Zeiträume

Hallo allerseits,

forscht hier überhaupt jemand im 17. und 18. Jahrhundert
(Zeit nach dem 30jährigen Krieg bis 1800) ?

Viele Grüsse
Jürgen

Ja, ich, aber es ist verdammt schwierig. Die meisten Vorfahren, die persönliche Kenntnisse fuer den Zeitraum haben, sind wenig zugaenglich und maechtig sprachlos <sm>

Ernst

Nun ja, meine Gro�mutter wusste mal gerade ein klein wenig �ber ihre Eltern
zu berichten, da sprachen Kirchenb�cher und Standesamts-Unterlagen eine
deutlichere Sprache....

J�rgen

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Ich forsche in Ermland 1700-1800
Muriel
Canada

Hallo J�rgen, warum fragst du? Ich sitze gerade fest auf Andreas Leiner 1774
in Ober-Ei�eln.

Aber ich selbst melde mich hier in der Liste auch kaum zu Wort, weil es
meistens um viel j�ngere Daten geht.

Vile Gr��e von der Nordsee
Anneliese

Hallo allerseits,

forscht hier �berhaupt jemand im 17. und 18. Jahrhundert
(Zeit nach dem 30j�hrigen Krieg bis 1800) ?

Viele Gr�sse
J�rgen

Hallo Anneliese,

das ist genau worum es auch bei mir geht, ich m�chte absch�tzen, wie gro�
die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Liste mir weiterhelfen kann. Ich merke,
dass die hier gesuchten Daten in den meisten F�llen viel j�nger sind, als
die, die ich suche.

Ich suche im Kreis Marienwerder/Dirschau von Beginn der Kirchenbuchf�hrung
bis ca. 1770. Ich suche nahezu verzweifelt nach einem Traueintrag um 1768
zwischen Borris, Johann(es) und geb. Borris, Elisabeth.

Viele Gr�sse
J�rgen

Hallo J�rgen, warum fragst du? Ich sitze gerade fest auf Andreas Leiner

1774

Hallo J�rgen,

ich suche auch ca. 1750, allerdings in einer ganz anderen Gegend (Krs.
Rastenburg).

Es gibt hier einige "stille" Mitglieder, die in dieser Zeit forschen, die
sich aber nicht so oft zu Wort melden. Sie werden sich aber dann melden,
wenn sie dir weiterhelfen k�nnen :wink:
Ansonsten gibt es hier einige nicht stille Leser, die auch �ber diesen
Zeitraum Bescheid wissen denke ich. ;-))

Warum findest du den Heiratseintrag nicht? Fehlt der Zeitraum im KB, haben
sie evtl. an einem anderen Ort geheiratet? Wo hast du denn schon �berall
gesucht?

Gr�sse
Ann-Kathrin

Hallo J�rgen,
ich war in den Herbstferien im EZA Berlin und bin dort ein St�ckchen weiter
gekommen. Meine Leiner stammen au�erdem wohl von den Salzburgern ab, so dass
ich die Hoffnung habe, irgendwann die Verbindung zu bekommen. In Oldenburg
habe ich mir �ber die Mormonen Filme bestellt und suche dort weiter. Viel
Erfolg f�r dich.
Viele gr��e
Anneliese

Hallo Anneliese,

das ist genau worum es auch bei mir geht, ich m�chte absch�tzen, wie gro�
die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Liste mir weiterhelfen kann. Ich merke,
dass die hier gesuchten Daten in den meisten F�llen viel j�nger sind, als
die, die ich suche.

Ich suche im Kreis Marienwerder/Dirschau von Beginn der Kirchenbuchf�hrung
bis ca. 1770. Ich suche nahezu verzweifelt nach einem Traueintrag um 1768
zwischen Borris, Johann(es) und geb. Borris, Elisabeth.

Viele Gr�sse
J�rgen

Hallo J�rgen, warum fragst du? Ich sitze gerade fest auf Andreas Leiner

1774

Juergen!

