Hallo Jürgen Wagner,
zu den reformationsgeschichtlich bedeutsamen Persönlichkeiten gehört
Andreas Kauxdorf,
bis 1521 Domprediger in Magdeburg, seit 1522 Pfarrer und Superintendent
Eilenburg.
(Leider kein Wikipedia-Artikel)
Das will ich einmal als hinreichend belegt nicht in Frage stellen
Ihm werden aber folgende Lebensdaten zugeschrieben:
Geboren um 1470 in Torgau (weitere Herkunft unbekannt)
immatrikuliert Leipzig 1513
Gestorben Eilenburg 1543. angeblich im Alter von 73 Jahren.
Da ich für Sterbejahr und Lebensalter bisher keinen Beleg gefunden habe
(im Internet nur eine undatierte lateinische Grabinschrift von Justus
Jonas), erlaube ich mir schon einmal diese Daten anzuzweifeln.
Gar nicht dazu paßt mir aber die Immatrikulation von 1513. Der spätere
Superintendent wäre bereits bei seiner Immatrikulation ein (blau-roter)
Methusalem gewesen. Ich möchte die behauptete Identität zwischen A. K.
von 1513 und von 1522 nicht unbestätigt oder ungeprüft übernehmen.
Das Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen hat zu Andreas Kauxdorf folgendens zu bieten:
*Kauxdorf *(Kaugsdorf, Kaugisdorf), Andreas
geb. Torgau 1470, gest. Eilenburg 1543 (73 J.)
Mag.
1522 - 1543 Pfr. u. Sup. (1530) Eilenburg
oo N.N.
Kinder (darunter 1 Sohn)
S. Daniel, geb. Eilenburg, Sup. Greiz
Bem.: Wurde 1520 von Kardinal Albrecht wegen d. "ev. Religion" aus Magdeburg verjagt u. auf Empfehlung
Luthers n. Eilenburg berufen.
Als Quellen werden im Pfarrerbuch angegeben:
1. ThHStA Weimar, Reg. Ji 6, S. 219
2. Dietmann2, 787 (Die gesamte der ungeänderten Augsp. Confession
zugethane Priesterschaft in dem Churfürstenthum Sachsen und denen
einverleibten, auch einigen angrenzenden Landen bis auf das jetzt
laufende 1752te Jahr ausgefertigt von Karl Gottlob Dietmann. Teil 1,
Bd. 2: Dresden 1753)
3. Gundermann (Ferdinand Gundermann: Chronik der Stadt Eilenburg. 1879)
Du solltest bei der Suche nach der Immatrikulation vielleicht auch die beiden anderen Schreibweisen des Namens im Auge behalten.
Viele Grüße
Peter Lattorff