Hallo Listies,
wer forscht in Ledgen, Kreis Pr. Eylau.
Wer kennt sich aus in der Gegend?
Freundliche Grüsse
Hinrich
Hallo Listies,
wer forscht in Ledgen, Kreis Pr. Eylau.
Wer kennt sich aus in der Gegend?
Freundliche Grüsse
Hinrich
Liebe Mitforscher,
nach Telefonaten mit noch lebenden Worschienern (Preußisch Eylau) habe ich erfahren, dass das Waldstück, das sich hinter dem Bauernhof meiner Großeltern Kurt Steinau und Gerda Grube befand, den Namen MISELKE hatte.
Gibt es für den Ausdruck MISELKE eine ethymologische Herleitung?
Herzliche Grüße aus dem schönen Flensburg
Ihr
Frank Steinau
FN: STEINAU, GRUBE, SCHIRMACHER, MÖCK, DÖBLER
ORTE: Worschienen, Wormen, Augam, Quehnen, Sangnitten, Rositten, ARNSTEIN, ZINTEN, ROGAHNEN, LABLACKEN
Hallo Listies,
wer forscht in Ledgen, Kreis Pr. Eylau.
Wer kennt sich aus in der Gegend?
Freundliche Gr�sse
Hinrich
Hallo Frank,
sofern es sich um ein niederdeutsches Wort handelt - und es sieht ganz danach aus - , ist das Wort/der Name eine Verkleinerungsform. Die niederdeutsche Endung '-ke' entspricht dem hochdeutschen '-chen', wie �brigens auch in Flensburg �blich (s. beispielsweise 'Anke' = '�nnchen').
Im Kreis Preu�isch-Eylau wurde der niederdeutsche (niederpreu�ische) Dialekt des Natangisch-Bartischen gesprochen. Alte Flurbezeichnungen sind im gesamten niederdeutschen (=plattdeutschen) Bereich in der Regel auch niederdeutsch.
Das 'Preu�ische W�rterbuch' von E. Riemann et al. listet in Band III (K-M), <Wachholtz Verlag, Neum�nster 1989> Spalten 1263-1265, mit dem Wortstamm folgende Stichw�rter auf (Stichw�rter werden dort hochdeutsch angesetzt, da in Ostpreu�en nicht nur Niederdeutsch gesprochen wurde):
Misel (Schimpfwort: kleiner Mann),
Miselchen (hochdeutsch f�r niederdeutsch 'Miselke' [!]; Verkleinerungsform: e Miselche nehme/mache = einen kurzen Schlaf tun)
miseldr�htig (Adjektiv; 1. vom Garnfehler im Gewebe; 2. verr�ckt, launenhaft, geistig beschr�nkt)
miselig (Adjektiv; kr�nklich, elend)
miseln (leicht schlafen = einen "k�mmerlichen", nicht vollwertigen Schlaf tun) <Die beigegebene Wortverbreitungskarte zeigt, dass dieses Wort vorwiegend im ehemaligen K�niglichen Preu�en, also im bis zur Zeit Friedrichs des Gro�en polnischen Gebiet, dem sp�teren Ermland und dem Oberland, vorkam. Ich glaube daher, dass es auf das polnische Wort 'mizerny' = 'k�mmerlich, mickrig' zur�ckzuf�hren ist, obwohl der Wortstamm auch im ehemaligen Herzoglichen Preu�en (also im nicht-polnischen Teil) zu finden gewesen ist; s. a. Preu�isch-Eylau)
Miser (kr�nklicher, d�rrer Mensch)
miserig (kr�nklich, hinf�llig, schw�chlich, verk�mmert, zur�ckgeblieben)
Miserinske <seltsamerweise nicht hochdeutsch angesetzt - es h�tte dann 'Miserins-chen' hei�en m�ssen!> (kr�nkliches, elendes Kind; magerer, d�rrer Mensch)
Miserling (kr�nkliches, elendes Kind)
misern (leicht schlafen)
'Miselke', auf ein Waldst�ck bezogen, d�rfte einen kleinen, als mickrig empfundenen Forst gemeint haben. Es k�nnte sein, dass es sich nicht um einen Flurnamen im eigentlichen Sinne sondern um eine in der Familie �bliche Bezeichnung gehandelt hat. Vielleicht gab es nicht allzu fern auch noch "richtige" W�lder?
Gru�
Rolf-Peter
Hallo�
lieber HINRICH KNOOP !
ich forsche weder dort
noch sonst etwas; sondern ich habe mir jetzt erst den Kreis Pr. Evlau �berhaupt etwas n�her angesehen:
1. Frage daher: welche Orte oder welcher engeren Bezirk im Kreis
besch�ftigt Sie im Moment ???
Mit freundlichn Gr�ssen
Ihr
alter Peter (85)
-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-
Peter Conrad; Rundfunkredakteur a.D.
55566 Bad Sobenheim
K�nigsberger-Str. 9
-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:
Hallo Hinrich,
Legden (heute 'Lejdy') geh�rte als adliges Dorf zeitweise zum Gut
Glommen und liegt heute im polnischen Teil des ehemaligen Kreises Pr.
Eylau, aber ganz dicht an der russischen Grenze.
Dort in der Gegend bin ich gerade gewesen. Die Schule befand sich in
Beisleiden - die Kirche in der Stadt Pr. Eylau.
1932 existierten in Legden noch folgende H�fe:
Gustav Kratel - August Lange - Otto Philipp - Friedrich Sahm
1945: Friedrich Ewert - Fritz Kiausch - Gustav Kratel - Alfred Lange -
Otto Philipp und Friedrich Sahm.
Meine eigenen Vorfahren haben nicht weit entfernt gelebt, aber nicht
direkt in Legden.
Gru� von Irmi aus Oldenburg
Hallo,
das d�rfte Mischwald bedeuten.
Beate
Hallo Beate,
in den einschlägigen Wörterbüchern habe ich keine Übersetzung von Miselke
resp. Mischwald gefunden. Woher die Angaben bzw. wie leiten sich (beide?)
Wortstämme mis/elke her?
Yvonne (Storek)