Lieber Herr Arhelger,
die Rechnungen der Rentkammer Siegen waren mir bislang unbekannt. Ich
habe mich aber schon mit den Dillenburger Renteirechnungen befasst, die
sehr ähnlich aufgebaut sind. Letztendlich ist das viel Schrift (und vor
allem Papier) für relativ wenig Informationen: Gerhard Bucking hat den
Willnsdorfer Zoll über ein Jahr für 4 Gulden gepachtet:
Jnemen Zul
zu willentzdorff
Jtem hait gerhart buckingk
den tzol zu willentzdorff
gepechtet Eyn Jaer, angeende
uff sant gertruden tagh
den taghn allen Jm Jaer lxix
vnd widter vßgahende
desselben dageß Jm Jaere
lxx vnd sal dauon geben iiii g[uld]en
Summa diesser seyten iiii g[uld]en
Viele Grüße,
Bastian Ditthardt
Lieber Herr Ditthardt,
herzlichen Dank für die Lesehilfe! (Frau Schulte-Lefebvre hatte mir auch schon privat etwas weitergeholfen.)
Gerhard Bucking ist für mich wichtig, weil er vermutlich das erste Haus / den ersten Hof in Oberwilden gebaut hat (wahrscheinlich in den 1470 er Jahren). Wahrscheinlich ist er auch der Stammvater der Familie Böcking aus Wilden. (1566 zahlten es bereits 4 Wildener „Buckinge“ Steuern.)
Ein Gerhard Bucking wird mehrfach in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erwähnt. Ein Problem tut sich freilich durch eine Urkunde vom 5. Oktober 1467 auf (F. Philippi: Siegener Urkundenbuch II, S. 218). Dieses Schriftstsück erwähnt „Gerhardt Buckyngk, Ewert von Operstorff, beyde scheffen des gerichts vor dem Heen zu Siegen“ und wenige Zeilen später noch „Gerhart Buckingk, schulteiß zu Burppach“. Demnach gab es damals offenbar ZWEI Gerhard Buckinge und es ist nicht klar, wer jeweils gemeint ist.
Herzliche Grüße
Martin Arhelger