngt insbesondere bei den Salzburgern. Bei den aus niederdeutschen Sprachraum ist eher -n oder -s wie Kruses, Krusen zu finden in Ostpreussen aber auch das g�ngige -in. Ansonsten findet man dann bei den St�dter (Stallup�nen) auch Fr. oder Jfr. davor, dann wird es eindeutig.
Bei den "Litauern" wird meist bei verheirateten -ene so etwa Baltruszatene w�hrend die Endung aicze usw. auf eine unverheiratete Tochter hindeutet. Da gibt es aber jede Menge kleiner Abweichungen, dass h�ngt von dem davorstehenden Vokal oder Konsanten ab.
also:
iene, ene = verheiratete
ute, yte, aicia, aite ucia = unverheiratet
Dies bei Hochzeitseintr�gen ganz wichtig, so findet man da etwa
Ansas Bagzaitis heiratet etwa eine Ennusze Waiczene geb. Baltruszaicze
Dann ist Ennusze/ Onnu�e/ Anusze (= �nnchen, Anna) bereits einmal mit einem Waiczat (wird deutsch zu Weitschat) verheiratet gewesen. Oft steht geb. nicht dabei, aufgrund der Endung -ene erkennt man aber die vorherige Ehe. Also dann noch mal nachschauen im Heiratsregister.
Fies wird es dann wenn nur eine Ona Bagzat oder Ana Baltruszaicze auftaucht. Dies ist jeweils die obgenannte Ennusze Bagzat.
Ennusze = Verkleinerung von Anna = �nnchen w�hrend Ona, Ana die Kurzform desselben ist. Wenn man es genau nimmt eigentlich nicht Anna sondern Johanna bzw. Hanna, Hanne
Also kann unsere Anna Bakschat/ Bagschat (so w�rde man sie evtl dann in der Stadt oder beim Regiment vorfinden) in verschiedenen Varianten auftauchen aber immer noch das gleiche Pers�nchen bleiben...
Anna Bakschat = Ennusze Weiczatene = geb. Ona Baltruszaicze
Ist schon gemein so etwas....
seltener zu finden (glaube eher nur im Memelgebiet)
preitsch, pretschat, preugsch = zweite Ehe
Im Kirchspiel Insterburg ist mir bei den Soldatenwitwen (Dragoner) auch ein -wite f�r die Witwen untergekommen.
So als noch gl�cklich verheiratete Marike Kalkauene = als Witwe dann Marike Kalkawite
mir scheint dies aber sehr ungew�hnlich, muss dies noch anhand anderer F�lle pr�fen.
bei M�nner
fast nur atis, aitis, unas, onis, enas, ynas = Sohn von
ganz selten= enas = unverheiratet.
Es gibt auch noch Suffixe, f�r Bruder und Schwiegersohn (-zent), Witwer (seres) usw. die habe ich aber in den Kirchb�cher so noch nicht gesehen.
allerdings kann man davon ausgehen das ab ca. 1780 (je nach Kirchspiel und Anteil der Litauer/Altpreussen) diese Endungen nicht mehr richtig verwendet wurde. Aber davor schon, wenn man sich damit n�her befasst erschliessen sich z.B. bei den Taufpaten usw. jede Menge Familienzusammenh�nge.
Wenn Bsp. bei den Taufpaten
einmal
Maryke Bagszene
und einmal Maryke Bagszaice auftauchten.
Dann sind die zwei verschiedene Personen. Die erste ist eine angeheiratet Ehefrau eine Bagzat und die zweite ist eine unverheiratete Schwester oder Tochter.
Um da richtig zu gehen, sollte man sich aber einzelne Familien in den Kirchenb�chern anschauen, sehr schnell erschlie�t sich dann wie der Pastor die Sachen verwendet.
Interessant wird es bei nichtdeutschen Name.
Etwa Robinski, dort wird dann meist das deutsche Robinskin verwendet. Eine litauische Suffix ist mir bei den nichtdeutschen Namen im Ksp. Stallup�nen nicht untergekommen. Aber es gibt auch
Wer Erg�nzungen oder andere Erfahrungen hat kann sich gerne bei mir melden.
Mit freundlichen Gr��en
Ingo Brockmann
yvonne storek <yvonne.storek@t-online.de> wrote:Hallo Michael Herrfert,
"Michael Herrfert" > die Endung -in ist typisch f�r die Zeit und deutet auf einen
deutschsprachigen Pfarrer hin.
im Kirchspiel Skaisgirren, Kreis Niederung waren die Pfarrer wohl in der
Regel zweisprachig. Der Bev�lkerungsanteil an litauisch sprechenden
Gemeindegliedern war sehr hoch und es war um diese Zeit eher notwendiger,
dass die Geistlichen der litauischen Sprache als der deutschen m�chtig
waren. Ich halte es f�r wahrscheinlicher, dass der Pfarrer die
Namenstr�gerinnen der deutschen Ehnie zugerechnet hat, er wollte sozusagen
hervorheben, dass diese deutschsprachig waren.
MfG, Yvonne Storek