AW: Preu�ische Treuhand

From: Manfred.Boettcher@gmx.de
Reply-To: ow-preussen-l@genealogy.net
To: ow-preussen-l@genealogy.net
Subject: Re: AW: [OWP] Preu�ische Treuhand
Date: Sat, 30 Aug 2003 01:43:55 +0200 (MEST)

Sehr geehrter Herr Zauner,

wenn Sie schon auf die "feinen, erheblichen Unterschiede" Wert legen, m�ssen
Sie diese schon auch selbst beachten. Ihr Anspruch steht nicht im Einklang
mit Ihrem Versuch, die Worte anderer Menschen und in der Folge auch diese
Menschen selbst zu manipulieren.

Im konkreten Fall: Sie sollten Mailtexte richtig lesen und nicht falsch
wiedergeben. Das erfordert schon die Redlichkeit in einer Diskussion, in der es
nicht darum gehen kann, die Zustimmung Dritter durch Manipulationen von
Zitaten zu erlangen. Sie behaupten s�ffisant ("schon ein interessanter Gedanke"),
ich h�tte "Begriffe wie 'meckern'" als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit"
dargestellt. In Wirklichkeit schrieb ich: "Die von Ihnen ausgesprochenen
Beleidigungen versto�en sogar gegen die Menschenw�rde, weil sie sie grob
verletzen." Kein Wort von "Menschlichkeit" und vor allem kein Wort von "Verbrechen".
Sie m�chten meine Worte zurechtbiegen, um �bertreiben und mich unglaubw�rdig
machen zu k�nnen. Dabei greifen Sie wiederum zu Ihren Gunsten nur die
harmloseste Ihrer groben Beleidigungen auf, um die Spanne zwischen Ihrem
Fehlverhalten und meinem Vorwurf m�glichst gro� zu halten. Zur Erinnerung: Sie sprachen
von "komplettem Schwachsinn" und "hysterischem Gezeter" Frau Sanders. Ich
wiederhole: dies sind verbotene Verbalinjurien h�chsten Grades, die das Ma� des
Ertr�glichen und des Zul�ssigen weit �berschreiten. Ihre Redefreiheit soll
nicht beschnitten werden. Sie h�tten selbstverst�ndlich vortragen k�nnen, da�
Sie die �u�erungen von Gisela Sanders f�r falsch oder unbegr�ndet oder f�r
haltlos halten. Sie wollten zur St�tzung Ihrer Argumente sie aber l�cherlich
machen, indem Sie sie grob beleidigen und ihre Menschenw�rde verletzen.

Ich gehe gern auch auf Ihren und Herrn Perbandts - prima vista bestechenden
- Vorwurf ein, ich w�rde mit zweierlei Ma� messen und Frau Sanders
hinsichtlich ihrer Vorw�rfe zu Unrecht in Schutz nehmen. Gisela Sanders hat keine
Person beleidigt. Wie Sie den Stellungnahmen von ihr und meiner Mail, auf die Sie
sich beziehen, entnehmen k�nnen, hat Frau Sanders der Preu�ischen Treuhand
GmbH & Co. KG und den daran beteiligten Landsmannschaften angesichts deren im
Vorstellungstext gro�spurigen Verhaltens Ignoranz, Arroganz und und
Menschenverachtung vorgeworfen, da sie ganz offensichtlich in Leugnung historischer
Tatsachen Hoffnungen gutgl�ubiger Vertriebener und sogar ihrer im Westen
geborenen Nachkommen zu ihren eigens�chtigen wirtschaftlichen Zwecken ausnutzen.
Dies ist eine scharfe, zul�ssige Kritik an Verb�nden und einem
Wirtschaftsunternehmen, die nichts mit pers�nlichen Verunglimpfungen zu tun hat, wie Sie sie
praktizieren. In Ihrer Listen-Mail vom 29. 8. an Herrn Neudorff r�umen Sie
ausdr�cklich ein: "Hierbei geht es um die Eigentumsrechte an Immobilien und
L�ndereien." Ihre Sprache verr�t in der Tat Gro�spurigkeit und Gewinnsucht, die
angesichts der sensiblen deutschen Vergangenheit und der Kriegsfolgen
deplaziert sind. Sie sprechen nicht vom Eigentum an einem Haus oder einem Hof,
sondern von "Immobilien und L�ndereien". Ich halte es zudem f�r eine Schande f�r
Deutschland, wenn hier zur Rechtfertigung von Eigentumsanspr�chen im fr�heren
deutschen Osten sogar die Juden instrumentalisiert werden, die von uns
Deutschen zu Millionen ausgeb�rgert, enteignet, deportiert und ermordet wurden. Das
war �brigens nicht die Tat von Adolf Hitler und von ein paar SS-Leuten
allein. Wer von uns Deutschen hat sich dem entgegengestellt und nicht die Augen
zugemacht? Die wenigen noch �berlebenden Juden und ihre Nachkommen fordern zu
Recht eine R�ckgabe ihres geraubten Eigentums. Demgegen�ber ist Deutschland
nicht �berfallen und beraubt worden. Das von fast allen Deutschen getragene
Nazi-Deutschland hat einen verbrecherischen, gnadenlosen Eroberungskrieg in ganz
Europa vom Atlantik bis zum Ural begonnen und gef�hrt und nach der Niederlage
mu� nun das verblendete Volk die Folgen des selbst ausgerufenen "totalen
Krieges" tragen. Wegen des verbrecherischen, von langer Hand geplanten Trachtens
nach "Lebensraum im Osten" und der Vernichtung eines gro�en Teils der zu
"Untermenschen" deklarierten Osteurop�er mu�te bekanntlich vor allem die
deutsche Bev�lkerung im Osten die Rechnung bezahlen - auch meine Familie und ich,
unabh�ngig von pers�nlicher Schuld. Das ist die ganze Wahrheit. "Neuen
Lebensraum in Ostpreu�en, Schlesien und Pommern" hatten die osteurop�ischen V�lker
nicht gefordert, wie Herr Goertz meint. Vielmehr hat das Ergebnis unseres
Eroberungskrieges dazu gef�hrt, da� die obsiegenden L�nder ihre Grenzen nach
Westen verschoben.

