Argentinien stellt Dokumente über geflohene Nazis online
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Argentiniens Regierung hat Dokumente über NS-Aktivitäten im Internet veröffentlicht, die von Nationalsozialisten stammen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Argentinien geflohen waren
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Mehr als 1850 Dokumente sind nun online zugänglich, die seit 1992 bereits im argentinischen Bundesarchiv physisch einsehbar waren
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Die Akten enthalten Unterlagen über bekannte NS-Verbrecher:
- Josef Mengele: Floh zunächst nach Argentinien und später nach Brasilien, wo er starb
- Adolf Eichmann: Flüchtete nach dem Krieg nach Argentinien, bis er vom israelischen Geheimdienst Mossad aufgespürt wurde
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Die digitalisierten Dokumente können auf der Webseite des argentinischen Nationalarchivs eingesehen werden
Sources:
Argentinien: Die Rattenlinie wird sichtbar
Veröffentlichung der Dokumente
- Die argentinische Regierung hat etwa 1850 bisher geheime Dokumente aus dem nationalen Generalarchiv freigegeben
- Diese Dokumente zeigen die Fluchtwege von Nazi-Verbrechern nach Südamerika auf der „Rattenlinie“
- Die Akten sind nun online einsehbar
Nazi-Zuflucht in Argentinien
- Nach dem Zweiten Weltkrieg war Argentinien ein sicherer Hafen für deutsche Nazis, SS-Angehörige und Kriegsverbrecher
- Schätzungsweise 5000 Nazi-Kriegsverbrecher fanden in Argentinien Unterschlupf
- Die Flucht erfolgte hauptsächlich über Italien mit Unterstützung des Roten Kreuzes, des Vatikans und der argentinischen Regierung
Rolle der argentinischen Regierung
- Präsident Juan Domingo Perón gewährte hochrangigen Nazis aktiv Unterschlupf
- Die Regierung von Javier Milei hatte bereits im Februar 2025 die Öffnung von Archiven mit Hinweisen auf Nazi-Gold versprochen
- Im April folgte die Ankündigung, auch Dokumente über untergetauchte Nazis freizugeben
Prominente Nazi-Verbrecher in Argentinien
- Adolf Eichmann arbeitete bei Mercedes-Benz und lebte jahrelang im Norden von Buenos Aires
- Er wurde 1960 vom Mossad mit Unterstützung argentinischer Sicherheitskräfte entführt
- Josef Mengele arbeitete bei Orbis und beantragte 1956 unter falschem Namen einen neuen Personalausweis
- Ein deutsches Auslieferungsersuchen für Mengele wurde abgelehnt
- Erich Priebke und Walter Kutschmann (bei Osram beschäftigt) zählten ebenfalls zu den geflohenen Kriegsverbrechern
Inhalt der freigegebenen Akten
- Die Dokumente umfassen Aufzeichnungen über Bankgeschäfte, Geheimdienstdokumente und Berichte des Verteidigungsministeriums
- Sie zeigen, wie sich die Nazis in Argentinien ansiedeln konnten
- Der freie Zugang zu diesen Informationen ermöglicht Forschern und der Öffentlichkeit, die Fluchtnetzwerke besser zu verstehen
Sources:
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