Auswanderer von Gau-Odernheim nach Philadelphia, Pennsylvania

Philipp VI. BECKER, geboren am 5.8.1873 in Gau-Odernheim, Sohn der Eheleute Philipp V. BECKER und Anna Elisabeth WEBER ist zwischen 1895 und 1910 nach Philadelphia, Pennsylvania ausgewandert, möglicherweise zusamen mit seinem Zwillingsbruder Friedrich BECKER.
Wer weiß Näheres zu dieser Auswanderung, insbesondere zum genauen Zeitpunkt.

Mit bestem Dank
Harald (Goedel)

Hallo,

hieraus geht ja die Einreise am 1.11.1895 hervor.

Grüße

Thomas

Here is the passenger list from 1895 on the ship Spree from Bremen. Philipp Becker is on line 53.

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Ich bin überrascht und erfreut über gleich zwei Antworten für die ich mich herzlich bedanke! Gibt es einen persönlichen Bezug zum gesuchten Philipp BECKER?

@Thomas18
Und wo findet man solche Dokumente???

Mit bestem Dank
Harald (Goedel)

Der Philipp VI. BECKER ist im US Census 1910 und 1920 verzeichnet als Philip BAKER, angestellter Metzger in Philadelphia, unverheiratet, ein „Boarder“ (=Freigänger), Alter 36 bzw. 46 Jahre. Auch die weiteren Angaben zur Person und zu seinen Eltern stimmen weitestgehend.

Im US Census 1930 und 1940 ist er nicht mehr zu finden.
Nach mündlichen Überlieferungen war der „Onkel in Amerika“ nicht verheiratet und soll auch in Philadelphia, Pennsylvania, verstorben sein.
Bisher konnte ich bei FamilySearch keinen Sterberegistereintrag für die Zeit nach 1920 finden. Wer kann eventuell weiterhelfen?

Mit bestem Dank
Harald (Goedel)

Seltsam. Die Einwanderung war 1895, aber im Census 1900 steht er nicht unter „Becker“ oder „Baker“.

Wie lautet das genaue Geburtsdatum?

Roland Geiger

Nach mir vorliegenden Unterlagen wurde Philipp VI. BECKER (nach seiner Einwanderung im November 1895) im November 1903 eingebürgert (naturalized as a citizen of the United States). 1905 hat er dann seinen ersten US-Passport beantragt.
Wahrscheinlich hat dieser Umstand eine Erfassung beim Census 1900 ausgeschlossen.
Die Geburt war am 5.8.1873 in Gau-Odernheim (vgl. meine Anfrage).
Das Todesjahr ist unbekannt.

LG. Harald (Goedel)

Hallo, Herr Goedel,

die Argumentation verstehe ich nicht. Die Census-Erfassung ist eine Ist-Aufnahme. Der Erfasser läuft von Haus zu Haus und läßt sich von den Bewohnern erzählen, was er wissen will. Da gibt es kein Ausschlußverfahren, im Gegenteil: die Regierung will ja wissen, wer dort wohnt. Eine andere Möglichkeit, das festzustellen, haben sie nicht.

Ich vermute eher, daß der ancestry-Mitarbeiter beim Erfassen des Bogens beim Lesen des Eintrags den Namen so falsch gelesen hat, daß die Transkription nicht mal in die Nähe von „Becker“ oder „Baker“ kommt. Kann auch stark von der Handschrift des 1900-Erfassers abhängen.

Die Einbürgerin ging normalerweise in zwei oder drei Schritten. Beantragung plus fünf Jahre, dann erneute Beantragung und wieder vergehen Jahre.

Roland Geiger

Sehr geehrter Herr Goedel, lieber Herr Geiger !

Wenn man (zum Beispiel anhand eines Adreßbuchs) die Adresse im Jahr 1900 kennt, dann kann man mit Hilfe einer Referenztabelle feststellen, zu welchem Zählbezirk (enumeration ward) dieses Haus gehörte, und dann gezielt den Census für diesen Zählbezirk durchsehen. Ich habe das mal für eine Person in San Francisco gemacht. Es ist mühselig, aber die Angaben im Census von 1900 sind so umfassend, daß man sich mitunter selbst diese Mühe macht.

Einfacher wäre es, anhand des Adreßbuchs die Namen der Nachbarn zu ermitteln und zu schauen, in welchem ward diese im Census stehen.

Die Arbeit mit den Census ist eine Wissenschaft für sich. Noch immer ist die Frage offen, ob sich die Reihenfolge der Einträge von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wiederholt. Man könnte dann auf dem Land feststellen, wer ein Anwesen übernommen hat, das zehn Jahre zuvor einer bestimmten Person gehörte.

Der Census wurde zu steuerlichen Zwecken durchgeführt, und da wurden alle Steuerzahler erfaßt, ob sie nun US-Bürger waren oder nicht.

Mehr darüber bei Arlene Eakle, The Source, A Guidebook of American Genealogy (Salt Lake City: Ancestry Publishing Company, 1984), Seite 90 bis 129.

