[AK-Mueller] M Ü L L E R, Johann Gottfried

Glückauf liebe Mühlenforscher,

ich suche für meinen Stammbaum den allerweltsnamen M Ü L L E R ! Aber mein Vorfahre hieß nicht nur so, sondern er war es auch, mindestens in der 2. Generation. Es ist Johann Gottfried MÜLLER, muß um 1720 geboren worden sein, er war Müller und Weißbäcker auf dem Auer-Hammer bei Aue, muß um 1755 geheiratet haben und ist vor 1789
verstorben.

Sein Sohn - Gottlieb Friedrich MÜLLER - hat 1789 in Neudorf-Erzgeb. geheiratet als „gewesener Dragoner unter Hoch-Herzöglichen und Chrursächsischer Hochlöblichen Dragoner-Regiment unter Herrn Hauptmann von Schönlings Compagnie“ - später war er in Neudorf auch Müller und Weißbäcker. Seine Geburt suche ich ebenfalls - im Sterbeeintrag ist er am 14. Januar 1832 genau 75 Jahre, 5 Wochen und 2 Tage alt - laut Berechnung müßte er um den 9. Dezember 1756 eventuell in Aue geboren worden sein.

In einem Neudorfer Sterbeeintrag von 1848 (6.3.) steht: „Christiane Friedricke MÜLLER, geb. auf dem Auer Hammer bei Aue u itzige Einwohnerin hier, weil Mstr. Johann Gottfried Müllers, gewes. Pachtmüllers u Weißbäckers auf dem Auer Hammer bei Aue Einw. ehel. 2. Tochter, Alter 66 Jahr, 2 Wochen u 2 Tage …“ sie war 1782 geboren und die Schwester des 1756 geborenen Gottlieb Friedrich, obwohl 26 Jahre dazwischen liegen.

Des weiteren hat in Neudorf 1765 der Müller und Mühlenbesitzer in Neudorf Mstr. Johann Gottlieb MÜLLER (*30.4.1745 auf dem Mitweydaer Hammer) Sohn des Mstr. Johann Christoph MÜLLER, Pachter und Müller auf dem Mitweydaer Hammer geheiratet

Im Netz habe ich einen Pachtmüller Johann Gottfried MÜLLER, Sohn des Pachtmüllers Johann Georg MÜLLER, aus Aue gefunden, der 1771 geheiratet hat und einen Tag nach der Hochzeit Vater einer Johanna Christiana Carolina MÜLLER wurde. Diese Tochter hat 1791 einen Christian Gottlieb FISCHER geheiratet. - In Neudorf stand ein Mstr Christian Gotthold Fischer, Müller u Weißbäcker aus Schwarzenberg 1771 bei einem Kind von Johann Gottlieb MÜLLER – Müller u Weißbäcker in Neudorf Pate

Gibt es hier einen bekannten Zusammenhang der MÜLLER-Müller?

Ich selbst bin übrigens Besitzerin eines ehemaligen Mühlengrundstückes und mein Urgroßvater hat diese Mühle Anfang des 20. Jhds abgerissen. Sie stand auf der Ganziger Flur, (bei Oschatz) heißt heute Windmühle 3 in Liebschützberg (eingemeindet). Im Kaufvertrag steht noch der letzte Windmüller drin.

Mit besten Grüßen Brigitte Roscher aus Oberwiesenthal

Hallo Brigitte, herzlich willkommen in der Müller-Liste.

Falls du das Buch noch nicht kennst, sei es dir empfohlen:
Weiss, Volker: Müller und Müllerssöhne im sächsischen Erzgebirge und Vogtland in den Tälern und Nebentälern der Zwickauer Mulde, Zschopau und Weißen Elster (1540-1721)

Zumindest für Aue stehen einige Müller (Nachname und Beruf) drin. Du kannst auch mal zu den Familien der Frauen und Paten nachsehen, da diese häufig verwandten oder befreundeten Müllerfamilien angehörten.

Viel Erfolg
Bernd Thiel

Moin Bernd,

mit Interesse habe ich das Angebot über Deine ggf. Auskunft von Müllerfamilien gelesen.

