Bremen: Meilenstein für die Genealogie – bremische Personenstandsregister, Zivilstandsregister und Stammtafeln online

Liebe Listenleserinnen und -leser,

nach Absprache mit Freya leite ich gerne die großartigen Nachrichten aus Bremen weiter: Über das Arcinsys-Niedersachsen-System sind Bremer Digitalisate online gestellt worden von Personenstandregistern, Zivilstandsunterlagen und Stammtafeln! Über die Namensuche bei ‚Die Maus‘ sind sie die Indexierungen teilweise bereits verlinkt. Näheres in den Erläuterungen von Freya.

Viel Erfolg beim Suchen und Finden wünscht

Corinna (Wöhrl)

Von: Freya Rosan <freya.rosan@ewetel.net>
Betreff: Meilenstein für die Genealogie – bremische Personenstandsregister, Zivilstandsregister und Stammtafeln online
Datum: 16.10.2023, 17:29 Uhr

Liebe Vereinskolleginnen und -kollegen,

das Staatsarchiv Bremen und „DIE MAUS Gesellschaft für Familienforschung e.V. Bremen“ freuen sich, darüber informieren zu können, dass heute fast 1.000.000 Scans zu 4.570 Verzeichnungseinheiten aus den Beständen

4,60/5 Personenstand
(StAB 4.60/5 - Arcinsys Detailseite
https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=b15665),

4,60/3 Zivilstand
(StAB 4.60/3 - Arcinsys Detailseite
https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=b15770)
und

4,60/7 Stammtafeln
(StAB 4.60/7 - Arcinsys Detailseite
https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=b23441)
bei

Arcinsys online gegangen sind. Damit ist eine durchgehende Überlieferung bremischer Personenstandsunterlagen von 1811-1912/42/92 weltweit, 24/7, ohne Registrierung und v.a. ohne Kosten zugänglich. Durch einen Klick auf „Download/Drucken“ in der blauen Kopfzeile und anschließendem Rechtsklick auf das Bild, können die Scans über „Bild speichern unter“ heruntergeladen werden.

Der gesamte Personenstand ist in einem parallelen, deutschlandweit in dieser Form und Größe einmaligen, Crowdsourcing-Projekt in den vergangenen Jahren durch ein Team ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen der „MAUS Gesellschaft für Familienforschung e.V., Bremen“ unter Leitung von Heinz Wiemann datenbankbasiert indexiert worden
(Standesamtsregister: Die MAUS Bremen https://www.die-maus-bremen.info/index.php?id=71&L=490). Die Indexierungsdatensätze verlinken jeweils auf den Verzeichnungsdatensatz in Arcinsys und die dort nun angezeigten Scans, so dass ein hoher Recherchekomfort gegeben ist.

Auch Sterbefälle der Zivilstandsämter
(Erläuterung zum Inhalt des Zivilstandsregisters 1811 - 1875: Die MAUS Bremen
https://die-maus-bremen.info/index.php?id=358),
in Bremen 1811-1875 Vorläufer der Standesämter, und die Stammtafeln
(Stammtafeln 1824 - 1933: Die MAUS Bremen
https://die-maus-bremen.info/index.php?id=371)
des ursprünglichen Stadtgebiets sind bereits über die MAUS-Website indexiert aber noch nicht verknüpft. Die Indexierung der Geburten und Heiraten des Zivilstands steht ebenfalls kurz vor dem Abschluss und wird in absehbarer Zeit online zur Verfügung stehen.

Da Bremen seit dem 19. Jahrhundert nicht nur der wichtigste Auswanderungshafen Mitteleuropas, sondern auch selbst seit jeher ein Ziel für Einwanderung aus verschiedensten Gebieten Deutschlands und Europas war, dürfte die aktuelle Veröffentlichung auch über den lokalen Rahmen hinaus von Interesse sein und darf daher gerne geteilt werden.

