Bitte um Lesehilfe zu einem Eheprotokoll

Hallo zusammen, ,
zu einem Eheprotokoll von 1776 bitte ich um Lesehilfe.

Meine vorläufige Transkription des zweiten Absatzes:
Braut gehet von der elterlichen eigenbehörigen Köttnerstelle? (Anm.
gleiche Bezeichnung im Eheprotokoll des Vaters) zu dem Bräutigam auf
dessen eigenbehöriges Halb Meyer Guth Nro: 12. mit der Gewohnheit ?.?.?.
Guht?, und bekombt die Braut von der elterlichen Stelle zum Brautschatz
an baren? Gelde 130 rt, wovon so gleich bey dem Brautwagen 100 rt
berichtiget werden, die übringen 30 rt binnen Jahres Frist, davon
bekombt dieselbe 2 Kühe 2 Rinder, ein Pferd, ½? beschwindeten wogen
(beschmiedeter Brautwagen), 4 Schwien Theile (Schweine Teile), 2 Molter

Was bedeutet die Abkürzung C.C.C. oder E.E.E.

Viele Grüße
Arno

Keine Quellenangabe! [Archiv: unbekannt! Bestand: Unbekannt. Buch: Unbekannt!][elektronischer Nachweis: unbekannt]
[Buchseite] 521 (Leseunssicherheit; evtl ein Ortsname : )
Armischen
Actum Sternberg den
21 (Hochstellung: ) t[en] (Hochstellung Ende Juni 1776
Ehe[ver]tragh (das -ver- ist ein Abkürzungszeichen) zwischen Horst Hein,
rich Sendern (Leseunsicherheit: evtl. Senden, ohne -r-) aus der bauer.
schafft Armischen und Annen
Marien Dorotheen Korffs
Von Gorstrop
Braut gehet von der elterlichen
eigenbehörigen Kösterstelle? (Ich lese Köster, nicht Köttner, vielleicht auch Köhter) zu
dem Bräutigam auf deßen
eigenbehöriges Halb-Meyer
Guth N[ume]ro: 12. mit der Ge,
wohnheit […] (noch nicht auflösbare Abkürzung; C.C.C oder E.E.E.) Guht?, und be[-]
kombt die Braut von der elter.
lichen
Stelle zum Brautschaze
an booren(= barem; passt schon, nur mit 2 -o-) Gelde 130 rt (Währungseinheit, bin mir nicht so sicher, ob das wirklich rt heißen soll. Welche Währung war damals in diesem Raum in Gebrauch? Könnte das ein „f.“ sein jund somit „Gulden“ meinen? ), wo,
von so gleich bey dem Brautwa,
gen 100 rt (Wieder das gleiche Währungskürzel) berichtiget werden,
die übriegen 30 rt (sihe oben) binnen
Jahres Frist, daneben bekombt
dieselbe 2 Kühe 2 Rinder, ein
Pferd, ½ (? Vielleicht hat sich hier der Schreiber nur verschrieben u nd das soll gar nichts bedeuten, quasi: durchgestrichen? Ist aber nur eine Vrmutung) beschmiedeten wogen
(beschmiedeter Brautwagen; macht aber eigentlich keinen Sinn, da man einen Wagen nicht halbieren kann, ohne dass er seine Funktionsfähigkeit verliert; anders als ein halbes Schwein, das kann man essen. Aber was soll es sonst heißen; ich lese es ja genau so),
4 Schweine Theile (Schweine Teile), 2 Molter (evtl. Malter)

(Hier hört der Text sicher nicht auf, es endet nur die Abbildung)

Gute Frage: Was bedeutet die Abkürzung C.C.C. oder E.E.E.

Vielleicht kann ein anderer Mitlesender diese Frage beantworten?

Allzeit viel Forschererfolg wpnscht nebst einem schönen Tag

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Hallo Herr Peren,
vielen Dank für Ihre Hilfe.

Hier zuerst die fehlende Quellenangabe: Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 621

Mittlerweile bin ich mit mit der Abkürzung weitergekommen.
Die Bedeutung habe ich in einen Verzeichnis lippischer Begriffe gefunden:
"mit der Gewohnheit L.L.L.G. " bedeutet: Längst Leib längst Gut , Erbrecht bei den Colonaten, regelt Erbfolge bei Tod eines Ehepartners und Wiederverheiratung, und dann späterer Übernahme des Colonats durch Anerben; bei Colonaten abhängig von Zahlung des Weinkaufs seitens des aufheiratenden Ehegatten sowie der Aufbringung des Brautschatzes)

Einige Namen kenne ich aus dem genealogischen Zusammenhang, die Originalschrift ist schon sehr schlecht.

Actum Sternberg den Armissen. 21ten Juni 1776. Ehe Recess zwischen Hans Hinrich Senken aus der Bauerschaft Asmissen, und Annen Marien Dorotheen Korffs von Gostrop (Göstrup).
Braut gehet von der elterlichen eigenbehörigen Köttnerstelle? (gleiche Bezeichnung im Eheprotokoll des Vaters) zu dem Bräutigam auf deßen eigenbehöriges Halbmeyer Guth Nro. 12. mit der Gewohnheit L.L.L.G. und bekombt die Braut von der elterlichen Stelle zum Brautschatz an baren Gelde 130 rt, wovon so gleich bey dem Brautwagen 100 rt berichtiget werden, die übringen 30 rt binnen Jahres Frist, davon bekombt dieselbe 2 Kühe 2 Rinder, ein Pferd, ½? beschmiedeten wogen, 4 Schweine Theile, 2 Molter Roggen, …

Anm. Es folgen noch drei weitere Seiten des Eheprotokolls.

Viele Grüße
Arno Senke