Sehr geehrter Herr Stange,
Es ist immer extrem schwer, wenn man in eine Handschrift nicht eingelesen ist und man nur solch einen kleinen „Schnipsel“ zum Entziffern bekommt.
Der einzige, der sich in die Handschrift einlesen könnte, wären Sie selbst, in dem Sie die zwanzig Seiten davor und danach komplett translitterieren.
Was ich glaube zu lesen ist genau so wenig sicher wie das meiner Vor-Helfer.
Ich lese nicht „unterlassener“ sodern „unterbrochener“, dess es ist im Wort kein Doppel-s drin, dieses Doppel-s müsste zwei Unterlängen habe.
Auch eine „Anwesenheit“ kann ich nicht erkennen, allerdings fehlen mir hier Buchstabenvergleiche um sicher argumentieren zu können.
Am Wortende lese ich „[…]drung“ und leite das aus dem -dr- im oben stehenden „Andreas“ ab. Ferner lese ich im übrigen Text mehrfach WeSterland und beziehe mich auf die Schreibweise des -s- in diesm Wort Daher denke ich, dass das Wort mit „Aus[…]“ beginnen KÖNNTE (nicht muss! „An[…]“ halte ich auch nicht für ausgeschlossen. Gegen ein „Aus“ spricht der fehlende U-Haken (Paulina, Fuhrmann, unter)). Nehmen wir mal ein An- am Wortanfang an. Es folgen vier Haken alle in der Grundzeile, ohne Ober- und ohne Unterlänge. Damit scheiden scöon mal viele Buchstaben aus. Nach den spitzen Haken kommt ein auffallender Rundbogen runter zur Grundlinie, dann eine anscheinende Oberlänge. Spontan würde man dieses Zeichen als -al- deuten. Wenn ich aber jetzt das Wort weiter hinten „belegt“ mir anschaue, so ist hinter dem -e- bei „belegt“ ein auffallender Rundbogen, bevor der Schreiber hoch ins -l- geht. . Das auf das fragliche Wort übertragen könnte dann ebenfalls ein -el- sein (letzter Haken plus Rundung plus Oberlängenzeichen). Das gleiche Schriftbild haben wir für das -el- übrigens in „Geldstrafe“.
Wenn wir jetzt unsere Leserudimente zusammensetzen, ergibt sich
„An[…]eldrung“ Die drei Punkte stehen somit noch für drei Haken in der Grundlinie. Mir kommt da natürlich das Wort „Anmeldung“ in den Sinn, noch dazu, da ein -m- drei Haken in der Grundlinie hat. Es stört das -r-… Nochmal zum Andreas: zwar erscheint das -dr-Zeichen auch im fraglichen Wort, doch haben wir leider keine Vergleichsmöglichkeit wie der Schreiber seine -ung-Endungen schreibt; besser wäre es noch ein Wort auf einer der anderen Seiten zu finden, welches mit „-dung“ endet. Ich denke, er geht von der -d-Schlaufe oben immer runter zur Grundlinie, egal welcher Buchstabe folgt, somit wäre es „Anmeldung“. Unter dieser Prämisse wäre das -r- im Andreas hier gleich das -u- von „-ung“.
Nun zu dem Wort, auf welches keiner der anderen - außer Sie als Fragesteller selbst - eingegangen ist. Sie lesen es als „Stammrolle“. Leider haben wir auf der Seite nirgends ein St- Am Wortbeginn zum Vergleich (zumidest finde ich keines). Aber ich denke, Sie haben mit „Stammrolle“ Recht.
P.S. Ob ich 78 von Eckernförde überwiesen auch so lesen kann, habe ich im Detail nicht überprüft. Spontan sage ich jedoch nur „diese Schrift ist gewöhnungsbedürftig“ und lasse Ihre Lesart ungeprüft einfach so stehen.
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Peren