Meine Suche ist weniger in Brandenburg sondern hauptsächlich in Niederschlesien ( gem. einer mündlichen Aussage meiner Familie)

Doch könnte es sein, dass es einen Hinweis aus Deinen Erkenntnissen auf ähnliche Wanderungen gibt?

Ich bin auf der Suche, woher meine Schiller kamen, bevor sie sich in Miedzychod (ehemalig Birnbaum) einbürgerten. Mein Ahne „Michael Schiller“ hatte ab dem Jahr 1744 eine Mühle gekauft und betrieben, genannt die „Schillersche Mühle“ oberhalb der Lindenvorstadt.

Einer seiner Söhne, Johann Paul Schiller, führte den Mühlbetrieb - nach dessen Tod am 09.02.1772 in Birnbaum – weiter.

Könntest Du mir weiterhelfen? Für eine Antwort wäre ich Dir sehr dankbar!

Mit freundlichem Gruß

Knut (Schiller)

Hallo Brigitte -

ich habe einen Vorfahren, der ebenfalls MÜLLER heißt und MÜLLER war und offenbar nicht so sehr weit von deinen Vorfahren entfernt lebte:

Am 24.1.1784 heiraten in Großtreben Johann Samuel Müller und Johanne Marie Münch. Johann Samuel Müller war MÜLLER und auch seine Ehefrau stammt aus einer MÜLLER-Familie. Der Heiratseintrag lautet:

‚Johann Samuel Müller, Tüchner und Schffmüller allhier, d. Mstr. Johann Friedrich Müllers, Schiffmüllers u. Auszugstüchners?, eintziger Sohn, und Johanne Marie, Christian Gottfried Münchs, Windmüllers zu …3te Tochter‘

Ich habe mich bislang nicht so intensiv um diese Familie gekümmert, weil ich so sehr mit Ostpreußen und meinen dort lebenden Müller-Familien beschäftigt bin.

Sehr hilfreich ist diese Infomation ja nicht, aber vielleicht gibt es irgendwann eine Verbindung …?

Gruß von Irmi aus Oldenburg

Hallo Knut Schiller,

Du nennst ja immer einmal wieder Deinen alten Suchpunkt
SCHILLER in Birnbaum.

Michael Schiller (+ 9.02.1772) kaufte demnach 1744 in Birnbaum eine Mühle
(sp. die "Schiller'sche Mühle" gen., in der Birnbaumer Lindenvorstadt gelegen).

Du schreibst, die Schillers seien in Miedzychod eingebürgert worden
(eMail an Bernd Thiel v. 27.10.2019).
Das wird so nicht gewesen sein. Aus mehreren Gründen.
Lindenstadt war keine Vorstadt von Birnbaum (bis 1793 Miedzychod) sondern eigenständiger
Gutsbezirk.
D.h. dass der Michael Müller kein städtischer Müller war sondern eine sich in adligem
Besitz befindliche Mühle, im Gutsbezirk Miedzychod gelegen, pachtete.
Das ist ein erheblicher rechtlicher Unterschied.
Aber auch als städtischer Müller hätte der Müllermstr. Schiller nicht in jedem Falle
das Bürgerrecht erwerben können.

Herkunft aus Niederschlesien. Ja, diese erscheint möglich, weil der FN Schiller in Niederschlesien
rel. verbreitet war.
Eine meiner mütterlichen Urgroßmütter stammte aus Niederschlesien, genauer aus dem Bezirk Priebus im
Saganer Westkreis (Altkreis Sagan). Der FN Schiller läßt sich in mehreren orten dieses Gebietes
nachweisen.
Ohne nähere Hinweise aber bleibt die Annahme einer Herkunft des Michael Schiller reine Spekulation.