Freundliche Grüße, Friedrich R. Wollmershäuser

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@ Herrn Wollmershäuser
Danke für den klärenden Hinweis:
„Der Census wurde zu steuerlichen Zwecken durchgeführt, und da wurden alle Steuerzahler erfaßt, ob sie nun US-Bürger waren oder nicht.“

Ich war der irrigen Meinung, dass nur US-Bürger von Census erfasst werden; und das war der Philipp VI. BECKER in Jahr 1900 noch nicht.
Es wird also eine andere Ursache haben, dass er in Census 1900 nicht auffindbar ist. (Im Gegensatz zum Census von 1910 und 1920 …)

Um die Lebensgeschichte des Philipp VI. BECKER abzuschließen, fehlen mir noch Tod und Beerdigung; vermutlich bei FamilySearch auffindbar.
Weil er unverheiratet und kinderlos bliebt, enden mit seinem Tod auch die weiteren Recherchen zu seinem Stammbaum.

Mit bestem Dank
Harald Goedel

Sehr geehrter Herr Goedel,
Ich finde bei FamilySearch einen Philipp Becker in der Volkszählung von 1930 in Philadelphia. Nach diesem Eintrag wurde er 1874 in Deutschland geboren, ist 1895 eingewandert, wohnt 1930 im Hause 2635 15th Street (Bild 11 von 162, E.D. 94, Ward 26, Blatt 6-A, Zeile 50. Er war Zimmerer, steht aber da, daß er verwitwet war. Das kann aber ein Eintragungsfehler sein, da andere Personen vor ihm und nach ihm angegeben haben, daß sie verwitwet waren. Ist es möglich, daß er, beim Ausbruch des Krieges (1933) wieder nach Hause reiste? Oder wie viele andere Deutsche damals in Amerika seinen Namen änderte? Er war damals erst 56 . . . es ist möglich, daß er noch viele Jahre weiterlebte . . . Ich finde aber leider nichts Weiteres zu dieser Person . . .
Ich finde aber in den Volkszählungslisten von 1910 und 1920 einen Philip Baker, ledig, der auch 1874 in Deutschland geboren wurde und ist 1895 eingewandert und 1903 eingebürgert worden. . . . Und der war Metzger.

Mit herzlichen Grüßen

Gary (Myer)

@Gary_Myer
Vielen Dank für Deine aufwändige Suche. Dank Deiner genauen Angaben war es kein Problem den Eintrag im Census 1930 zu finden und herunterzuladen.

Die Übereinstimmungen der Person Philipp BECKER resp. BAKER sind sehr groß, so dass ich von einer Identität der Personen ausgehen kann.
In beruflichen Angelegenheiten waren die Amerikaner immer schon sehr flexibel; möglicherweise waren es gesundheitliche Gründe, die schwere Arbeit in einer Schlachterei aufzugeben oder auch eine Folge der Weltwirtschaftskrise (1929).

Die mündlich überlieferte Familienchronik spricht von einer Ehelosigkeit. Wenn er tatsächlich doch verheiratet war, dann war es nur von kurzer Dauer, zwischen 1920 und 1930.
Je nach dem ob man nach BECKER oder BAKER sucht, gibt es mehrere Möglichkeiten einer Eheschließung in Philadelphia. Im nächsten Schritt werde ich überprüfen ob eine der möglichen Ehefrauen vor 1930 verstorben ist.

Möglicherweise ist der Philipp BECKER auch im Census 1940 zu finden, dann 66-jährig …

Mit bestem Dank
Harald (Goedel)

Lieber Harald,
Gern geschehen! Wenn ich Dir irgendwie weiterhelfen kann, bitte mich nur benachrichtigen.

Mit herzlichen Grüßen
Gary (Myer)

Hallo, Gary,

den hatte ich auch gesehen, aber „ignoriert“, weil bei ihm weder der Beruf noch der Familienstand paßte. Allerdings sind 10 seit 1920 vergangen.

Wenn er der Gesuchte ist, hat er seit 1920 den Beruf gewechselt, hat geheiratet und ist Witwer und eingebürgert worden

Name: Phillip Becker
Birth Year: abt 1874
Gender: Male
Race: White
Age in 1930: 56
Birthplace: Germany
Marital Status: Widowed
Relation to Head of House: Lodger
Home in 1930: Philadelphia, Philadelphia, Pennsylvania, USA
Map of Home:

Street Address: Fifteenth Street
Ward of City: 26
Block: 254
House Number: 2635
Dwelling Number: 84
Family Number: 86
Attended School: No
Able to Read and Write: Yes
Father’s Birthplace: Germany
Mother’s Birthplace: Germany
Language Spoken: German
Naturalization: Naturalized
Able to Speak English: Yes
Occupation: Carpenter
Industry: Jobbing
Class of Worker: Wage or salary worker
Employment: Yes

Roland Geiger

Hallo Roland,

Besten Dank! Ist aber möglich, nicht wahr?

Herzliche Grüße
Gary (Myer)

Sure. Anything goes.

Besonders interessant sind immer die Möglichkeiten, an die wir nicht denken. :sunglasses:

Roland