Wir wünschen allen viel Spaß beim Stöbern und freuen uns jederzeit über Feedback oder Fragen!

Dr. Brigitta Nimz und Viktor Pordzik für das Staatsarchiv Bremen

Freya Rosan für DIE MAUS Gesellschaft für Familienforschung e.V., Bremen

Freya Rosan

-Schriftführerin der DAGV, Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e.V.
-Vorsitzende der MAUS, Gesellschaft für Familienforschung e.V. Bremen
-Mitglied des VFFOW, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V.

Das ist ja großartig, was die Bremer auf die Beine gestellt haben!

Ich vermisse so etwas auch in Schleswig-Holstein. Dort gibt es zwar auch ein Arcinsys-Schleswig-Holstein-System, aber leider keine Digitalisate in den verschiedenen Registern.

Weiss jemand, ob sie auch dort irgendwann eingeführt werden?

Grüsse

Rainer (Petersen)

Hallo Rainer,

so viel ich weiß, war es eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen der Maus und dem Staatsarchiv war. Allerdings hat die Maus auch Geld in die Hand genommen, damit es umgesetzt werden konnte.

Dies ist vielleicht auch bei den Vereinen in S-H ein Ansatz. Aber auf eins muss ich dich hinweisen. Die Maus hat seit etlichen Jahren die Personenstandsbücher indexiert, schau mal hier Standesamtsregister: Die MAUS Bremen . Dort kannst du suchen und kommst über den Link direkt in das Buch. Eintrag finden, fertig.

Alleine die Digitalisate sind nur halbherzig. Denn willst du wirklich einen Sterbeeintrag über 20 Jahre in verschiedenen Standesämtern suchen?

Zeit und Geld investieren, dann bekommt man solch ein klasse Produkt wie bei der Maus bzw. Staatarchiv heraus.

Nur ein Beispiel für die Notwendigkeit der Indexierung: Ich habe nur mal nach dem Namen „Bassen“ gesehen. In den drei Registern waren es um die 40 Einträge. die kann ich nur ganz einfach einsehen und herunterladen.

Einfach GENIAL.

Also, geh auf die entsprechenden Vereine zu und erstellt ein Konzept, wie man das umsetzen kann. Und dann ist auch viel Manpower gefragt. Von nichts kommt nichts.

Viele Grüße Günter (Bassen)

Hallo Günter,
ja, es ist ganz toll, wie die Bremer es so gestaltet haben!
Wie Du schon schreibst kann es ein Ansatz für die Schleswig-Holsteiner sein. Ich selbst fühle mich nicht dazu in der Lage.
Leider habe ich keinen S-H-Verein gefunden, der das auch so umsetzten kann. Oder irre ich mich?
Wäre schön wenn ein „Nordlicht“ sich dazu äussern könnte.
Viele Grüsse
Rainer (Petersen)

Hallo Rainer,
das wäre so, dass du ein Haus ganz alleine baust. Ja, das schaffst du, hast dann aber keine Gelegenheit mehr, darin zu wohnen.

Bremen mit dem Staatsarchiv ist ja örtlich begrenzt. Solch eine Zusammenarbeit könnte ich mir mit den Stadtarchiven von z.B. Kiel und Lübeck und einem größeren Verein vorstellen. Fakt ist, dass du Geld in die Hand nehmen musst, um Digitalisate herzustellen.

Hier sind wirklich die großen Vereine gefragt, die einmal die Mittel haben, aber auch die Mitglieder, die das Projekt vorantreiben.

Gruß Günter

Hallo Allerseits,

auch ich bin begeistert über die ersehnte Bekanntgabe, dass das Bremer „U-Boot“, von dem schon länger die Rede war, jetzt aufgetaucht ist.

Und natürlich wäre jeder Familienforscher froh, wenn dieses Beispiel möglichst umfangreich Schule machen würde.

Leider ist die Situation in Schleswig-Holstein - wie bereits erwähnt - nicht so vorteilhaft wie in Bremen.

