Zwangsarbeiter unter Engländern in Flensburg

Liebe Listenmitglieder,

eine Freundin hat mich gebeten, mal zu fragen, was ihr Vater nach dem Krieg
in Flensburg
gemacht haben könnte.

Der Vater ist 1904 in Elsass-Lothringen geboren worden und trug einen
deutschen Nachnamen, aber französische Vornamen.
Die Vornamen wurden später eingedeutscht.

Er trägt auf einem verschwommenen Foto wahrscheinlich die Uniform eines
U-Boot-Fahrers
oder Marinesoldaten. Er sieht aus wie "reingeschlagen", d.h., die Uniform
passte ihm nicht
wirklich - viel zu kurz und zu eng.
Meine Freundin sagt, dass er nie gedient hat. Es wurde nur etwas von
U-Booten gesprochen.

Wo kann ich LISTEN von ZWANGSARBEITERN finden, die unter den
Engländern arbeiten mussten?
Ist ja nicht mal sicher, ob es unter den Engländern war...

Danke für die Hilfe und
liebe Grüße
Rita (Hartwig)

Hallo mitsammen,

nur ein sehr vager Hinweis von mir, der ich 1945 in Flensburg,
genauer auf dem Sophienhof auf der Hälfte des Weges von Flensburg
nach Flensburg-Weiche geboren wurde.

<https://de.wikipedia.org/wiki/Sophienhof_(Flensburg)&gt;

und:

Sophienhof (Stadt Flensburg) – GenWiki

Flugplatz Flensburg-Schäferhaus – Wikipedia

Nach dem Krieg lebe in unserem Haus die Familie Franz und Berthild
BEHNEKE, die aus Swinemünde (Pommern) wegen der Freundschaft meiner
Mutter zu Berthild bei uns untergekommen waren.

Er, Franz Behneke, war im Krieg wohl bei der Marine gewesen
und während er bei uns wohnte, arbeitete er als Führungskraft
auf dem Fliegerhost "Schäferhaus" bei Flensburg-Weiche.
Er arbeitete _unter_ englischem Kommando und war damit beschäftigt,
die Betonlandebahnen und die Bunker und Unterstände des Flugplatzes
zu demolieren, mit schwerem Gerät, Raupen und Baggern zu zerstören.

Mich hat das Gelände damals, ich muss wohl ca. 4-6 Jahre alt
gewesen sein, besonders wegen des "Geheimnisses", das darum
gemacht wurde und wegen der großen Maschinen fasziniert.

Wir versuchten in den Trümmern abseits der Arbeiten zu spielen.

Dies zu den Stichworten: Marine, Engländer und Uniform.
Die Familie zog später wohl nach Bayern (München?) und
wir hatten keinen Kontakt mehr zu ihnen.

Ich weiß noch, dass es mich sehr verwunderte, das ein Deutscher,
ehemals Soldat, freiwillig für die englische Besatzungsmacht
arbeitete.

Über Listen oder ob es Zwangsarbeiter waren, die unter
Franz Behneke arbeiteten, das weiß ich nicht.

Viele Grüße
Klaus Vahlbruch