Begriffserklärung

Hallo, Mitforscher!
Wer kan mir bei der Deutung nachstehender Begriife behilflich sein?
Bei Studium von Literatur zur deutschen Geschichte kamen mir folgende
Bregriffe unter:

    Geschoßgelder - vermutlich im Zusammenhang mit erhobenen Steuern oder
Abgaben
    Stolgebühren - auch eine Steuer?
    Zuda - evtl. aus dem tschechischen (?) - evtl.
Gericht oder ähnliches?

Diese Begriffe waren offensichtlich im 15. und 16. Jahrhundert gebräuchlich.
Aus den begleitetnden Text ist nichts näheres erkennbar!
Vielen Dank im Voraus!
Gruß aus Berlin
    Dieter Seemann

Hallo Dieter,

hab mal im Netz gesucht, vielleicht reichen die Erkl�rungen. Sende dir aus
gerne ein paar links zu Online-Lexika zu.

Nach dem Drei�igj�hrigen Krieg war die Not der Untertanen gro�. Acker,
Felder, Wiesen und Wingerte waren ver�det, viele Geb�ude verbrannt oder
unbewohnbar. Nur langsam konnte sich das �geschundene Land� erholen. Nach
wie vor bedr�ckten die verschiedensten Steuern und Abgaben die Menschen.
Bede- und
Gescho�gelder,
Leibh�hner und Rauchh�hne, Frondienstbarkeiten in den verschiedensten
Formen, Zehntabgaben und Fr�uleinsteuern � zur Ausstattung des
Hochzeitsgutes zu verheiratender T�chter des Herrenhauses � lasteten auf den
Untertanen. Unz�hlig sind ihre Bittbriefe an die Verwaltung der B�dinger
Herrschaft, ihnen die eine oder andere Belastung oder �Beschwerung� zu
erlassen. Oft lesen wir von Bedr�ngnissen w�hrend der milit�rischen
Durchm�rsche, von Raub und Pl�nderungen.

Stolgeb�hren (Jura stolae), die nach der Stola (s. d.) benannten Geb�hren,
welche die Geistlichen f�r kirchliche Handlungen, namentlich Taufen,
Trauungen, Abnahme der Beichte und Begr�bnisse, beziehen. Schon zu Ende des
5. Jahrh. war eine Taxe f�r alle geistlichen Verrichtungen vorhanden; doch
flo� das von den Laien daf�r in den Opferstock der Kirche gelegte Geld
anfangs der Kirchenkasse zu, die davon den Pfarrern ihren Anteil gab. Erst
sp�ter war jeder Parochus befugt, die S. f�r sich allein einzunehmen. Auch
in der protestantischen Kirche bilden die S. (als zuf�llige Einnahmen jetzt
gew�hnlich Accidenzien oder Kasualien genannt) einen Teil der Einnahmen des
Pfarrers; doch sind sie in Deutschland vielfach abgeschafft und durch festen
Gehalt ersetzt worden.

Aus: Mayers Konversationslexikon Band 15
http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/seite/werk/meyers/band/15/seit
e/0346/meyers_b15_s0346.html#Stolgeb�hren
(links bitte zusammensetzen)

sch�nen Abend noch

Juergen (Stein)

Dsn0815@aol.com schrieb:

Wer kan mir bei der Deutung nachstehender Begriife behilflich sein? Bei Studium von Literatur zur deutschen Geschichte kamen mir folgende Bregriffe unter:

Geschoßgelder - vermutlich im Zusammenhang mit erhobenen Steuern oder Abgaben

Stolgebühren - auch eine Steuer?

Zuda - evtl. aus dem tschechischen (?)- evtl. Gericht oder ähnliches?

Hallo Herr Seemann,
Geschoß (-> vor-, zu-, nachschießen) = Steuer.
Aus Grimm, Deutsches Wörterbuch: "Geldabgabe, Steuer, Zins, wie der Schosz (die zweite in der ausgebildeten nhd. Schriftsprache übliche Bedeutung von Schosz ist die von Steuer, Abgabe; eigentlich bezeichnet Schosz das was der einzelne zur Bestreitung gemeinsamer Ausgaben zuwirft)

Stolgebühren, Pfarrgebühren, taxa stola = durch den zuständigen Bischof festzulegende Gebühren für kirchliche Handlungen

suda, shoda (tschechisch) = Gleichzahligkeit, Parität, Pasch
sudé číslo, sudá čísla = Geradzahl, Geradzahlen
sudí = Richter

Grüße vom Niederrhein,
Günther Böhm