Zeitungen in Mecklbg.-Vorpommern und Suche zu LÜBZ

Hallo Forscherfreunde,
noch einmal zum Thema Zeitungen.
Bei solchen Suchen empfehle ich unbedingt auch die Benutzung folgenden Kataloges, der vielleicht wenig bekannt ist:

Mecklenburgische und pommersche Zeitungen und Wochenblätter<

- Katalog der Bestände vom 17. Jh. bis zur Gegenwart in Archiven, Bibliotheken und Museen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, in der Bezirks- und Stadtbibliothek Szczecin und in der Staaatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz.
Hrsg. Heinz Gittig. Staatsbibliothek zu Berlin 1994.
(Anmerkungen:
a) die "Gegenwart" betr. also hier 1994! -
b) bei der Erfassung sind auch zeitungsähnliche Publikationen, Amtsblätter und kirchliche Periodica des 17. Jh. bis zur Gegenwart aus Archiven, Bibliotrheken und Museen erfaßt,
c) der Katalog hat ein umfangreiches geografisches Register.
d) der Katalog weist die Standorte und Bestände nach.

Hallo miteinander,

das Problem bei �rtlichen und regionalen Zeitungen ist fast immer, da� es in
Mecklenburg erst ab 1938 eine Pflichtexemplarregelung und entsprechende
Aufbewahrungspflichten f�r Druckschriften gab und �ltere Ztg.-Ausgaben
deshalb oft garnicht oder nur bruchst�ckhaft �berliefert sind.

"E" bei GITTIG hei�t �brigens Einzelnummer-n- (!); man wei� nie, was und
wieviele Nummern sich dahinter verbergen. In diesem Fall sind es sehr
wahrscheinlich eine mehr oder weniger gro�e Anzahl einzelner Ausgaben des
Jg. 1932 oder Teile davon, die zuf�llig aufgefunden wurden und ins Museum
gelangt sind. Das k�nnen mitunter auch "Fetzen" von Dachb�den oder aus dem
Mauerwerk sein, wie man sie fr�her gern als Isolationsmaterial verwendete.
Ohne eine ann�hernd vollst�ndig �berlieferte Serie der Ztg. sind halbwegs
sichere Rechercheergebnisse kaum m�glich. Eine solche ist f�r die L�bzer
Ztg. anscheinend nicht erhalten.

Erg�nzend zum bereits gesagten sei noch auf die Monographie des Verlegers
Kurt BERNHARD "Zeitungen und Zeitschriften in Mecklenburg" (Bonn, 1989), die
eine nach geographischen Gesichtspunkten geordnete Geschichte des
Zeitungswesens bringt.

Ansonsten kann nur auf die Zeitschriftendatenband (ZDB) der Deutschen
Nationalbibliothek hingewiesen werden (http://dispatch.opac.ddb.de/DB=1.1/),
die mit dem Ziel der Vollst�ndigkeit s�mtliche Titel- und Besitznachweise
fortlaufender Sammelwerke, also von Zeitschriften, Zeitungen usw. enth�lt.

ABER. (1.) ist sehr ungewi�t, da� die gesuchten Ztg.-Beitr�ge �berhaupt
namentlich gezeichnet waren, man also den Verf. �berhaupt noch erkennen
k�nnte (es sei denn, der Opa war Redakteur des NS-Blattes). (2.) kommt
immerhin ja auch eine �berregionale Zeitung als Medium im Betracht. In
OldMEC war beispielsweise der traditionsreiche "Rostocker Anzeiger" sehr
weit verbreitet. Und (3.): warum sollte sich die Stasi (der DDR-Zeit) f�r
Zeitungsschreiberei aus der NS-Zeit interessiert haben, wenn die Inhalte der
1930er Jahre nicht vielleicht sogar in die Kerbe der erstarkenden Bewegung
schlugen? Antifaschisten h�tten in der Nachkriegszeit wohl weniger
Fluchtgr�nde gehabt.

Peter Starsy