vor ein paar Tagen wurde im NSL Forum, der Beruf des G�rtners
ausf�rlich diskutiert. In den Kirchenbucheintr�gen, die ich zur Zeit
auswerte,
begegnet mir neben dem Beruf des Freig�rtners auch der Beruf des Freimanns
recht
h�ufig.
Frage an Alle, was kann man sich unter dem Beruf des Freimanns vorstellen.
Hier der Auszug aus dem Kirchenbuch:
30.10.1815
Hochzeit:
Johann Camilla (*1766) Rosina Opatzki (*1775)
Ist in hiesiger Stadtpfarrkirche copuliert
worden der verwitwete Hausmann aus Nassadel
Johann Camilla mit der verwitweten Rosina Opatzkin
G�rtner von den Heldern von Polnischmarchwitz.
Copulans H. Szolleck
Zeugen waren: Paul Camilla Hausmann von Schwirtz,
Heinrich Babatz "Freimann" von Polnischmarchwitz
in den Zeiten der Leibeigenschaft gab es nicht nur Untertanen (=unfreie
Bevölkerung), sondern auch freie Leute. Untertanen konnten sich z.B. von der
Grundherrschaft freikaufen, d.h. sie mußten keine Dienste mehr tun.
Nach meinen Erfahrungen ist ein Freimann ein Hofbesitzer (Vollbauer, Halb-
bauer, Kossäth), der keine Dienste mehr leisten mußte, sondern diese in
Geld abgalt.
Konkretes Beispiel: dazu gehörten auch die Freibauern, die Gebäude und
Inventar als ihr Eigentum besaßen und die das zu bewirtschaftende Land aber
nur für die in den jeweiligen Privilegien festgelegte Zeit im Besitz hatten.
Diese Privilegien waren aber meist erkauft und waren zeitlich beschränkt.
Nach Ablauf konnten sie gegen erneute Zahlung von Einkaufsgeld erneuert
werden. An Abgaben leisteten die Freibauern Zins, Kopfgeld und Hyberne (?).
Weitere Freyleute waren Gutsbesitzer, die Freyschulzen, die freien
Zinsbauern, Emphyteuten und die Lehmänner.
Diese Aufführungen entstammen aus dem Gebiet Pommerellen im 17./18. Jhd..
Freimann ist also keine direkte Berufsbezeichnung, sondern zeigte an, in
welchem "beruflichen" Status er damals war: -)))
nach "Alte deutsche Berufsnamen und ihre Bedeutung" Band 7,
ist der Freimann ein Scharfrichter.
Emphyteusis, im lateinischen zu finden, bedeutet Erblehn, Bauernlehn.