Wirszeninken

Hallo Liste,

beim durchsehen der b�cher von Ksp. Pelleningken, bin
ich auf den Ortsnamen WIRSZENINKEN gesto�en. leider
habe ich jetzt ein problem, diesen ort zu finden.
selbst bei goggle bekomme ich keine auskunft, gleiches
gilt f�r kartenmeister.com.

In einem Buch �ber Ortsnamen des n�rdlichen
Ostpreu�ens findet sich ein Ort Wirscheningken (russ.
Tret'jakovo). ich kann diesen ort aber auf keiner
karte finden, obwohl es sich eigentlich um den
gesuchten ort handeln m�sste, da er auch im bezirk
insterburg liegt. auch gibt es keinen deutschen
ortsnamen f�r diesen ort.

kann mir irgendjemand helfen ?

bei meiner suche bin ich auf die folgenden namen
gesto�en (vielleicht sind sie f�r irgendjemanden
interessant)

Samuel NEUBAUER (Bindschonen)
Maria ESSELUN(S) (Gr. Niebudschen)
Wilhelmine BREM (Bindschonen)
Wilhelmine GUDDAT (Saugwethen)
August NAUJOCKS (Medukallen)
August GR�THZKE (Medukallen)
Gootlieb WILLUWEIT (Gr. Gerlauken)
Luise BURGSCHAT (Klein Niebudschen)
Charlotte BURGSCHAT(IN) ( Sausen)

alle diese personen sind zwischen 1798 und 1840
geboren und waren die eltern bzw ehepartner einiger
meiner vorfahren.

bei interesse stell ich gern die genauen daten zur
verf�gung.

viele gr��e aus berlin

JAN TUMMOSCHEIT

Hallo Jan

lt. Gause seit dem 30.9.1928 B�rensprung (Baerensprung) Krs. Insterburg.

Vorher schon Name fuer eine Foersterei

Gruss Bernd

Hallo Liste,

Hallo Jan,
das dürfte Wirscheningken sein (deutsch angepasste Schreibweise). Kreis Insterburg, heute russisch Tret´jakovo.
Beate

"Jan Tummoscheit" <jantum1@yahoo.de> schrieb:

Hallo Jan,
Meine Ururgro�eltern hie�en Tumuscheit und lebten Ende
des 19. Jahrhunderts in Tisit.
Es ist ja zu vermuten, dass der Name �hnlichen
Ursprungs ist. Wei�t Du woher der Name kommt oder Er
bei Euch auch anders geschrieben wurde.
Es gibt in der Einwohnerliste von Tilsit (ca. 1930)
unterschiedlichste Schreibweisen:
Tummescheit
Tummoscheit
Tummuscheit
Tumoscheit
Tumuscheit

Leider bricht bei mir der Stammbaum in dieser Linie da
ab, sodass ich an Informationen rund um den NAmen
interessiert bin.
Vielen Dank f�r eine Antwort.

Christian

--- Jan Tummoscheit <jantum1@yahoo.de> schrieb: >
Hallo Liste,

Zu beachten ist, dass der FN Tumuscheit (sowie auch andere FN mit der
Endung -scheit) fru:her die Endung -szeit hatte.
Dieses -sz- wird aber NICHT wie -sch- ausgesprochen, sondern wie
J- im frz. Journal oder wie -g- in Gara-g-e.
Dasselbe gilt fu:r Wir-sz-eninken.

Hallo Adalbert,
das mit dem -sz- ist nun für mich völlig neu. Das, was in den
Kirchenbüchern zu finden ist, legt nahe, daß die "altpreußische" oder
besser Preußisch-Litauische Schreibung von Namen gleich der heutigen
polnischen Schreibung ist. Und dort entspricht eben das -sz- dem
deutschen -sch-, wie es auch aus zahlreichen wechselnden Schreibungen
folgt. Gleiches gilt auch für -cz- (für "tsch") und den
"apostrophierten" Konsonanten c und z. Und da ist wiederum der
Buchstabe für das stimmhafte -g- (wie in Garage) das apostrophierte
-z-.

        Hartmut Conrad

betr.
polnischen Schreibung ist. Und dort entspricht eben das -sz- dem
deutschen -sch-, wie es auch aus zahlreichen wechselnden Schreibungen

Adalbert Goertz responds >>>>>>>>>>>>

Die litauische Schreibweise ist NICHT gleich der polnischen Schreibweise.
Was ich schrieb betr. -sz- gilt nur fu:r die litauischen Namen und nicht
fu:r die polnischen Namen.

