Zuwanderung Coburg

Hallo Herr Wolter und Liste,

der sehr gewissenhafte Forscher DIETZE hat die
Sch�den in der Pflege Coburg nach dem 30.J�hr.
Krieg untersucht.

Die Vorarbeiten dauerten Jahre und er hat alle
Pfarr�mter des Gebietes frequentiert.
Nat�rlich die Archive auch.
Die untersuchten Territorien betreffen das heutige
Franken wie auch S�dth�ringen.

Die heutigen Autoren schreiben mitunter gerne ab und
bringen allzu voreilig ein Werk in die
�ffentlichkeit.

Es gibt dabei ausgesprochene "Lachnummern", d.h.
ein Dokument wird im Index angegeben aber nicht
gelesen bzw. es war gar nicht verf�gbar.

So entstand z.B. das M�rchen, da� der Mitgr�nder
Lauscha, Xtoph M�ller aus B�hmen stamme.
Die Saga zieht sich nun schon 100 Jahre durch die
Literatur und wird nicht richtiger.
Die Saga war Aufmacher bei Jubileen etc.

Das Peinliche besteht darin, da� die Kinder des
Xtoph M�ller um 1650 die Geburtsgegend ihres Vaters
zu Protokoll gegeben haben, das Dokument auch im
Index der jeweiligen Arbeiten erscheint, aber nicht
gelesen wurde oder gar nicht pr�sent war.
Wie sonst ist das alles zu erkl�ren !?

�hnlich mu� man auch die Sache mit dem Erb-Reze�
von 1618 (Lauscha) einsch�tzen, den es in der Form
nie gegeben hat und den auch niemand beibringen
kann, den aber alle anf�hren.
Dieser Reze� ist oder w�re sehr wichtig f�r die
H�tten- und Abstammungsgeschichte.
...............................
Ich sage das nicht aus Eitelkeit sondern bin mit
Herrn Wolter einer Meinung, da� das Studium der
Prim�r-Quellen immer noch einen hohen Stellenwert
hat. Eigentlich den h�chsten.
Sei bereits geschrieben was da wolle.
Daf�r wollte Herr Wolter und ich
die Liste sensibilisieren.
..................................
Leider Gegenteiliges:
Auf h�flichen Vorhalt brechen Autoren alle Br�cken
sofort ab und schmollen.
Das ist kein Zeichen von St�rke.
Eine Ver�ffentlichung in Sachen Famfo deckt in aller
Regel heute nicht mehr die Kosten !
Wozu also die Eile und Ignoranz !?

Zur�ck zum von mir bewunderten DIETZE:

Er hat u.v.a. aus den CopulationsRegistern von
Coburg (als "Nebenprodukt") die Einwanderung aus den
Neu-Henn. Gebieten nach dort ermittelt.
Viele der Genannten d�rften Besitz in Coburg
erworben haben und dort se�haft geworden sein.

M��ten sich also auch in einer H�userliste
niederschlagen bzw. noch gegenw�rtig Nachkommen
dort haben.

1636 SCHLEGELMILCH, HANS aus Schleusingen
1640 ANTONY, ANNA dito
1643 MORGENROTH, LORENZ dito
1643 BEERMANN, HANS aus Ilmenau
1644 P�TZER, DOROTHEA aus Schleusingen
1644 OSWALD, MARGARETHA dito
1647 APPENFELDER, GEORG von bei Schleusingen
(gemeint Amt, W.S.)
1648 SONNTAG, HANS WILHELM von Zell (Zella-Mehlis ?,
W.S.)
1648 FISCHER, SIGISMUND aus Schleusingen
1649 VOLHART, JOHANN dito
1649 FISCHER, JOHANN WALTER a.d. Henn. (ab 1584
Titular-Gfsch. im Besitz der Wettiner, W.S.)
1654 KESSEL, JACOB aus Goldlauter
1655 HALBIG, WOLFGANG aus Suhl
1659 SCH�TZ, ELIAS aus Ilmenau
1663 LEUPOLD, PAUL aus Schleusingen
1669 GERWIG, HANS aus Erlau
1670 GERLIG, HANS dito
1670 ZINCK, GEORG WOLFGANG aus Zella St. Blasii
(Zella-Mehlis. W.S.)

Ebenso ist vorhanden eine Einwanderung in die
Amtsd�rfer der Pflege Coburg.

Solche Ausz�ge sind f�r die Stadtgeschichte immer
sehr interessant.

Auch f�r die Familienforschung, weil ein breiterer
Kreis Nutzen ziehen kann, was bei der "Oma von
1930" nicht unbedingt der Fall ist.

�brigens habe ich keine eigenen Ahnen in der o.g.
Liste. Hi.

2. Die wichtigen Glash�tten Fehrenbach und Lauscha
in S�dth�ringen, M�tter weiterer H�tten bis Finnland
und Ru�land, geh�rten zeitweise zum Herrschafts-
bereich der Pflege Coburg.

Wie schon gesagt, in S�dth�ringen war alles nur
"zeitweise".

Laut Hauptinventar von StA (LA) Coburg w�ren die
zust�ndigen �mter Eisfeld und Sonneberg.
Ab 1920 Th�ringen.

Also LA F Nr. 9682-9781 f�r Amt Sonneberg > Lauscha
und LA F Nr. 9926-10021 f�r Amt Eisfeld >
Fehrenbach.

In Archiven sollte man aber nicht zu viel Logik
erwarten.
Jedenfalls habe ich hier Archivalienkopien von
Fehrenbach 1599 Musterung ( LA F 3212) und
Lauscha 1642 Steuer (GA II 1b).