Diese historischen Tatsachen lassen sich nicht mit dem Pr�gel einer nicht
existierenden "Kollektivschuld" und der These vom "V�lkermord" an den Deutschen
wegdiskutieren, zu dem Flucht und Vertreibung umfunktioniert werden. Wer
dies tut, f�r den besteht das deutsche Volk allerdings in der Tat aus
Ermordeten, unschuldigen Opfern und M�rtyrern. Dann ist es nur logisch, wenn die
wenigen �berlebenden des angeblichen V�lkermords bei den von uns �berfallenen,
zuletzt aber obsiegenden L�ndern das Heimatrecht einklagen und Eigentum
zur�ckfordern. Der Krieg, mit dem wir fast ganz Europa �berfallen und die
europ�ischen V�lker dezimiert haben, d�rfte indessen zur Folge gehabt haben, da� wir de
facto diese Rechte verwirkt haben. Die vertriebenen Deutschen aus dem Osten
haben im Westen eine Heimat gefunden und sind f�r verlorenes Eigentum mit
einem - wenn auch geringen - Lastenausgleich abgefunden worden. Die ganz
�berwiegende Mehrheit der Vertriebenen will - sofern �berhaupt noch am Leben - nicht
in die Heimat zur�ck und beansprucht auch nicht ihr Eigentum. Dies wollen
auch nicht die im Westen geborenen Nachkommen. Von diesen treffen sich auf
Kreistreffen der Ostpreu�en nach meinen Erfahrungen h�chstens jeweils eine
Handvoll. Diese kleinen F�hnlein nennen sich sinnigerweise "Bekenntnisgeneration".
Auch ich bekenne mich zu meiner Herkunft und pflege in meiner
Familienforschung aktiv die Erinnerung an die einstige Heimat mit ihren Menschen und ihrer
Kultur. Aber mein Anspruch ist nicht R�ckeroberung oder Ersatzforderungen.
Dies sind auch nicht die Anliegen der zahlreichen sog. "Heimwehtouristen", die
beim Besuch ihrer ehemaligen H�user nicht ihr Eigentum zur�ckverlangen,
sondern mit den heutigen Bewohnern nach Vers�hnung streben. In dieser Woche brachte
das NDR-Fernsehen eine Sendung �ber das Gebiet Kaliningrad, das mit
K�nigsberg und dem ehemaligen Ostpreu�en bekanntlich nicht mehr viel gemein hat, was
die deutschen Besucher (auch mich) schmerzt. Ein alter K�ngisberger, der mit
seiner Frau wehm�tig durch seine alte Stra�e ging, sagte der Reporterin in
weiser Einsicht: "Das haben wir verbrochen, und das m�ssen wir jetzt auch
ertragen."