Bei Friedrich Kurschat, W�rterbuch der Littauischen Sprache, Halle a.S. 1883
erscheint unter dem Anfangsbuchstaben "�" vermischt auch "Sz".
In seiner erl�uternden Vorbemerkung , � 2, Laute und deren Bezeichnung,
f�hrt er aus, dass "�" = "sch" gesprochen wird (in Abgrenzung zu "�z" =
franz. "j").
In den KB der Niederung findet man die ON Szillelweten und Szilloweiten. Es
klingt mir noch genau in den Ohren, wie meine Gro�mutter diese ausgeprochen
hat: stimmlos.
Ich m�chte jedoch nicht ausschlie�en, dass das "sz" auch manchmal stimmhaft,
dem franz. "j" �hnlich, geprochen wurde, aber, wie gesagt, nicht
ausschlie�lich! Evtl. war dann das "z" apostrophiert.

MfG, Yvonne Storek

Hallo Hartmut,
Adalbert hat recht. Die polnischen Dolmetscher ersetzten den z^-Laut durch sz. Die prußischen und litauischen Namen wurden mit sz geschrieben, jedoch mit z^ gesprochen (Szillis).
Beate

"Hartmut Conrad" <Hartmut.Conrad@t-online.de> schrieb:

Adalbert hat recht. Die polnischen Dolmetscher ersetzten
den z^-Laut durch sz. Die pru�ischen und litauischen Namen
wurden mit sz geschrieben, jedoch mit z^ gesprochen (Szillis).

Hallo Beate Szillis-Kappelhoff

nach Kurschat ist �zilis ein Graukopf oder die graue Farbe der Kopfhaare.
�zyl�, die Meise, Distelfink, Zeisig.
In diesen F�llen w�rde der Anfangsbuchstabe lt. Kurschat als stimmhaftes
"sch" gesprochen.

Szilakarc�ziam� wurde Heydekrug genannt, bevor sich bei den einheimischen
Litauern die amtliche bezeichnung Sil�te (ab 1932) durchsetzte. (vgl.
Kurschat und Reinhard Wenskus!)
�ilas = die Haide, Haidekraut (Kurschat)
Szil`�nai = die Bewohner der Haide, ein Dorfname (Kurschat)
Szilgaliai = die Bewohner der �u�ersten Haide, ein Dorfname (Kurschat)
�ilynas = eine Haidekrautfl�che bei Memel (Kurschat)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese W�rter, alle der selbe Stamm, im
Zischlaut einmal stimmhaft und einmal stimmlos gesprochen wurden. Nach
Kurschat: � = sch!

MfG, Yvonne Storek

Szilakarc�ziam� wurde Heydekrug genannt, bevor sich bei den einheimischen
Litauern die amtliche bezeichnung Sil�te (ab 1932) durchsetzte.

Ein Zahlendreher, soll 1923 hei�en!

Yvonne Storek

betr.
In den KB der Niederung findet man die ON Szillelweten und Szilloweiten.
Es
klingt mir noch genau in den Ohren, wie meine Gro_mutter diese
ausgeprochen
hat: stimmlos.
Ich mvchte jedoch nicht ausschlie_en, dass das "sz" auch manchmal
stimmhaft,

Adalbert Goertz responds >>>>>>>>>>>>

Meine Mutter und Grossmutter sprachen das -sz- wie das frz. j aus,
nie -sch-

Hallo Liste,

vor einiger Zeit habe ich in einem Ahnenpass als Geburtsort:

Heidekrug Neukrug gefunden. Mit dieser Kombination konnte ich bis Dato
nichts anfangen.

In der Schreibweise Heydekrug scheint es einen Sinn zu ergeben.

Wer kann mir sagen ob es hierf�r Kirchenb�cher f�r die Jahre um 1816
gibt.

Ich suche nach der Geburt/Taufe von Carl Friedrich NEUBAUER

Einer Unterlage zu Folge errechnet sich die * in 1816 im Ahnenpas
steht das Jahr 1818

Hallo Michael,
es dürfte sich bei dir um das samländische Heidekrug handeln.
Beate

"Michael Hagner" <michael.hagner@onlinehome.de> schrieb:

Hallo Yvonne,
wir sollten lieber von der baltishen Schreibweise ausgehen:
-z^ wird stimmhaft gesprochen (z^ilius, Szillis = Graukopf)
-s^ wird wie das deutsche sch gesprochen (s^ila, Schillen = Heidefläche)

Es waren keine "einheimischen" Litauer, bei denen sich S^ilute durchsetzte. Die Litauer haben das kurisch-schalauisch-deutsche Memelland 1923 widerrechtlich annektiert.
Beate

Guten Tag Beate Szillis-Kappelhoff,

Hallo Michael,
es d�rfte sich bei dir um das saml�ndische Heidekrug handeln.
Beate

Wo w�re das bitte? Ich habe leider keine Ahnung, wie ich das finden
kann.

