Ursprünglich veröffentlicht unter: Auch das ist Familienforschung • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Diese Woche las ich in den Twitter-Meldungen den Hinweis auf einen Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 6. Dezember 2020 mit dem Titel „Familienforscherin ausgezeichnet„. Dem Link folgend erfuhr ich, dass Sabine Andresen aus Frankfurt den mit 10.000 Euro dotierten „Public Service Fellowship-Preis“ der Alfons-und-Gertrud-Kassel-Stiftung erhalten hat. Herzlichen Glückwunsch an Sabine Andresen für diese Anerkennung ihrer Arbeit!
Beim Weiterlesen erfuhr ich dann: Die Preisträgerin ist Professorin für Sozialpädagogik und Familienforschung an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie ist Expertin in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Kindheits- und Familienforschung und historische Forschungen vor allem zu Kindheit, Jugend und Reformpädagogik im 20. Jahrhundert. Die Aufarbeitung der Erfahrungen von Menschen, die als Kinder sexuelle Gewalt erlebt haben – das ist ihr Forschungs- und Herzensthema. Nun, spätestens hier ist wohl allen klar, dass diese Arbeit nichts oder nur sehr wenig mit „unserer“ Familien- und Ahnenforschung zu tun hat.
Also: Prof. Sabine Andresen arbeitet im Frankfurter Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung und hat auch eine Forschungsprofessur am Forschungszentrum „Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk“ (IDeA). Sie ist zudem Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs bei der Bundesregierung. Das sind sehr ernste Themen, die derzeit unsere Gesellschaft beschäftigen.
Deshalb Achtung! Wer aus genealogischem Interesse überlegt, im kommenden Jahr am Kolloquium Familienforschung der Universität Bamberg und dem Staatsinstitut für Familienforschung an der gleichen Universität teilzunehmen, sollte sich vorher über das Programm informieren. Das gilt dann auch für Veranstaltungen des Lehrstuhl für Quantitative Ungleichheits- und Familienforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München und zum Thema Familienforschung und Regionalforschung an der Ruhr-Universität Bochum.
Wenn Sie sich zur Thematik weiter informieren wollen, können Sie auch die Zeitschrift für Familienforschung mit dem Sonderheft „Männer – Das „vernachlässigte“ Geschlecht in der Familienforschung“ oder das internationale Journal of Family Research lesen, oder auch die drei internationalen Zeitschriften Journal of Family History, The Family Journal und das Journal of Family Issues aus den USA.