Beides Signaturen vom StA (LA) Coburg und von dort
bezogen.

Demnach findet man Archivalien in einem Archiv
zu einem bestimmten Ort >�berall und nirgends.
Inventar hin, Repertorien her.
So sind meine Erfahrungen in ca. 10 Archiven.
(leicht humorisiert, :wink:

Lieber Herr Wolter,
vielleicht k�nnen Sie mal vor Ort "Licht" in das
"Dunkel" bringen !?
Ich meine nur f�r die beiden genannten H�tten.
Alles andere w�re vermessen.
Da w�re ich Ihnen sehr verbunden.

Spa� mu� auch sein !
Denken Sie an die von mir beschworene
politische Brisanz des Themas, :wink:

Wer will schon, da� der Kanzler oder der Joschka
in Finnland oder Ru�land was Falsches sagen.
(Gr�ndung dortiger H�tten)

Da gibt es allemal noch Forschungsbedarf.
Packen wirs an !

mfg

Werner Schwarz

Hallo,
ich las grade Fehrenbach und da ich dort ebenfalls forsche, erhoffe
ich mir eventuell ein Weiterkommen �ber die Liste.
Ich bleibe zun�chst bei dem Zweig, der mit der dort bekannten
Glasindustrie verbunden war.

Glasmeister, Glasmacher und H�ttenmeister Johann Anton HUMMRICH wurde
im Dezember 1758 in Fehrenbach geboren (errechnet). Er starb am 20.
Juni 1814 in Fehrenbach. Er wurde am 23. Juni 1814 in Fehrenbach
bestattet. Er heiratete Eva Dorothea SCHMID am 2. September 1783 in
Heubach. Sein Vater war der Glasmeister und Glash�ndler Johann
Heinrich HUMMRICH und wurde im Juni 1713 geboren (errechnet). Er starb
am 23. Dezember 1796 in Fehrenbach. Er wurde am 24. Dezember 1796 in
Fehrenbach bestattet. Er heiratete Margar Dorothea N.N. 1754
(gesch�tzt).
Ein anderer Ahne, der in Heubach mit dem Glasmacherhandwerk verbunden
war, ist der Glasmeister Johann Georg SCHMID. Er wurde im Dezember
1729 geboren (errechnet). Er starb am 8. Juni 1790 in Heubach. Er
wurde am 10. Juni 1790 in Heubach bestattet. Er heiratete Catharina
Elisabeth N.N.

Weitere Namen in Fehrenbach, Heubach und Schnett sind HEINZ und HESS.

Vielen Dank im Voraus.
Udo

Sehr geehrter Herr Schmidt,

Danke f�r Ihre letzte mail und die Erinnerung an Dr. Dietze, der die Situation
in der Pflege Coburg zur Zeit des 30 j�hrigen Krieges klar und verl��lich
darstellte. Leider finden sich heute nur noch wenige Leute, die derart akripisch
arbeiten und wenn die Arbeit abgeschlossen ist, etwas korrektes vorlegen, auf
das sich andere ohne Einschr�nkungen berufen k�nnen.

Ich kenne Dietze auch und zitiere ihn, wenn es um die Zeit des 30-j�hrigen
Krieges geht.

Danke f�r die �berlassung der Namen, ich werde diese in der Arbeit zum
H�userbuch mit ber�cksichtigen, da� hei�t die Augen offenhalten, wenn ich
Hauseigent�mer mit diesem Namen finde. Leider ist es nach der Aufgabenstellung
zum H�userbuch so, da� nach Nachkommen der genannten Personen nur in
Ausnahmef�llen geforscht werden kann. Die Eintragungen in den Lehenb�chern,
Steuerb�chern, Steueranschl�gen sind ja Momentaufnahmen zum Zeitpunkt der
Beurkundung. Das hei�t sofern in einer Erbschaft, und nur dort kommen Nachfahren
vor, die Nachfahren oder Vorfahren nicht genannt werden, ist es schwer ohne die
Kirchenb�cher weiter zu kommen.

Ich kann Ihnen aber mit einer interessanten Sache dienen. In Ilmenau
geb�rtig heiratet am 7. M�rz 1721 hier die Anna Catharina Dell, oder deller,
oder Dellin, es gibt div. Schreibweisen. den Johann Georg D�mmler aus K��litz
bei Heldburg. Dieser D�mmler war die Gr�nder der Coburger Pocellainfabrique, er
konnte aber kein Porzellan herstellen, "Nur" Fayence. D�mmler arbeitete
sp�ter bei den Greiners in Alsbach und bei Hammann in Wallendorf. Sein Sohn
Johann Peter war sp�ter in Bayreuth in der Neuen Porzellanfabrik t�tig.

Ich habe diese Sache zu meinem Buch "Coburger Fayencen" herausgefunden und
dokumentiert. Rund 120 Seiten Text, cirka 20 Farbbilder von erhalten gebliebenen
Fayencen, noch einige Radierungen und Stiche zu den damaligen
arbeitbedingungen. Das Buch ist entstanden in Zusammnearbeit mit dem
Hetjensmuseum in D�sseldorf, dem Anger-Museum in Erfurt, den Th�ringschen
landesmuseum in Eisenach und nat�rlich den Kunstsammlungen der Veste Coburg.
�berall in dieses Museen sind noch St�cke aus der Fabrik, sprich Werkstatt oder
Manufaktur die von 1740 bis 1774 bestand.

F�r heute, noch sch�ne Festtage und ein gl�ckliches Neues Jahr 2004

Viele Gr��e aus Coburg
  
Helmut Wolter