Der Pulheimer Busch soll sich zwischen dem Staffelweg und der Broicher
Straße befunden haben und vor dem 27. Oktober 1452 zu Coengen Moyllichs (??)
gehört haben.
Könnte mir jemand einen Link zu einer alten Karte, einem Google Maps-Link
oder so etwas schicken, der zeigt, wo und in welcher Gemeinde sich das
Grundstück ungefähr befand bzw. befindet?
Weiß jemand, wie der Name Coengen Moyllichs, insbesondere der Nachname, in
jüngerer Zeit, also nach dem Jahr 1452, geschrieben wurde?
Die Karte kannst du vergrößern, sie stammt aus der Franzosenzeit um
1800, gibt also die zeit vor den Rodungen des 19. Jahrhundert wieder.
Ich sehe, dass die Karte, zu der du mir den Link schickt, aus den Jahren 1807-1808 stammt, also Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Urkunde, in der das Hochzeitsgeschenk eines Teils des Pulheimer Buschs erwähnt wird, stammt jedoch aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Die einzige Broicher Straße, die ich finden konnte, ist bei Rheindahlen im Südosten von Brüggen und im Süden von Dülken.
Das Hochzeitsgeschenk wurde von Wilhelm von Broich (nach Anton Fahne vom Ortsnamen Brüggen abgeleitet) genannt von Dulken (möglicherweise von Dülken abgeleitet) gemacht.
Weiß jemand angesichts dessen, ob der Pulheimer Busch im 15. Jahrhundert und davor vielleicht viel größer war, als die Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts vermuten lässt?
Weiß jemand, wie der Name Coengen Moyllichs, insbesondere der Nachname, in
jüngerer Zeit, also nach dem Jahr 1452, geschrieben wurde?
Naxh den gängigen Namensänderungen müsste es Konrad Mulichs/Muligs sein
Ich habe deinen Vermutungen in meine Daten aufgenommen.
die großen mittelalterlichen Rodungen waren im linksrhein. Rheinland im 13. Jahrhundert beendet. Daher ist die Tranchotkarte von 1807 für die Forschung so wertvoll, denn sie gibt die Verhältnisse des Ancien Regimes gut vermessen wieder.
In der Frühen Neuzeit gehörten die Wàlder dem Landesherrn und dem Adel und geistl Gemeinschaften als geschütze Forste. Die bäuerlichen Waldstücken gehörten entweder der oder einer Dorfgemeinde als Allmedebesitz, das heisst sie war Besitz der Dorfgemeinschaft und wurde gemeinschaftlich genutzt und verwaltet. Das gilt auch für den Privatbesitz der Bauern, man würde besser von Holznutzungsrechten sprechen.
Im Gegensatz zum 20. Jahrhundert konnte kein Anteilseigner mit seinem Waldstück machen, was er wollte und ihn zum Beispiel abholzen. Da Wald im Rheinland selten war, wurden die Bäume in den Forsten sehr gepflegt. In den Allmedewäldern hingegen wurde das Vieh geweidet, das heisst, dass es fast keine Jungbäume gab, das änderte sich erst während der Franzosenzeit, als die Wälder parzelliert oder in Forste umgewandelt wurden.
Ähnlich war übrigens auch die Nutzung bei den Äckern. Als Agrarhistoriker kann ich dir sagen, dass die Felder in drei sogenannte Gewanne (Winter-, Sommer- und Brachfeld) aufgeteilt waren und jetzt Nutzer musste sich dem Zwang der gemeinsamen Nutzung unterwerfen. Grob gesagt.
Du kannst also davon ausgehen, dass der Pulheimer Busch zu der gesuchten Zeit auch nicht unbedingt deutlich grösser war, als 1800. Die Strassennamen zu finden, wird schwierig werden, da die Karte von 1807 nur grob die Wegeführung wiedergibt.
Gruss
Frank
Meiner Meinung nach ist es etwas schwierig, die Situation auf der Grundlage
der Karte zu beurteilen. Der Maßstab der Karte ist auf dem Bild der Karte
nicht angegeben. Aus dem betreffenden Zertifikat ist bekannt, dass es sich
um ein Grundstück von 10 Morgen oder geschätzte 20.000 - 30.000 Quadratmeter
handelte, je nachdem, welche Größe für einen Morgen verwendet wurde, siehe
u.a.
n_im_deutschsprachigen_Raum.
Weißt du, ob jemand anderes eine Karte aus dieser Zeit oder früher hat, auf
der ein Maßstab erwähnt wird?
Mit freundlichen Grüßen, Jk.
[mailto:westfalen-l-bounces@genealogy.net] On Behalf Of Frank Stupp
Schade, dass du keine anderen Karten des betreffenden Gebiets kent, die einen Maßstab haben, so dass es möglich ist, die Größe eines bestimmten Gebiets auf der Karte abzuschätzen.
Im Übrigen danke ich dich für die Antworten auf diese Frage.
Danke für den Link. Auf den ersten Blick sieht die Website genau so aus, wie ich es gesucht habe, in dem Sinne, dass sie historische Karten, wie die Tranchot-Karten, die Frank mir zuvor gezeigt hat, mit einem praktischen Messgerät kombiniert.
Die Website, die in ihrer Funktionalität dem niederländischen Projekt des historischen geografischen Informationssystems (abgekürzt mit HisGIS, ein wenig Werbung kann nicht schaden, siehe https://hisgis.nl/) ähnlich ist, sieht sehr gut gepflegt aus und ist, soweit ich die Website bisher genutzt habe, relativ einfach zu bedienen.