Ja jetzt geht das mit der "Kriminellen-Forschung" los: Also Kriminalistik und nicht unbedingt Missetaeter Forschung:

Also um 1770 befinden wir uns noch in der "polnischen Zeit" fuer Dirschau und fuer Marienwerder schon etwa hundert Jahre in der koeniglich preussischen Zeit. (i.e. es gehoerte zu Ostpreussen).
Also mueesen wir erst mal nach der Religion fragen....
Da der Name Borris ziemlich deutsch klingt, vermute ich mal, dass die Damen und Herren Vorfahren sich sonntags in einer lutherischen Kirche der allgemeinen Geselligkeit und dem Gesang hingaben.
Dies war im Bereich des preussischen Marienwerder eigenlich nur mit der Schwierigkeit verbunden rechtzeitig zu kommen um noch einen Sitzplatz zu erhalten. Auf dem platten Lande in Dirschau hatte der liebe Gott davor aber die Schwierigkeiten einer groesseren Reise eingeräumt, bevor man voellig erschoepft und ausgelaugt sich den mehrstuendigen Ausfuehrungen des Herrn Pastors widmen konnte ohne dabei gleich in den beruehmten Gesang des feierlichsten Schnarchens zu verfallen.

Das platte Land war eben gut polnisch und gut katholisch und wenn der reiche deutsche Grundeigentuemer nicht des Reisens Muede geworden war und eine eigene Evangelische Kirche aufgemacht hatte musste man (und Frau) wohl in die naechste groessere Stadt fahren (und konnte ´dabei wegen der strengen Ladenoeffnungszeiten nicht mal einkaufen).

Summa summarum:
Es gab natuerlich reiche Buerger aus Danzig, Elbing, Bromberg und Thorn, die dem Laerm und der Touristen in der Stadt reichlich ueberdruessig geworden waren und sich ein Wochenendhaus (in Form eines kleinen Landgutes fuer die hochwasserfreie Zeit im Weichselbruch zugelegt hatten (auch um den unsaeglichen Steuerforderungen der Magistrate der "deutschen" Staedte zu entkommen). <Deutsche Landarbeiter gab es relativ wenige, da die "polnischen Wanderarbeiter" staendig unter Tarif arbeiteten und der polnische Koenig (wenn er nicht gerade mal wieder aus Sachsen importiert war) der Zuwanderung von "fremdvoelkischen" nicht gerade aufgeschlossen gegenueberstand. (Das war in urvordenklichen Zeiten mal anders gewesen wodurch es in "Westpreussen" auch eine nennenswerte deutsche Minoritaet gab, die sich aber mehr in den Staedten knubbelte.

Da das Gebiet des Korridors 1919 aus irgendwelchen historischen Gruenden an Polen und die "Freie Stadt Danzig" kam wurde auch damals schon um die Archivalien heftigst gestritten und nach dem Provenienz-Prinzip vieles an die Archive in Polen und Danzig abgegeben, was dann in der Folgezeit zwischen 1939 und 1944 einen erneuten Bewegungsdrang verspuerte und einen neuen Lagerort in deutschen Archiven suchte.
Ab 1944 kam dieses Archivgut dann in vielen Faellen mit einem Auslagerungstreck ins "Reich". 1945 bis 1947 haben dann aber z.B. die britischen Besatzungsbehoerden das Provenienzprinzip wiederentdeckt und die "geretteten Archivalen" an Polen zurueckgegeben. (Die Archivalien mit eindeutiger Herkunft aus den voruebergehend besetzten Gebieten Ostpreussens, Brandenburg und Schlesiens) verblieben erst mal im staatlichen Archivlager in Goettingen um dann eine bessere Unterkunft in Berlin anzustreben.

Fazit: Vieles was Du an nicht Kirchenbuechern suchst duerftest Du heute in Danzig oder "umzu" suchen muessen. (Ich empfehle eine Taetigkeit in der Landwirtschaft oder im Autohandel aufzunehmen, dort lernt man heute am einfachsten polnisch!)

Wenn du richtige Hilfe erwartest, kann dir kaum einer helfen, wenn du nicht erst mal den Schatz deines Wissens breit oeffnest und sagst was du von deinem Johann und deiner Elisabeth bisher schon weisst. ("Haben im Zeitraum Marienwerder gelebt und insgesamt 35 Kinder gehabt. Sie scheint eine begabte Koechin gewesen zu sein, (mit einer besonderen Begabung fuer Weihnachtsplaetzchen) Er scheint seinen Gewinn aus dem Pferdehandel gezogen zu haben und während der Franzosenzeit dem Gegner die miesesten Klepper angedreht zu haben, was ihm den roten Adlerorden 5. Klasse und 15 Jahre Festung eintrug.")

