Die Braunschweiger Linden am Magnikirchhof
Historische Bedeutung
- Teil der städtischen Begrünungsinitiativen des 19. Jahrhunderts entlang der ehemaligen Stadtbefestigung
- Gepflanzt um 1890; haben das Kaiserreich, die Weimarer Republik und das NS-Regime überlebt
- Tragen Bombensplitter der Luftangriffe vom 15. Oktober 1944 in ihren Stämmen
- Fungieren als „biologische Zeitzeugen“ der Stadtgeschichte
Botanische Eigenschaften
- Wurden wegen ihrer ausgeprägten Laubkronen und Widerstandsfähigkeit ausgewählt
- Bieten Schatten und verschönern das Stadtbild
- Bilden eine Allee entlang des Magnitorwalls
Aktueller Zustand und Herausforderungen
- Bombensplitter beeinträchtigen die Stabilität der Bäume
- Splitter bilden Zugänge für Wasser, was zu Fäulnis führen kann
- Verkehrssicherheit könnte gefährdet sein
- Stadtarchiv hat den Gesundheitszustand analysiert und betont die Notwendigkeit sachgerechter Pflege
- Bürgerinitiativen setzen sich für den Erhalt der Bäume ein
Symbolische Bedeutung
- Dienen als botanische Schmuckstücke und gleichzeitig als Denkmal für den Zweiten Weltkrieg
- Erinnern an Zeiten, die nicht vergessen werden sollten
- Mahnen zu einem bewussten Umgang mit Umwelt und Zukunft
Sources:
Edelkastanienbäume und das Römische Reich
Die Verbreitung durch die Römer
- Römische Siedler verbreiteten Edelkastanien (Castanea sativa) gezielt in ganz Europa
- Vor der römischen Expansion war Kastanienpollen in der Schweiz, Frankreich und Teilen Deutschlands kaum nachweisbar
- Mit der Ausbreitung des Reiches nahm der Anteil an Kastanienpollen deutlich zu
- Die Römer exportierten auch Baumzuchttechniken wie die Stockausschlagung
- Nach dem Fall Roms (400-500 n. Chr.) sank der Anteil an Kastanienpollen vorübergehend
Gründe für die Förderung der Edelkastanie
- Die Römer schätzten das schnell nachwachsende Holz für ihre militärische Expansion
- Die Stockausschlagung ermöglichte nach dem Rückschnitt eine schnelle Bildung neuer Stämme
- Das Holz wurde für Festungen und andere Konstruktionen verwendet
- Die Kastanienfrüchte dienten als nahrhaftes Nahrungsmittel
Kultureller Einfluss und Verbreitung
- Die Römer brachten Baumpflegefähigkeiten mit und ermöglichten Wissensaustausch
- Die eigentliche Anpflanzung wurde vermutlich von der lokalen Bevölkerung durchgeführt
- Im Tessin wurden Kastanienbäume unter römischem Einfluss zur dominierenden Baumart
- Die Edelkastanie verdrängte eine frühere Waldlandschaft aus Erlen und anderen Bäumen
- Der Begriff für „Kastanie“ ähnelt in vielen europäischen Sprachen dem lateinischen „castanea“
Bedeutung bis heute
- Heute sind mehr als 2,5 Millionen Hektar Land in Europa mit Edelkastanien bedeckt
- Kastanien wurden zu einem wichtigen Bestandteil der traditionellen Küche vieler Länder
- Im Mittelalter dokumentierten Texte die Bedeutung der Kastanienproduktion und Produkte wie Kastanienmehl im Tessin
- Die Kultivierung in Obstgärten und regelmäßige Pflege verlängern die Lebensdauer der Bäume
- Verlassene Kastanienhaine werden von anderen Arten überwuchert
- Europas Edelkastanienbäume sind heute durch Krankheiten, Klimawandel und Aufgabe traditioneller Obstgärten bedroht
Sources:
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