Wie ich, Herr Zauner, Ihrer Mail vom 29. 8. mit der flotten Anrede "Hallo
zusammen" entnehme, haben Sie sich zwischendurch mal eine andere Taktik
ausgedacht. Ohne sich aufrichtig in der Liste zu entschuldigen, umgarnen Sie Frau
Sanders, mit der Sie pl�tzlich ausnahmsweise "einer Meinung" seien. Sie
schlagen damit mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie bes�nftigen Frau Sanders, die
Sie eben noch des "Schwachsinns" und des "hysterischen Gezeters" bezichtigt
haben. Sie bes�nftigen die Gem�ter, indem Sie von Ihrem dreisten Vorgehen
ablenken. Und Sie schaffen ein wenig Verwirrung, weil Sie wissen, da� die Taktik
von "Peitsche und Zuckerbrot" (hier in dieser Reihenfolge) meist funktioniert
- leider! Die Umarmungstaktiker sind nicht weniger gef�hrlich und
heimt�ckisch als diejenigen, die betont l�cheln, in Wahrheit aber nur ihre Z�hne zeigen.
Zugleich werfen Sie die Angel aus und machen wie auch andere
Listenteilnehmer Werbung f�r das Gespr�chsforum "Ostpreu�enportal", wo - wie Sie schreiben -
"diese Themen ohne Probleme fair von allen Standpunkten aus diskutiert
werden k�nnen". Wohl so fair, wie Sie mit Frau Sanders Kritik an der "Preu�ischen
Treuhand GmbH & Co. KG" umgegangen sind, Herr Zauner. Friede - Freude -
Eierkuchen - alles ist wieder gut. War da was? Nachtigall, ich h�r' Dir trapsen!