Hoffe etwas von dir zu hoeren

Ernst (;-)))

Hallo Ernst,

ja also:
Johann stirbt am 25.02.1797 in Pastwa, Elisabeth am 30.04.1800 in
Schadewinkel (beides ev. Kirchenbuch Mewe - Land).
In eben diesem Kirchenbuch habe ich einige Taufen von Kindern dieses Paares
gefunden, das �lteste mir bekannte 1768; wenn die Altersangaben in den
Sterbeeintrag auch nur ann�hernd stimmen, k�nnte es sogar das �lteste Kind
dieser Ehe sein, aber muss aber nicht, da es in dieser Zeit auch nur in
N�herungswert ist. Ein weiteres Kind habe ich zwischenzeitlich in
Marienwerder gefunden. Die Paten der Kinder sind entweder aus demselben Ort
(Schadewinkel) oder aus dem Kirchspiel Mewe. Einen Traueintrag habe ich
weder in den ev. Kirchen Mewe, Marienwerder, noch in Rauden gefunden.

Das Taufregister ev. Mewe gibt f�r den mutmasslichen Zeitraum der Geburt
des Johann Borris einen Johannes aus Gutsch und eine Elisabeth Borris,
Tochter eines Abraham Borris her, beide 1743 geboren. Das Westpreu�ischer
Kontributionskataster von 1772/73 kennt einen Johann in Schadwinkel (den
kennen wir schon), einen Abraham in Schweingrube, sowie einen Joseph in
Sdruino/Amt Osiek. Doch ohne den Traueintrag blieben s�mtliche Daten vorher
unbewiesene Vermutungen.

Als n�chste Schritte lese ich die Kirchenbuchfilme von Mewe, diesmal
katholisch und von Rehhof (f�r Schweingrube Krs. Stuhm)

Viele Gr�sse
J�rgen

Hallo Anneliese,

die bisher f�r mich wahrscheinlichen Kirchenbuchverfilmungen der Mormonen
habe ich bereits oder ziehe ich gerade zu Rate. Aber leider f�r diesen Fall
ohne gr�sseren Erfolg. (Ich habe "nur" ein neues als �ltestes bekanntes Kind
gefunden, und es stand nicht auch bei den Patenangaben leider nicht: "seine
Schwiegermutter in ..."). Auf jeden Fall habe ich eine Sage, die �ber die
Herkunft der Familie in der Familie verbreitet war, wiederlegen k�nnen. Es
hiess, dass die Familie Borris zur Zeit der polnischen Teilung in
Westpreussen mit Land beliehen worden sei und dass sie in dieser Zeit aus
Russland zugewandert sei. Der Name Borris taucht im ev. Kirchenbuch Mewe
bereits zum Kirchenbuchbeginn 1681 auf ....

Viele Gr�sse
J�rgen

Hallo J�rgen,
ich war in den Herbstferien im EZA Berlin und bin dort ein St�ckchen

weiter

gekommen. Meine Leiner stammen au�erdem wohl von den Salzburgern ab, so

dass

ich die Hoffnung habe, irgendwann die Verbindung zu bekommen. In Oldenburg
habe ich mir �ber die Mormonen Filme bestellt und suche dort weiter. Viel
Erfolg f�r dich.
Viele gr��e
Anneliese

Hallo Anneliese,

das ist genau worum es auch bei mir geht, ich m�chte absch�tzen, wie gro�
die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Liste mir weiterhelfen kann. Ich

merke,

Hallo Ann-Kathrin

Warum findest du den Heiratseintrag nicht? Fehlt der Zeitraum im KB, haben
sie evtl. an einem anderen Ort geheiratet? Wo hast du denn schon �berall
gesucht?

Der Zeitraum ist im Kirchenbuch Mewe vorhanden, aber da ein Pastor in der
damaligen Zeit kein "preussischer Beamter" war, kann dort dennoch die
Trauung stattgefunden haben. In dem Zeitraum, der in Frage kommt, scheint
das Kirchenbuch zuverl�ssig gef�hrt zu sein. Davor um 1740/50 sind die
Eintragung oft mangelhaft, bei Taufen wird �ftermal nur Datum und Taufpate,
oder Name des Kindes (aber nicht Nachnamen der Eltern) angegeben.... daher
k�nnen sie dort geheiratet haben, obwohl sie nicht im Kirchenbuch stehen.
(Ich habe sogar eine Eintragung gefunden, die auch einen "Borris" betraf
gefunden, dass jemand in einem bestimmten Jahr in Mewe geboren und getauft
sei, obwohl er (bis dahin) nicht im Kirchenbuch verzeichnet war. Der
Betreffende hat dieses beim Aufgebot zur Hochzeit festgestellt und wurde vom
Pastor dann mit dieser Bemerkung am Rande nachgetragen).

Oder aber sie haben irgendwo anders geheiratet....

Viele Gr�sse
J�rgen