Hallo Gerhard,
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Viele Gr��e
Hartmut (K�hn)
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Gelb=Sucht DDC-Icon , gelbe Sucht. I. Eine Krankheit bey Menschen, welche aus einer Verstopfung der Gallen=G�nge, entweder durch Stein, oder durch ein dickes und z�hes Blut, oder auch durch eine heftige Ersch�tterung der Galle entsteht, so da� diese durch die Zweige der Pfortader geht, und sich mit dem Blute vermischet; daher diese Krankheit auch die Gallsucht oder Gallensucht genannt wird. Den Nahmen Gelb=Sucht hat sie deswegen, weil dabey der ganze K�rper, besonders aber die Augen mit einer gelben Farbe �berzogen sind; L. Aurigo, Icterus, Morbus regius; Fr. Jaunisse, Ictere. Sie ist zweyerley: die Gelbsucht <16, 767> an und vor sich selbst, Icterus flauus, und die schwarze Gelbsucht, oder Schwarzsucht, Icterus niger, wenn sich bereits eine saure Sch�rfe in dem K�rper befindet, wodurch eine schw�rzere und dunklere Farbe erzeuget wird.
Diese den galls�chtigen und cholerischen Menschen fast eigene Krankheiten, entstehen gr��tentheils von sehr heftigen und mit krampfhaften Bewegungen verbundenen Gem�thsaffecten, welche die f�r die Ged�rme bestimmte Galle in das Blut treiben. Am gew�hnlichsten entstehen sie von Zorn und Aergerni�. Jedoch k�nnen auch Verstopfungen der Leber, Steine der Gallenblase, ein allzufetter Unterleib, wie auch alle Arten sowohl kalter als hitziger Fieber, wenn sie in den Theilen des Unterleibes, besonders der Leber, etwas sch�dliches zur�ck la�en, zu dieser Krankheit Anla� geben.
Man hat auch Beyspiele, da� nach dem Bisse giftiger oder zorniger und rasender Thiere pl�tzlich eine Gelbsucht entsteht, welche vermuthlich von einer Verdickung der Galle ihren Ursprung nimmt, wiewohl auch die krampfhaften Zuf�lle, welche diese thierische Gifte in den Verdauungswegen verursachen, daran Schuld seyn k�nnen. Vom Gifte der Spinnen hat Joel, und vom Vipernstiche, Amatus Lusitanus, Galenus, Mead, und Hr. v. Haller vom Charas, den eine Viper gestochen, und der davon gelbs�chtig geworden, Beyspiele. Der Bi� eines tollen Hundes hat diese Krankheit, nach Bartholins Zeugni�, und auch nach des Hrn. v. Swieten Beobachtung, hervorgebracht. Vom Bisse einer Katze in die rechte Hand, wovon sie heftig geschmerzet und geschwollen, hat Lanzoni eine Gelbsucht von 40 Tagen entstehen gesehen; und endlich hat man auch in den Schriften der r�m. kaiserl. Akademie der Naturforscher ein Beyspiel, da� auf den Bi� eines Eichhorns eine Gelbsucht erfolgt sey.
Bey dem Landmann bemerkt man diese Krankheit zuweilen zur Zeit der Aernde, da starkes Bier und Branntwein, Sommerhitze und heftige Bewegungen des K�rpers, und die damit verbundenen Erk�ltungen des Unterleibes, viele Unordnung in dem K�rper verursachen.
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Die Gelbsucht erkennt man daraus, wenn die ganze Oberfl�che des K�rpers nebst den N�geln und dem Wei�en in den Augen mit einer gelben Saffranfarbe �berzogen ist. Der Urin ist ganz dunkelgelb, und bey einem h�hern Grade der Gelbsucht ist er derma�en mit galligen Theilen angef�llt, da� er andere wei�e K�rper ganz saffrangelb f�rbet. Der Urin der Gelbs�chtigen hat einen starken Bodensatz, und oben darauf steht viel gelber Schaum. Der Stuhlgang ist bald hart, bald weich, und hat niemahls die gew�hnliche Farbe, sondern sieht oft grau, oft aber ganz wei� aus. Der Mund ist immer trocken; und es klagen alle Gelbs�chtige �ber einen sehr bittern Geschmack. Der Appetit ist v�llig hinweg, und sie f�hlen best�ndig ein schmerzhaftes Dr�cken unter der Herzgrube, welches heftiger wird, wenn sie Speisen oder Getr�nke zu sich nehmen. Von der Sch�rfe der �ber der Fl�che des K�rpers ausgetretenen Galle, empfinden sie best�ndig ein beschwerliches Jucken. Sie haben zwar einen tiefen Schlaf, er ist aber mit allerley Phantasien vergesellschaftet, und wird durch �fteres Auffahren unterbrochen.
Wenn sich die Gelbsucht in die Schwarzsucht verwandelt, so werden alle angef�hrte Zuf�lle heftiger. Die gelbe Farbe verwandelt sich in eine braune, und endlich in eine schw�rzliche; und diese Farbe wird in den Augen, auch so gar in dem Speichel und dem weggela�enen Blute sehr oft bemerket. Das Athemhohlen f�llt schwer, und der Appetit verliert sich. Der Kranke klagt �ber eine sehr gro�e Schwere und Mattigkeit der Glieder. Er f�hlt ein heftiges Dr�cken in den weichen Seiten, und es findet sich zuweilen eine harte Geschwulst in dieser Gegend ein. Es werden Bewegungen und starkes Rasseln im Unterleibe empfunden. Der Urin ist dick, und hat eine schw�rzliche Farbe. Wenn diese Zufalle eine Zeitlang gedauert haben, so f�ngt der Kranke an abzunehmen, und es stellt <16, 769> sich ein schleichendes und zuletzt ein auszehrendes Fieber ein, welches, nachdem der Kranke oft starke Blut=Fl�sse verschiedener Art erduldet hat, dem elenden Leben ein Ende machet.
Aus der Beschreibung und den Zuf�llen beyder Krankheiten, erhellet zur Gen�ge, da� solche haupts�chlich in der Leber und Gallenblase ihren Sitz haben, und da� man daher auch solche Mittel brauchen m�sse, welche besonders auf diese Theile wirken. Von folgendem Mittel hat man sehr oft bey allen Arten der Gelb=Sucht den besten Erfolg bemerket.
Man nimmt lebendige Kellerw�rmer, 80 St�ck, oder, in deren Ermangelung, das Pulver der aufgetrockneten, zu 1 1/2 Quent; Rhabarberpulver, eben so viel; Gelbwurzpulver, 1/2 Quent; gie�t darauf 4 Tassen voll Wein, oder auch eben so viel kochendes Wasser, l��t es 12 Stunden bey gelinder W�rme stehen, dr�ckt es alsdenn recht stark durch Leinwand, und gibt dem Kranken, bis zur v�lligen Besserung, alle Tage 3 E�l�ffel voll davon
Insonderheit hat man auch den Gebrauch des Theerwassers *