Adelshof in Langenholdinghausen

Hallo miteinander

Gemäss Schatzung des Jahres 1599 sassen mindestens vier Langenholdinghauser
Familien auf Gütern der von-Windhausen bzw. Windhausen und Quadfasel. Es
scheint in Langenholdinghausen auch einen Adelshof gegeben zu haben.

Weiss man, wo er gestanden haben könnte bzw. gibt es Überreste? Das Hofhaus
könnte ähnlich ausgesehen haben wie dasjenige in Langendernbach
(Hofhaus (Langendernbach) – Wikipedia
_Langendernbach_1907.jpg).

Unter den vorerwähnten Familien war Hans Möller. Gemäss Protokoll des
Landschreibers Eiershausen vom 22.3.1662 hat sein Enkel Jacob Möller seinen
Anteil des Johann Philips von Buseck, gen. Münch, abgekauften Hofhauses mit
seinem Schwager Johannes Lenz, Ehemann seiner Schwester Anna Möller, gegen
dessen Anteil an der Langenholdinghauser Mühle getauscht.

Johann Philips von Buseck muss das erwähnte Hofhaus von seiner Mutter Lucia
Agnes von Windhausen, bzw. seinen Grosseltern Johann von Windhausen und
Adelheid von Seelbach geerbt haben. Zu diesem allfälligen Adelshof gehörte
wahrscheinlich auch die Langenholdinghauser Mühle?

Wer weiss Bescheid?

Merci, ein schönes Wochenende und viele Grüsse

Anne (Schulte-Lefebvre)

Hallo Anne,

zu Langenholdinghausen gibt es eine 3 bändige Chronik von Ernst Otto
Ohrndorf.
Ab Seite 184 beschreibt er im ersten Band die Geschichte und Besitzerfolge
der "vormaligen Junkerngüter".
Daraus ist zu erkennen, dass die Adligen von Seelbach mindestens seit Mitte
des 16. Jahrhunderts Eigentümer
mehrere Höfe im Dorfe waren.
Johann Philipp von Buseck hatte seine Besitzungen dann wohl über seine
Großmutter Adelheid von Seelbach ererbt.

Zur Mühle:
Diese wird in Band 2 ab Seite 516 beschrieben.
Demnach war die Mühle in Besitz des Landesherren, also der Nassauer Grafen.
1599 im Schatzungsregister heißt es, das der Müller Hans Möller auf Seelbach
Quadfasels Gütern saß.
Für mich bedeutet das, dass Hans Möller als Pächter der Mühle zusätzlich
noch Güter der Seelbacher als Lehn inne hatte.

Grüße

Torsten (Thomas)

Hallo Torsten

Herzlichen Dank für deine Antwort. Ich gehe mit dir einig, dass die Güter
des Johann Philipp von Buseck von seiner Grossmutter bzw. von seiner Mutter,
der einzigen Tochter des Ehepaares Windhausen/Seelbach, stammten, und dass
Jacob Möllers Grossvater Hans Möller 1599 auf "Selbachs Cuadfasels Guter"
sass.
Johann Adolff, Hein Grimm in Langenholdinghausen sassen auf "Windthausen und
Cuadfasels Gut" und Gretha vor den Zinnen auf "Windthausen [Gut]". Die
beiden Güter, die von Hans Steul und Jacob Droningen bewirtschaftet wurden,
waren gemäss dieser Schatzung Keppelsche Lehen und die restlichen elf
Familien waren wohl Eigentümer in Langenholdinghausen. Zumindest werden
keine anderen Besitzer erwähnt.

Anscheinend gehörte damals eine Mühle zu einem Adelshof, aber wenn in der
Chronik die Grafen von Nassau als Eigentümer aufgeführt werden, wird es
sicherlich stimmen. Das Haus des Adelshofes kommt demnach in der Chronik
nicht vor?

Viele Grüsse
Anne