Anmerkung zu Kowal / Kowalski

In a message dated 25/01/2013 20:05:26 GMT Standard Time,
Erikamlodoch@aol.com writes:

Hallo Gerhard von Pazatka Lipinski,
ich danke Ihnen fuer die ausfuerlichen emails regarding die Familie meiner

vaeterlichen Grossmutter
Amalie Luise Mlodoch geborene Kowalski. sollte ich mehr herausfinden
werde ich mich wieder melden.
mein Bruder Bernd meint es handelt sich um Adel aus dem 14ten Jahrhundert
aus Posen, soweit ich mich erinnere. ich werde ihn noch einmal fragen und

versuchen die polnische Kronmetrik einzusehen wie Sie
vorschlagen. Meine Grossmutter kam aus Soldau.
noch einmal vielen Dank fuer Ihre Muehe und liebe Gruesse von Erika

In a message dated 13/01/2013 17:54:36 GMT Standard Time,
gerhard@pazatka.de writes:

Hallo Frau Mlodoch,

Ihr Thema ist zu umfangreich für die Liste. Vielleicht nützen Ihnen diese
Anmerkungen aber trotzdem:

1.

Kowal ist der Schmied. Ob man Kowal einfach mit Schmidt eindeutschen
darf,
erscheint mir fraglich. Siehe Punkt 3.

2.

Es kommt immer auf den historischen Zeitraum an, in dem man sucht. Vor
der
Reformation waren die meisten Menschen katholisch. Erst danach schlossen
sich viele der Lutherischen Lehre an, auch Menschen mit typisch slawischen
Namen.

3.

Auf „-ski“ endende Namen entstanden in der Regel aus Ortsbezeichnungen.
Kowalski war ein Adjektiv und hieß zum Beispiel „aus Kowalewo. Den
Ortsnamen
Kowalewo gibt es heute 10 x in Polen. Jeder dieser Orte kann zum Namen
Kowalski geführt haben. Es mag aber auch noch andere Orte mit ähnlich
klingenden Namen geben, aus denen der Name Kowalski entstand.

4.

Wenn im vorliegenden Fall Kowalski von einem Ortsnamen abgeleitet ist, ist
es auch wahrscheinlich, dass eine Familie dieses Namens in Kowalewo (o.
ähnl.) Grundbesitz hatte. Und da Ausgang des Mittelalters nur Adlige Land
besitzen konnten, waren Familien, die zu dieser Zeit einen „-ski-Namen“
führten, in der Regel adlig. Ich könnte erklären warum, aber das würde
hier
zu weit führen.

5.

Ursprünglich musste der Adel kein Wappen führen. Später war das Wappen
Nachweis adliger Abstammung. Noch später wurden auch an Ministeriale oder
Bürgerliche Wappen verliehen. Sie müssten Ihre Großmutter im Mannesstamm
lückenlos auf einen der in dem Buch genannten Wappenträger zurückführen
können, um sie zu dessen Familie zählen zu können. Familienlegenden haben
ja
oft einen wahren Kern.

6.

Uradlige und Personen, die geadelt wurden, müssten in der Polnischen
Kronmetrik verzeichnet sein. Wenn Sie dort Kowalski finden, ist der Adel
nicht anzuzweifeln.

Beste Grüße

Gerhard v. Pazatka Lipinski