Dessen ungeachtet sind mehrere Ansätze bzw. Annahmen möglich.
Das Gebiet der Stadt Miedzychod wurde i.W. von Schlesien aus besiedelt (deutsche Ansiedler).
Auf diesem Umstand könnten die mündlichen Überlieferungen gründen, auch die Schillers stammten
aus (Nieder-)Schlesien. Derartige Familienüberlieferungen aber verfälschen die tatsächlichen Fakten
oft erheblich.
Naheliegender wäre eine (vermutete) Herkunft Deiner Schiller aus den unmittelbar westlich gelegenen
(z.T. deutschsprachigen) Gebieten um die Städte Meseritz und Schwerin oder aus dem nördlich gelegenen
rein deutschsprachigen, aber bis 1772 kgl.- polnischen Netzedistrikt.
Weshalb diese Annahme? Unter Müllern lassen sich z.T. erhebliche Wanderradien belegen
(in einer meiner Müllerfamilien in einem Fall eine zurückgelegte Wanderstrecke von ca. 150 km),
die Regel war das jedoch nicht.
Auch wenn die Mobilität der Müller als rel. hoch eingeschätzt wird ging der Wanderradius über
eine Tagesentfernung (20- 30 km) größtenteils nicht hinaus.

Zum anderen müssen die konkreten sozialen Bedingungen gewürdigt werden.
Ein Müllergeselle stand immer vor der Herausforderung, als Geselle abhängig beschäftigt zu bleiben
oder das Meisterrecht zu erlangen und damit auch die Möglichkeit, sozial aufzusteigen.
Mit der Erlangung der Meisterwürde allein aber war es nicht getan.
Die geeignete Mühle musste auch gefunden werden. Dies war meistens weitaus schwieriger und
manch Müllermeister verharrte jahrzehntelang als Pächter auf einer Mühle.
Um Eigentumsmüller zu werden blieb nur die Einheiratung in eine Mühle (sei es, dass eine Müllerstochter#
oder eine Witwe geehelicht wurde) oder der käufliche Erwerb einer Mühle.

Für einen Müllermeister in den bereits genannten Gebieten (Gebiete der späteren preuß. Kreise Schwerin
und Meseritz) bzw. dem ab 1772 preuß. Netzedistrikt musste es daher verlockend erscheinen, sich in
der Nachbarschaft, eben im Weichbild der aufstrebenden Stadt Birnbaum, die noch dazu deutschsprachig war, neu anzusiedeln und sich so die berufliche und Lebensexistenz zu sichern.

Meine Ausführungen führen nicht unmittelbar weiter, sollen nur neuen Betrachtungen dienen.

Freundliche Grüße, Thomas Engelhardt, Ilsede

Hallo Knut Schiller,

In Ergänzung zu Thomas Engelhardts mail noch ein Hinweis auf einen Aufenthaltsort der Schiller im Bezirk Posen.
Derzeit sitze ich über den KB von Schmiegel. Bei der Suche nach bestimmten Ahnenlinien (keine Müller) habe ich mehrmals den Namen "Schiller" gelesen.
Liegt etwas östlich von Birnbaum.
Ich nenne dir die Mikrofilm Nummern der betreffenden Filme, die Du Dir in den Lesestellen der LDS-KIrche abfotigrafieren kannst.
B 1709 - 1770 M 1710 - 1784 D 1709 - 1785 Mikrofilmnummer: 752898
B 1771 - 1798 M 1790 - 1811 D 1786 - 1804 Mikrofilmnummer: 752899
B 1799 - 1816 M 1812 - 1816 Mikrofilmnummer: 752900
B 1816 - 1826 M 1816 - 1836 Mikrofilmnummer: 752901
B 1826 - 1865 Mikrofilmnummer: 752902
                M 1837 - 1865 Mikrofilmnummer: 752903
                                D 1805 - 1865 Mikrofilmnummer: 752904

Die Suche ist mühsam, da kein Namensregister.
Bevor Du falsche Rückschlüsse machst, untersuche die Fälle auf verwandschftliche Beziehungen.
Die KB-Bücher sind in deutscher Sprache verfasst, da damals preußisch.

Ich suche noch die Gerichtsbücher. Angeblich sollen einige in deutschen Archiven sein, sonst in Posen (Polen).

Die Filme sind nur in den Lesesälen der Mormonen einsehbar.

Freundliche Grüße
Hans Dieter Schneider
Frankfurt am Main