Es gibt in Schleswig-Holstein mehr als 100 Standesämter unterschiedlicher Größe und Dutzende von Archiven, wo die Register nach Ablauf der Schutzfristen bereit gehalten werden, und die in jegliche Erschließungs-Aktivitäten eingebunden werden müssen. Da anders als z.B. in Hessen, Niedersachsen und NRW das Landesarchiv nicht als zentrale Stelle für Standesamts-Unterlagen fungiert, handelt es sich also um eine Vielzahl von Einzel-Projekten, die zum Teil bereits existieren, aber mit sehr unterschiedlichen Ansätzen.

Das Stadtarchiv Kiel hat seine Namensverzeichnisse bereits digitalisiert und online gestellt. Diese werden in einem Projekt mit CompGen unter Verwendung von DES-Masken indexiert. Damit ist dann eine gezielte Recherche bis hin zur kostenpflichtigen Bestellung von Kopien oder Digitalisaten möglich.

Andere Archive haben Standesamts-Unterlagen per Kooperation mit FamilySearch oder Ancestry digitalisieren lassen, z.B.:

· Stadtarchiv Flensburg: Namensregister-Karteikarten sind bei Ancestry digitalisiert und indexiert durchsuchbar

· Kreisarchiv Steinburg in Itzehoe: Register und Namensverzeichnisse sind bei FamilySearch online OHNE Indexierung

· Kreis- und Stadtarchiv des Kreises Schleswig-Flensburg: einen Teil des Standesämter (6) findet man ebenfalls bei FamilySearch

· Archivgemeinschaft Gettorf für große Teile des Kreises Rendsburg-Eckernförde: Digitalisate sind offline vorhanden

Aus meiner persönlichen Sicht kann die Arbeitsteilung für derartige Projekte nur so aussehen, dass das Archiv die Verfügbarkeit der Digitalisate sicherstellen muss und die Vereine per Crowd-Sourcing die Indexierung übernehmen. Ganz abgesehen vom Zugang zu den Dokumenten und den Bildrechten daran gibt es in Schleswig-Holstein keinen Verein, der die Kosten für die Digitalisierung übernehmen könnte. Auch die personellen Ressourcen sind leider nicht beliebig vorhanden, so dass sich eine Bündelung über Vereinsgrenzen hinweg angeraten ist. Hier könnte CompGen einen geeigneten Rahmen bieten und die Namenssuche im Rahmen seiner Datenbanken anbieten.

Erste Schritte wurden auch bereits eingeleitet: Für das Standesamt Schleswig wurden die Digitalisate vom Archiv an CompGen übergeben und warten darauf, dass ein entsprechendes DES-Projekt gestartet wird. Alles was fehlt ist ein Team für die Projekt-Betreuung.

Also Freiwillige vor: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Allen noch einen schönen Rest-Sonntag,

Klaus (Kohrt)

Moin, Klaus,

liegen Dir diesbezüglich ggf. Informationen zu Stormarn und / oder den eingemeindeten Norden von Hamburg vor (hier insbesondere zu Alsterdorf und zu 600 Jahren der dortigen Familie Ellerbrock vor, aus der meine Urgroßmutter stammte )?

Viele Grüße,
Jürgen

Von Bremen für alle zur Urgroßmutter Ellerbrock in Alsterdorf :slight_smile:

Moin Jürgen,

zu den Hamburger Randgemeinden (und der Familie Ellerbrock) liegen mir bisher keine konkreten Hinweise vor.

Aber wir haben bei Bedarf eine Liste aller verbliebenen Schleswig-Holsteinischen Standesämter vorliegen.

Schöne Grüße,

Klaus

Moin, Klaus,

danke für Deinen Hinweis!

Momentan muß ich jedoch in Hamburg-Stadt forschen, da die ELLERBROCKs offensichtlich sehr ortsfest gelebt haben.

Viele Grüße, Jürgen