15 Jahre ICARUS - Jubiläumsveranstaltung im Videofilm

Originally published at: 15 Jahre ICARUS - Jubiläumsveranstaltung im Videofilm • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Wie bereits hier im CompGen-Blog  berichtet wurde, fand am 24. Juni 2023 die Jubiläumsveranstaltung zu 15 Jahre ICARUS (International Center for Archival Research) in Klein-Mariazell, Österreich statt. Jetzt ist der Videofilm von Ingrid und Horst Reinhardt sowie Robert Reiter fertiggestellt und kann hier angeschaut werden. (Hinweis: Die in englischer Sprache gehaltenen Reden können in Youtube auf deutsche Untertitelung eingestellt werden.)

Im Film lernen Sie die neue ICARUS-Präsidentin Birgit Kibal vom Estnischen Nationalarchiv in Tallin/Estland und den Vizepräsidenten Žarko Vujošević vom Lehrstuhl für Geschichte der Universität Belgrad/Serbien kennen. Der bisherige ICARUS4all-Präsident Manfred Wegele begrüßt seinen Nachfolger Peer Boselie aus den Niederlanden und erinnert sich an seine erste Begegnung mit Dr. Margit Ksoll-Marcon, der damaligen Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns vor 15 Jahren.

Festrede von Dr. Margit Ksoll-Marcon

Die Festrede hielt Margit Ksoll-Marcon, die Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns von 2008–2022. In ihrem Rückblick auf die digitale Transformation nennt sie als frühe Pioniere Thomas Aigner und Herbert Wurster. Das erste Projekt von Thomas Aigner war „MOM“, die digitale Erschließung und wissenschaftliche Bearbeitung der Urkunden der niederösterreichischen Stifte und Klöster, das sich bald als „Monasterium“ etablierte und zum größten Urkundenportal der Welt entwickelt hat. Weitere Meilensteine von ICARUS sind Matricula, das von Herbert Wurster im Bistumsarchiv Passau mit den digitalisierten Kirchenbüchern begonnen wurde, und die Topothek, die Alexander Schatek zur Sammlung von Erbstücken und Fotos aus privatem Besitz initiierte. ICARUS4all ist eine wichtige Unterstützergemeinschaft für diese Projekte.

Die Rednerin richtete ihren Blick dann auf die Zukunft der Archive und die Erwartung der Öffentlichkeit an diese bei der Digitalisierung von analogen Archivalien und deren Online-Bereitstellung – auch von ursprünglich digitalen Dokumenten, soweit der Datenschutz dies erlaubt. In Deutschland wurde für die Geschichtswissenschaften das Portal NFDI4Memory als Teilkonsortium der langfristigen Forschungsdateninfrastruktur eingerichtet. Auch das Studium der Historiker hat sich gewandelt: „Digital Humanities“ und „Digital History“ sind neue Studienfächer. Ein wichtiges Hilfsmittel ist die Texterkennung von Handschriften mit Transkribus. Dr. Ksoll-Marcon erwähnte auch Citizen Science-Projekte und künstliche Intelligenz – hier müssten die Archivare mitgestalten und selbst zu Revolutionären werden, so wie es Thomas Aigner mit „Monasterium“ begonnen hat.

Dank von Dr. Thomas Aigner

Thomas Aigner dankte in seiner Ansprache den Rednern, Teilnehmern und Mitarbeitern und blickte zurück auf die vor 20 Jahren begonnene Zusammenarbeit mit Archiven außerhalb von Niederösterreich, die sich zu einem großen internationalen Netzwerk entwickelt hat.

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