Hallo Beate,

"Beate Szillis-Kappelhoff" <kappelhoff.salzbergen@t-online.de>schrieb:

wir sollten lieber von der baltishen Schreibweise ausgehen:
-z^ wird stimmhaft gesprochen (z^ilius, Szillis = Graukopf)
-s^ wird wie das deutsche sch gesprochen (s^ila, Schillen = Heidefl�che)

es ging darum, das "sz" IMMER stimmhaft gesprochen wird, gleich dem franz.
"j"! Und um die Aussage: "Adalbert hat recht". Dass dem nicht so ist/war,
und dass es notwendig ist zu differenzieren, beweist Kurschat!

Es waren keine "einheimischen" Litauer, bei denen sich S^ilute

durchsetzte.

Die Litauer haben das kurisch-schalauisch-deutsche Memelland 1923
widerrechtlich annektiert.

Hierbei, "Szilakarc�ziam� wurde Heydekrug genannt, bevor sich bei den
einheimischen Litauern die amtliche bezeichnung Sil�te (ab 1923)
durchsetzte", handelte es sich um das Original-Zitat von Reinhard Wenskus,
Namengebung und Namenwechsel im n�rdlichen Ostpreu�en in der fr�hen Neuzeit,
APG NF 1990, S. 97! Im �brigen werden wir wohl einer Meinung sein, wenn ich
sage, dass die Litauer zu den baltischen V�lkern z�hlen und das Memelland
wohl urspr�nglich eher baltisches als deutsches Siedlungsgebiet war.

MfG, Yvonne Storek

Hallo Beate Szillis-Kappelhoff

nach Kurschat ist �zilis ein Graukopf oder die graue Farbe der Kopfhaare.
�zyl�, die Meise, Distelfink, Zeisig.
In diesen F�llen w�rde der Anfangsbuchstabe lt. Kurschat als stimmhaftes
"sch" gesprochen.

Szilakarc�ziam� wurde Heydekrug genannt, bevor sich bei den einheimischen
Litauern die amtliche bezeichnung Sil�te (ab 1932) durchsetzte. (vgl.
Kurschat und Reinhard Wenskus!)
�ilas = die Haide, Haidekraut (Kurschat)
Szil`�nai = die Bewohner der Haide, ein Dorfname (Kurschat)
Szilgaliai = die Bewohner der �u�ersten Haide, ein Dorfname (Kurschat)
�ilynas = eine Haidekrautfl�che bei Memel (Kurschat)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese W�rter, alle der selbe Stamm,

im

Hallo Yvonne,

die Litauer sind freilich Balten, aber die baltischen Bewohner des
Memellandes haben sich wie die slawischen Bewohner Masurens in die
preußisch-deutsche Gesellschaft integriert. Sie waren pro-deutsch
eingestellt und sahen sich als Deutsche, selbst wenn sie noch die
Preußisch-Litauisch bzw. Masurisch sprachen. Deswegen hat Beate recht:
Die Annexion des Memellandes durch Litauen ist und bleibt ein
völkerrechtswidriges Verbrechen.

Grüße
Jochen

Hallo Yvonne,
natürlich sind wir einer Meinung, dass Ost-, West- und Südpreußen baltisch-prußisches Gebiet war, bevor es von den Orden erobert wurde. Litauen war ein Binnenländchen im Osten, östlich von den Sudauern. Das Memelland südlich der Minge war prußisch-schalauisch, das nördlich der Minge war kurisch, der östliche Teil Pogegen-Schmalleningken war szemaitisch-karschauisch. Der größte Teil des heutigen Staates Litauen ist szemaitisch (niederlitauisch). Alle sind Balten. Ich will damit ausdrücken, dass die Litauer im Memelland keineswegs "einheimisch" sind. Auch meine litauischen Vorfahren sind nach dort wegen der besseren Lebensbedingungen ausgewandert.
Beate

PG NF 1990, S. 97! Im übrigen werden wir wohl einer Meinung sein, wenn ich

"Jochen Zauner" <Jochen.Zauner@gmx.at>schrieb:

die Litauer sind freilich Balten, aber die baltischen Bewohner des
Memellandes haben sich wie die slawischen Bewohner Masurens in die
preu�isch-deutsche Gesellschaft integriert. Sie waren pro-deutsch
eingestellt und sahen sich als Deutsche, selbst wenn sie noch die
Preu�isch-Litauisch bzw. Masurisch sprachen.

So ganz freiwillig ging das Integrieren in manchen F�llen nicht ab. Ich habe
eben Kirchenakten (Anfang des 20. Jahrhunderts) gesichtet, in denen es um
die
Bestallung eines neben der deutschen auch die litauische Sprache
beherrschenden Geistlichen f�r ein Niederunger Kichspiel ging. Der
Oberkirchenrat zu Berlin behandelte den Antrag der litauischen
Gemeindeglieder abschl�gig.

MfG, Yvonne Storek