Hallo,
ich weiß ja, dass man bei der WASt viele Infos bekommen kann. Gibt es da auch Daten über Frauen, die für Nazis gearbeitet haben?
Es geht um Folgendes:
Meine Urgroßmutter Helene Ida GÜDTER, geb. GABBERT (1889-1981) soll in Graal-Müritz als Hebamme für Ehefrauen der Nazis Kinder auf die Welt geholt haben.
Das hat mir meine Großcousine aus Rostock erzählt.
Sie soll auch in Lobbe, Rostock und Friedrichshagen, Ueckermünde als Hebamme gearbeitet haben.
Wo könnte ich an Dokumente kommen?
Danke fürs Lesen.
Grüße aus Helmstedt,
Michaela
Hallo Michaela Al Ahmed!
Habe mit Interesse Deine Anfrage zur Tätigkeit der Hebammen in der Zeit der NS-Diktatur in Deutschland, 1933 bis 1945 gelesen.
Du findest dazu ausreichend Informationen, wenn Du folgende Adresszeile in Deinen Browser eintippst:
„ Gesetzliche Regelungen zur Tätigkeit der Hebammen in der NS-Zeit“. Außerdem kannst Du unsere Internetpublikation auf den Web-Seiten von Dirk Steinbach-Sabath aufrufen.
http://dirk.steindorf-sabath.eu/tscheschenheide2/d-tscheschenheide2_Abschnitt6.htmDer Titel unserer Publikation lautet:
Ereignisse aus der Geschichte der niederschlesischen Dörfer Birkenhain und Sophienthal im Kreis Guhrau
1310 bis 1947
Erinnerung an die ehemaligen deutschen Einwohner und ihre Geschichte
Autoren:Dr. Hermann WandschneiderIngeborg Wandschneider geb. Baumert (aus Birkenhain) Bad Orb 2007
Michaela, Du kannst davon ausgehen, Dass Deine Urgroßmutter wie alle anderen deutschen Hebammen in Deutschland gehandelt hat. Sie waren alle „gleichgeschaltet“.
Beste Grüsse und Erfolg bei Deiner Forschungsarbeit. Solltest Du noch Fragen haben meine private E-Mail-Adresse lautet: hi.wandschneider@online.de
Hallo Michaela!
Noch einmal zu Deiner Frage bezüglich der Tätigkeit Deiner Urgroßmutter in den Jahren der NS-Zeit und den Möglichkeiten der Recherche!
1. Die Hebammen in der NS-Zeit wurden von den Kreisgesundheitsämtern nach Bestätigung durch die Gesundheitsbehörden des Landes Mecklenburg und der NSDAP-Gauleitung in Schwerin in ihre Tätigkeit eingesetzt
und wurden von den Kreisgesundheitsbehörden und den Amtsärzten beaufsichtigt und kontrolliert. Sie standen in einem Dienstverhältnis des NS-Staates und mussten die Vorschriften der Gesundheitsgesetzgebung in ihrem Arbeitsumfeld durchsetzen.
Dazu gehörten u.a. Das von Hitler erlassene „Gesetz zur Verhütung des erbkranken Nachwuchses“ (siehe: Reichsgesetzblatt, Teil I, 1933, Nr. 86, S.529.
2. Unterlagen über Tätigkeit der Hebammen z.B. im Bereich Rostock bzw. Uckermünde sind möglicherweise noch in den zuständigen Kreisarchiven und den Landeshauptarchiven in Schwerin und Potsdam zu finden.
3. Solltest Du jedoch befürchten, dass sich Deine Urgroßmutter strafbar gemacht haben sollte, dann sind solche Strafprozessunterlagen ebenfalls in den genannten Landesarchiven zu finden. Also Du musst eben Recherchieren.
Freundliche Grüsse
Dr. Hermann Wandschneider
Guten Tag,
Eine verspätete Antwort zu Ihrer Anfrage. Ich könnte mir vorstellen, daß Sie
über die Mitgliedschaft in der NSDAP weiterkommen können
Hier Adressen des Bundesarchivs. In beiden Fällen sind schriftliche
Suchanträge auszufüllen, die teilweise über das Internet zu erhalten sind.
Für Auskunft über MItgliedschaft in der NSDAP:
Bundesarchiv
Finckensteinallee 63
12205 Berlin
Telefon: 03018/7770-0
Fax: 03018/7770-111
E-Mail: berlin@bundesarchiv.de
Archivfachlicher Dienst
Telefon: 03018/7770-420 oder -411
In diesem Archiv hat uns eine Frau Hessel, Tel.: 03018 7770-462,
m.hessel@barch.bund.de, angenehm beraten.
Öffnungszeiten
Archiv
Mo. - Do.: 08:00 Uhr - 19:00 Uhr
Fr.: 08:00 Uhr - 16:00 Uhr
Bibliothek
Mo. - Do.: 09:00 Uhr - 19:00 Uhr
Fr.: 09:00 Uhr - 16:00 Uhr
Noch einmal die Daten der WAST, die Sie wohl schon kennen.
Für Wehrmachtsauskunft:
Deutsche Dienststelle (WAST)
Eichborndamm 179, D-13403 Berlin
Tel. +49 (030) 41904-0
Fax. +49 (030) 41904-100
http://www.dd-wast.de/frame.htm
Besucherbüro:
Mo.-Mi. 9.00-14.00 Uhr, Do. 10.00-18.00 Fr. 9.00-13.00 Uhr
Mit freundlichem Gruß
Norbert von der Bank
Saumstr. 67
41063 Mönchengladbach
Tel.: 02161 21554
Moin zusammen,
ich hatte bereits heute morgen dazu Stellung genommen - nun halt nochmal: Die WASt hatte und hat mit Daten damaliger Hebammen nichts zu tun!
Im hier vorliegenden Fall ist auch mit der Bemerkung "Für Wehrmachtsauskunft"ein Hinweis auf die WASt unnötig verwirrend. Eine Beziehung "Hebamme - Wehrmacht" erschließt sich mir zudem nicht.
Die Hinweise auf das Bundesarchiv hätten ausgereicht.
Die WASt wurde kurz vor Kriegsbeginn eingerichtet, *um insbesondere die Verluste von eigenen und fremden Soldaten zu erfassen und deren Angehörige zu benachrichtigen*.
Dies und weitere Informationen über Bestände und Auskunftsmöglichkeiten der WASt sind ausführlich auf deren HP nachzulesen! Ich bitte darum, diese Informationen auch sorgfältig zu nutzen, um bereits im Vorfeld erkennen zu können, ob allein schon in _sachlicher_ Hinsicht eine beabsichtigte Anfrage dort überhaupt gerechtfertigt ist.
Ich arbeite übrigens in meinem Forschungsgebiet seit vielen Jahren mit der WASt zusammen, weiß also durchaus Bescheid.
Mir stellt sich daher die Frage, weshalb Suchenden wiederkehrend unnötigerweise die WASt als Auskunftsstelle für offensichtlich vergebliche Anfragen empfohlen wird.
Die Suchenden werden dadurch unnötig verwirrt und in eine falsche Richtung gelenkt, und die WASt hat durchaus Sinnvolleres zu tun, als immer wieder, tagtäglich, Fehlanfragen abschlägig bescheiden zu müssen! Berechtigte Anfragen von Nachkommen haben seit Jahren schon eine Bearbeitungsdauer von 12 Monaten und länger! Man muß es weder den Suchenden noch vermeintlich zuständigen Stellen unnötig schwer machen.
Viele Grüße,
Jürgen