Altpreuß.Armee - Mannschaftslisten aus 1765

Liebe Listenfreunde,
ich möchte Euch anfragen, wer mir sagen kann, ob es und wo es aus dem Jahre 1765 Mannschaftslisten des DALLWIGSCHEN REGIMENTS gibt. Ich erhoffe mir den Fund des dort dienenden Fahnen? ? BIRKNER, dessen Ehefrau Rosina, geb. TSCHORN (*ca.1745, oo ca.1763) mir als Taufpatin aus einer Taufeintragung im evang. KB Löwen bekannt ist.
Ein gesegnetes Fest wünscht Werner

Werner B�rkner schrieb:

ich m�chte Euch anfragen, wer mir sagen kann, ob es und wo es aus dem Jahre 1765 Mannschaftslisten des DALLWIGSCHEN REGIMENTS gibt. Ich erhoffe mir den Fund des dort dienenden Fahnen? ? BIRKNER, dessen Ehefrau Rosina, geb. TSCHORN (*ca.1745, oo ca.1763) mir als Taufpatin aus einer Taufeintragung im evang. KB L�wen bekannt ist.

Hallo Werner,
Listen der Mannschaftsdienstgrade sind sicher nicht �berliefert, aber mit dem Fahnen?? kann ich dienen. Es war sehr wahrscheinlich ein Fahnenjunker, also Offiziersanw�rter, m.a.W. jemand von h�herem Stande...
Ich zitiere aus www.wdpi.de/andere_medien/faehnrich.htm:

"Ein Blick in die Geschichte zeigt die Entwicklung des Wortes F�hnrich vom urspr�nglichen Fahnentr�ger zum heutigen Dienstgrad. Im 11./12. Jahrhundert waren Fahnentr�ger an den K�nigsh�fen einflussreiche Pers�nlichkeiten. In den deutschen Landsknechtsheeren des 15./16. Jahrhunderts wurde derjenige S�ldner, dem die Fahne anvertraut war, F�hnrich oder auch Fahnenjunker genannt. Die Fahne des "F�hnleins" zu f�hren, war eine besondere Ehre."

Weihnachtsgr��e aus Hilden,
G�nther B�hm

Günther!
Verzeih, wenn ich am Heiligen Abend wage mein zerfurchtes Gesicht mit weiteren Falten zu verschoenen und mich erdreiste dir submissest zu widersprechen.

Zwar hat Friedrich der Große irgendwann mal einen Leutnant mit 75 verabschiedet, weil er nun wirklich nicht mehr auf ein Pferd kam, aber sonst waren die Herren Leutnants reichlich jung und dieses bereits bei der Befoerderung zu geachtetem Dienstgrad. Ein Mann vom Adel und auch sonst achtbarem Standes trat daher bereits im Alter von 16/17 zu des Koenigs Fahne, lernte auf freundlicher Stufe mit den Damen und Herren Pferden des Regiments zu stehen, den Regimentskommandeur freundlich zu gruessen und sich von jedem Reiter ansch.... zu lassen ("Steh da nicht so dumm rum.... tu was, fange Agenten oder fuettere die Pferde und wenn de damit fertig bist kannse schon mal Bier holen")... Du siehst fuer die Maedchen blieb da wirklich keine Zeit und ausserdem mochte der Koenig keine verheirateten Leutnants (weil ja sonst fuer die Rittmeister keine huebschen Maedchen zum heiraten uebriggeblieben waeren) und verweigerte diesen regelmaessig die Heiratserlaubnis, wenn sie sich denn ueberhaupt zu fragen trauten!). DENN nur in jahrelangem Umgang mit der Krone der Schoepfung (dem fest auf vier Beinen stehenden besten Kameraden des Reiters) lernte man die Beherrschung der notwendigen Hauhaltshandreichungen: wie putzen und fuettern um fuer den Ehestand fit zu sein, das konnte nicht einmal ein Leutnant, der doch sonst jeden Gegner in Angst und Schrecken versetzte.

Neben dem Fahnenjunker gab es allerdings noch einen Angehoerigen der bewaffneten Macht, der unzaehlige Dank- und Anerkennungsschreiben der Pferde vorweisen konnte und trotz lebengefaehrdender Taetigkeit ("Das Pferd ist ein wildes Tier, das seinem Reiter nch dem Leben trachtet") auch oft bis zum heiratsfaehigen Alter manchen Feldzug ueberstanden hatte. Der FAHNENSCHMIED.

Dieser Dienstgrad (der sich bis in die Wehrmacht gehalten hat, als sich die Autoreifen begannen ((ueber die Hufnaegel und ihr defaitisches Verhalten gegenueber der reinen Absicht der Pneus, die Luft zu halten)) zu beschweren, war der Dientgrad der Schmiede-Unteroffiziere in den Kompanien der Kavallerie (die damals noch Eskadronen hiessen um die hoehere Bildung der Kavallerie zu betonen).

Ich verhehle nicht, dass es mich gluecklich macht, dir anlaesslich der heute beginnenden Festlichkeiten ein donnerndes "Frohe Weihnachten und glueckliches Neues Jahr" zu Fueßen zu legen (welches ist selbstredend auch allen anderen Listenteilnehmern von Herzen wuensche.

Dein
Ernst

PS: da Du ja immer deinen Standort Hilden so betonst, empfehle ich evtl fuer das naechste Jahr eine Reserveuebung beim "Reiter-Korps Jan von Weerth" (grins).

PS: Mit den Stammrollen hast Du leider recht