Kann hier vielleicht jemand weiterhelfen?
Viele Grüße Peter
Sehr geehrter Herr Kreiler,
durch die Feiertage komme ich erst jetzt zur Antwort..
Ein wenig bin ich über B. Traven und seine unglaubliche Geschichte informiert. Ich hatte in der Vergangenheit verschiedene Anfragen bezüglich des Themas.
Alle meine Versuche, etwas Licht ins Dunkel zu bringen, schlugen fehl. Ich werde versuchen, etwas über die von Ihnen genannten Personen herauszufinden.
Sollte es irgendeinen Hinweis geben, benachrichtige ich Sie gern.
Mit Grüßen aus Traventhal
Harry Beiersdorf
www.landgestuet-traventhal.de
Kurt Kreiler schrieb:
Sehr geehrter Herr Beiersdorf, sehr geehrte Damen und Herren,
darf ich mich mit einer unbescheidenen Bitte an Sie wenden.
Ich wäre sehr glücklich, wenn Sie mich in meinen Forschungen nach der Familie von Warnstedt im Raum Schleswig und vor allem in Traventhal unterstützen könnten.
Der Grund ist folgender:
Der nicht unbekannte Schriftsteller B. Traven (Das Totenschiff, Schatz der Sierra Madre etc.), der von 1882 bis 1969 lebte und zu dessen 40. Todestag am 26. März ich ein einstündiges Feature für den Hörfunk verfassen werde, machte aus seiner Herkunft ein großes Geheimnis. Auf von Grund von Sprachproben (es gibt Tonbänder, auf denen der Emigrant deutsch sprechend und singend zu hören ist), kommen die Experten zu dem Schluss, dass Traven Westniederdeutsch bzw. Nordniedersächsisch sprach. Denn er rollt in charakteristischer Weise das "R", s-tolpert über den s-pitzen S-tein und spricht das "O" zuweilen als "Ou" aus wie man es so nur im Raum zwischen Hamburg und Lübeck tut. Mit anderen Worten: Der "große Unbekannte" wuchs im Land zwischen Nord- und Ostsee auf.
Auch sein Pseudonym "B. Traven" bzw. "Ret Marut" verweist auf Schleswig mit dem Fluss Trave und den Orten Traventhal und Marutendorf.
Und es gibt noch eine andere Spur, die der Mystifizierer Traven gelegt hat, und die nach Traventhal führt.
Er sandte 1935 einen alten Theaterzettel der "Faller'schen Schauspieler-Gesellschaft" aus dem Jahr 1840 an die Library of Congress in Washington D.C. - mit einem Begleitschreiben voller Andeutungen. Er breitet sich aus über den Ort Warmbrunn, an dem damals am 8. August 1840 laut Theaterzettel "Zar und Zimmermann" gespielt wurde. Traven zielt darauf, daß in der Schauspielertruppe auch Angehörige des preußischen Adels mitwirkten. Schließlich macht er darauf aufmerksam, daß der Theaterzettel alle Frauen mit französischen Kurztiteln nennt - bis auf eine "Frau von Sternwaldt".
Diesem Namen ist der Traven Biograph Karl S.Guthke nachgegangen. Er stieß, einer Schauspielerfamilie nachforschend, auf eine Emilie von Sternwaldt, die, so die letzte Eintragung, 1907 Souffleuse am Pabst-Theater in Milwaukee (Wisconsin) und am Powers-Theater in Chicago war. Das könnte die Mutter des Schriftstellers Traven sein.
Traven behauptet, in Amerika geboren worden, aber noch als Kind nach Deutschland gekommen zu sein. Wenn er aus der Familie v. Sternwaldt (ein bekanntes Anagramm für den Adelsnamen von Warnstedt) stammen würde, so liegt es nah zu vermuten, die junge Famile von Sternwaldt sei um 1890 in die Nähe ihrer Verwandtschaft nach Schleswig gezogen.
Nun meine Frage: können Sie als Lokalhistoriker eruieren, ob es in Traventhal (bzw. Marutendorf) nach 1868 (dem Tod einer gewissen Charlotte von Warnstedt, verh. von Adeler, noch von Warnstedts oder Nachkommen der Warrnstedt gegeben hat?
Mein bisheriger Wissensstand:
>Aus der Familie von Warnstedt gibt es zwei Brüder, 1819 und 1825 geboren, die nach Amerika auswanderten und dort verschollen sind. Deren Onkel und Tante, Jürgen von Warnstedt (*1836) und Charlotte von Warnstedt, verh. von Adeler (+1868), lebten in einem damals dänischen Ort bei Bad Segeberg, der Traventhal heißt.< (Jahrbuch des deutschen Adels, III (1899), S. 732
Folgende Artikel habe ich bibliographiert, aber bisher noch nicht eingesehen:
-Christopher von Warnstedt, Kurze Geschichte und ältere Genealogie des Geschlechts von Warnstedt, Der Herold III (1943), S. 141-184
-Christopher von Warnstedt, Die Wustrower von Melberg und von Warnstedt. In: Genealogie. Zeitschrift für Familienkunde, Hg. G. Gessner, Jahrgang 19.1970 (= Band 10/I)
Ich wäre wie gesagt sehr froh, wenn Sie mir mit Hinweisen helfen könnten und danke Ihnen im voraus für Ihre Bemühungen.
Mit den besten Grüßen
Dr. Kurt Kreiler
KK, Tiberiusstr. 5, 50968 Köln, Tel: 0221-3 77 77 41