Hallo Thomas,
vielen lieben Dank für den Willkommensgruß - ich bin schon ewige Jahre auf der Liste, hatte aber länger nichts, was Norddeutschland im Allgemeinen beträfe, deshalb war ich wohl nicht sehr sichtbar.
Mir geht es bei Adelheid Busse vor allem darum, sie sozial einzuordnen. Sie war laut Titel in gewisser verantwortlicher Stellung bei der hamburger Sozialbehörde und hat ihre kleine Macht offenbar zum Nachteil von Juden voll ausgenutzt.
Ich recherchiere einen bestimmten Fall, wo sie eine 67 (!) Jahre alte Jüdin mitten im Winter 1938/1939 bei Minusgraden ans andere Ende der Stadt (mindestens 1 Stunde Weg mit 2 U-Bahnen und noch weit zu Fuss) zur körperlichen Arbeit in einem „Schulgarten“ sandte. Ziemlich gehässige Aktion, wobei die alte Frau schwer krank wurde. Adelheid Busse hat ihren Macht-Spielraum also maximal ausgenutzt. Erst als dieser Schulgarten sich schriftlich an die Sozialbehörde wandte, um angesichts ihres (Zitat) „fortgeschrittenen Alters“ leichtere Arbeit für die Frau zu finden, endete diese Verpflichtung.
Mir ist also nicht wirklich wichtig, wo Frl. Busse tatsächlich wohnte, ich würde gern ihr soziales Umfeld beleuchten, vielleicht ihren Werdegang und weitere Engagements. Auf der Liste der „Dabeigewesenen“ findet sie sich nicht, wie so viele Täter, die dann schnell „entnazifiziert“ wurden.
Da die Geburt des Frl. Busse in Hamburg ebenfalls nicht auffindbar ist, dachte ich, dass sie vielleicht von ausserhalb war. Ein (Beamten-)Seniorenheim ist natürlich auch eine gute Idee. Ich frage mich, ob es vielleicht auch Personalakten gibt, aus denen man solche Karrieren erkennen könnte. Aber ich glaube, wenn überhaupt vorhanden, unterliegen die noch der Sperrfrist?
Und eine andere Idee wäre ja auch die Hausmeldekartei, da muss ich auch mal schauen. Vielleicht findet sich ja wenigstens ihr Herkunftsort, dann könnte man vielleicht etwas über ihre Familie herausfinden.
Ein schönes Osterfest gewünscht,
Grüße von Carmen