ein umfassendes Nachschlagewerk wäre schön, aber ein solches ist mir leider
auch nicht bekannt. Der Biebinger, einsehbar bei Archion unter
"Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern -
Allgemeine Hilfsmittel - Pfarrbücherverzeichnis - Biebinger" gibt i.d.R. an,
welche Stadtteile welcher Pfarrei zugeordnet waren; welche Straße aber wann
zu welchem Stadtteil gerechnet wurde, ist oft ein Rätsel und man muß
vorsichtshalber in mehreren Pfarreien (und meist noch zusätzlich in den
beiden großen Pfarreien) nachsehen. Mein Tipp mit Wöhrd (und Jobst) bezog
sich auch wirklich nur auf die Zeit, die Herr Lindenberger in seiner Mail
genannt hatte - ein paar Jahrhunderte früher gehörten viele der Siedlungen
östlich und nordöstlich der Stadtmauer bis hinauf nach Ziegelstein kirchlich
zu Mögeldorf.
Mit den Adressen ist das in Nürnberg so eine Sache. Zur reichsstädtischen
Zeit war Nürnberg in Vierteln organisiert, primär wg. Verteidigung u.
Feuerschutz. Die Hausnummern wurden dann (dank der Franzosen, die die Stadt
besetzt hatten und in dem mittelalterlichen Gewirr anscheinend den
Durchblick verloren) 1796 eingeführt: auf der Sebalder Seite lauteten sie
Sxxxx, auf der Lorenzer Lxxxx. 13 Jahre später hat man dann Straßennamen
fest eingeführt (die es vorher im täglichen Gebrauch auch schon gab), die
Nummerierung von 1796 aber beibehalten. Diese wurde erst in den 1860ern
abgeschafft und die heutige Nomenklatur mit Straßen und dazugehörigen
Hausnummern eingeführt.
Bei der Neuordnung der Nürnberger Kirchensprengel 1810 wurden sicher
irgendwo die Sprengelgrenzen festgehalten, eine entsprechende Quelle habe
ich aber noch nicht gefunden. Wenn ich, wie kürzlich, eine Person suche, die
unter einer S-Hausnummer wohnte, und keine Straßen- oder Ortsbezeichnung
bekannt ist, die eine genauere geographische Zuordnung zulässt, suche ich
vorsichtshalber immer in allen drei Pfarreien auf der Sebalder Seite
(Sebald, Egidien, Heilig-Geist).