Gute Nacht, Deutschland
Manfred B�ttcher

> Sehr geehrter Herr B�ttcher,
>
> Begriffe wie "meckern" hier als Verbrechen gegen die Menschlichkeit
> darzustellen, ist schon ein interessanter Gedanke.
> Die Vorw�rfe von Frau Sanders, man wolle die heutigen Bewohner
> Ostdeutschlands gewaltsam aus dem Lande jagen, sind aus der Luft
> gegriffen und k�nnen somit durchaus als "kompletter Schwachsinn"
> angesehen und bezeichnet werden. Wohlgemerkt, ich spreche von diesen
> Vorw�rfen und nicht von Frau Sanders als Person. Das ist ein feiner,
> aber erheblicher Unterschied.
>
> Menschen, die die berechtigten Anliegen der in den ostdeutschen
> Landsmannschaften zusammengeschlossenen Vertriebenen unterst�tzen,
> darf
> man hingegen pauschal Arroganz und Menschenverachtung vorwerfen, weil
> sie sich f�r eine Opfergruppe einsetzen, die sonst wenig
> Unterst�tzung
> erh�lt und deren Schicksal durch Geschichtsklitterung "politisch
> korrekt" zurechtgelogen und gerechtfertigt wird.
>
> Diese Verurteilungen mit zwei Ma�st�ben sehe ich nicht ein.
>
> Mit freundlichen Gr��en
> Jochen Zauner
>
> -----Urspr�ngliche Nachricht-----
> Von: ow-preussen-l-admin@genealogy.net
> [mailto:ow-preussen-l-admin@genealogy.net] Im Auftrag von
> Manfred.Boettcher@gmx.de
> Gesendet: Freitag, 29. August 2003 17:11
> An: ow-preussen-l@genealogy.net
> Betreff: [OWP] AW: (OWP) Preu�ische Treuhand
>
> Sehr geehrter Herr Zauner,
>
> ich kann Hans Peter Albers nur zustimmen und finde, da� es h�chste
> Zeit
> ist,
> da� Sie, Herr Zauner, sich bei der Listenteilnehmerin Gisela Sanders
> entschuldigen.
>
> In Ihrer Mail vom 27. 8. an Frau Sander haben Sie ihr - so w�rtlich -
> "kompletten Schwachsinn" vorgeworfen und ihr vorgehalten, sie w�rde
> "meckern". In
> Ihren Mails vom 28. 8. an Hans Peter Albers und Helga Heigl sprechen Sie
> von
> Frau Sanders "hysterischem Gezeter", was Sie als "noch sehr milde
> ausgedr�ckt"
> deklarieren. Damit haben Sie das Ma� des Ertr�glichen weit
> �berschritten.
> Ich habe nichts gegen eine heftige sachliche Auseinandersetzung mit
> deutlichen
> pointierten Worten, die in einer Demokratie von Fall zu Fall sehr
> wichtig
> ist. Regelrechte Beleidigungen mit Verbalinjurien sind jedoch niemals
> zul�ssig
> und sogar strafbar. Dies ist jedermann bekannt. Die von Ihnen
> ausgesprochenen
> Beleidigungen versto�en sogar gegen die Menschenw�rde, weil sie sie
> grob
> verletzen. Frau Sanders hat Sie nicht beleidigt und eine Selbstjustiz
> Ihrerseits
> w�re auch gar nicht zul�ssig, wie Sie ebenfalls wissen. W�ren Sie
> pers�nlich
> beleidigt worden, h�tten Sie nur eine R�cknahme und eine
> Entschuldigung
> verlangen k�nnen. Wo k�men wir hin, wenn sich Leute fortlaufend grob
> beleidigen
> w�rden und immer noch "eins drauf setzten". Dann w�ren wir bald im
> sp�ten
> Mittelalter angelangt, aus dem solche Verhaltensweisen berichtet werden.
> Jedem
> m��te bekannt sein, da� die Zivilisation seither doch weiter
> fortgeschritten
> ist.
>
> Frau Sanders hat der sog. "Preu�ischen Treuhand GmbH & Co. KG" und den
> daran
> beteiligten Landsmannschaften Ignoranz, Arroganz und Menschenverachtung
> vorgehalten, da sie ganz offensichtlich Hoffnungen von Vertriebenen zu
> ihren
> eigens�chtigen wirtschaftlichen Zwecken ausnutzen, wie man aus Ihrer
> sehr
> ausf�hrlichen Mail vom 26. 8. sehr deutlich ablesen kann, Herr Zauner.
> Auf diese
> Gesch�ftemacherei zulasten gutgl�ubiger Vertriebener in Leugnung
> historischer
> Tatsachen hatte auch ich in meiner Mail vom 27. 8. hingewiesen. Ein
> Listenteilnehmer hat ja bereits einger�umt, Aktien dieser "Treuhand"
> erworben zu haben,
> um - wie er schreibt - "ein Zeichen der Solidarit�t" zu setzen. Dabei
> war ihm
> wohl nicht klar, da� diese Solidarit�t Ihrer GmbH & Co. KG zugute
> kommt,
> nicht aber den Vertriebenen, denen falsche Hoffnungen gemacht werden und
> nur
> Sand in die Augen gestreut wird. Wir Fl�chtlinge und Vertriebene aus
> dem
> Osten
> haben schon genug Schlimmes erlebt und genug Opfer gebracht und wollen
> nicht
> noch mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem verbrecherischen Krieg
> hier in
> unserer zweiten Heimat im Westen Gesch�ftemachern ausgeliefert werden.
> Wenn
> angesichts Ihrer pers�nlichen menschenverachtenden Ausf�lle
> gegen�ber
> Frau
> Sander ein anderer Listenteilnehmer Ihnen "Nazikasinojargon" vorwirft,
> so k�nnen
> Sie nicht Frau Sander daf�r haftbar machen und m�ssen sich mit ihm
> auseinandersetzen. Angesichts Ihrer sehr deftigen Verbalinjurien
> ("kompletter
> Schwachsinn", "hysterisches Gezeter") liegt Hans Peter Albers in seiner
> Bewertung
> Ihrer Ausdr�cke nicht ganz falsch. Er hat diese Ihre Sprache zu Recht
> scharf
> kritisiert, nicht aber Sie pers�nlich angegriffen. F�r Ihre sehr
> derben
> Ausdr�cke
> m�ssen Sie geradestehen und brauchen sich nicht �ber eine
> entsprechende
> Bewertung wundern.
>
> Es erstaunt mich, da� fast alle Listenteilnehmer diese Entgleisungen
> von
> Ihnen durchgehen lassen und nicht auf einer angemessenen, gedeihlichen
> Gespr�chskultur in dieser Mailingliste bestehen. An dem Ausdruck
> "hysterisches
> Gezeter" hat bisher nur eine Listenteilnehmerin (Helga Heigl) Ansto�
> genommen.
>
> Mit freundlichen Gr��en
> Manfred B�ttcher
>
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