Archiv - Deutscher Bauernkrieg

Hintergründe und Ursachen

  • Um 1525 waren 80% der deutschen Bevölkerung Bauern, viele davon Leibeigene
  • Bauern mussten durch Abgaben und Frondienste den Lebensstil von Adel und Kirche finanzieren
  • Kaum eigene Rechte für die Bauernschaft
  • Martin Luthers Schrift „Von der Freyheith eines Christenmenschen“ wurde von vielen Bauern missverständlich auf ihre Situation bezogen

Verlauf des Aufstands (1524-1525)

  • Beginn der Bauernaufstände ab 1524 in verschiedenen Regionen
  • Teilnehmer waren nicht nur Bauern, sondern auch Städter, Handwerker und vereinzelt Adlige
  • In Memmingen wurden im März 1525 die zwölf Artikel formuliert mit Forderungen nach:
    • Ende der Leibeigenschaft
    • Reduzierung von Abgaben und Frondiensten
    • Unabhängigen Gerichten
    • Recht auf Mitnutzung von Wäldern und Gewässern
    • Freie Wahl der Dorfpfarrer

Niederschlagung und Folgen

  • Brutale Niederschlagung des Aufstands durch den Adel
  • Zehntausende getötete Bauern und grausame Racheakte gegen die Aufständischen
  • Insgesamt ca. 70.000 Todesopfer unter den Bauern
  • Wiederherstellung und Festigung der fürstlichen Macht

Historische Rezeption

  • Anfangs negative Bewertung des Bauernkriegs, später weitgehend in Vergessenheit geraten
  • Wiederentdeckung während der Aufklärung mit positiverer Darstellung der Aufständischen
  • Politische Vereinnahmung im 20. Jahrhundert durch Nationalsozialisten und die DDR
  • Heutige Bewertung als erste deutsche Revolution und Wurzel der deutschen Demokratiegeschichte
  • Verstärktes öffentliches und wissenschaftliches Interesse anlässlich des 500-jährigen Jubiläums 2025

Sources:

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