WG: Schullehrer-Seminar (in Waldau) des Königlichen.Waisenhauses in Königsberg

Liebe Listenleser, wer kann mir weiterhelfen?

„Carl Hermann Birth bestand 1868 die Prüfung am Schullehrer-Seminar des
Königlichen.Waisenhauses in Königsberg, vermeldet das Amtsblatt???“ Das
Schullehrer-Seminar befand sich in Waldau. Welches Amtsblatt könnte gemeint
sein und wo könnte ich es finden? Es könnte sich bei diesem Carl Hermann
Birth um meinen Urgroßvater handeln, der 1847 geboren wurde und als Lehrer
und Organist tätig war, allerdings nicht in Königsberg, sondern in
Groß-Arnsdorf in Mohrungen. Kann zu damaliger Zeit ein junger Mann schon
mit 21 Jahren seine Ausbildung zum Lehrer beendet haben? Gehörte zur
damaligen Lehrerausbildung auch das Erlernen des Orgelspiels? Ich bin auf
Antworten gespannt. Adventliche Grüße Monika Diettrich

Hallo, zum Amtsblatt kann ich nichts sagen. Aber mit 21 konnte man fr�her durchaus Lehrer sein. Es handelt sich dabei um die Seminarausbildung zum Volksschullehrer und da passt auch das Orgelspiel hinein. Das war die ZUgabe am Sonntag. Die Bezahlung in beidem war nach heutigen Vorstellungen miserabel. Das Studium zum Lehramt stamm t aus den 1960er Jahren-
Sch�ne Gr�sse
Karin (Dr. Schmidt-Urban)

Monika,

Karin hat schon Entscheidendes angemerkt. Die Volksschullehrerausbildung (heute Ausbildung zum Lehrer an Grund- und Hauptschulen) in der angegebenen Zeit verleif anders als heute. Die Volksschule dauerte insgesamt 8 Jahre (in manchen Teilen Deutschlands auch nur 7 Jahre). Wer die Volksschule mit gutem Ergebnis abschloss, konnte sich zum Lehrer ausbilden lassen. Dies geschah in aller Regel zun�chst zweistufig, indem nach der Volksschule zun�chst eine (oft private) Pr�parandenanstalt besucht wurde, die auf die Eingangspr�fung zum Lehrerseminar vorbereitete. Nach dem Durchlaufen des Lehrerseminars war man Volksschullehrer. Diese Ausbildung erm�glichte es sehr wohl, dass man mit 21 Jahren Volksschullehrer sein konnte.

Sp�ter wurden die Seminare in P�dagische Akademien umgewandelt, aus denen dann die P�dagogischen Hochschulen (PH) hervorgingen, die, wie alle 'Hochschule' genannten Einrichtungen der damaligen Zeit, den Schwerpunkt auf die praktische Ausbildung setzten, Wissenschaftliches aber nicht ganz vernachl�ssigten. Ende der 1960er Jahre wurde die Ausbildung der nun Grund- und Hauptschullehrer genannten Absolventen der PHs dann mit wissenschaftlichem Schwerpunkt fortgesetzt. Eine Reihe der PHs verlor damit ihre Eigenst�ndigkeit und wurde zu P�dagogischen Fakult�ten von Universit�ten.

Von dieser Ausbildung unterschied sich schon immer die der Gymnasiallehrer. Sie hatten von Anbeginn an ein wissenschaftliches Studium an Universit�ten zu absolvieren und mussten (und m�ssen) dort neben ihrem Fachstudieng�ngen u.a. auch P�dagogik belegen.

Gru�
Rolf-Peter

Liebe Frau Dittrich,

hier kann nur das "Amtsblatt der Königlich Preußischen Regierung zu
Königsberg" gemeint sein.

In den Personenkundlichen Auszügen aus diesen Amtsblättern von Friedwald
Moeller (Sonderschrift Nr. 55 des VFFOW)findet sich dieser Eintrag denn auch
auf Seite 646 (mit dem Verweis auf Jahrgang 1868 Nr. 133).
Übrigens findet man in demselben Buch auf Seite 391 einen weiteren für Sie
interessanten Eintrag: 1853 Nr. 214: "Birth, Charlotte, gb. Wichert,
Hebammen Lehrtochter, Bladiau, als Hebamme approbiert und vereidigt."

In der auch vom VFFOW herausgegebenen "Kartei Quassowski", Band B, Seite B
346 und B 347 finden Sie noch weitere Einträge zu der Familie Birth.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Christoph Surkau

Guten Abend,
die Amtsblätter der Königlich (Ost-?)Preußischen Regierung in Königsberg und
andere Quellen sind bezüglich der enthaltenen Personaldaten ausgewertet in:
http://www.kartei-quassowski.de.vu/
Die zu dieser Kartei gehörenden Bände stehen in einigen Bibliotheken, u.a.
in der Opitz-Bibliothek in Herne - in der Regel nicht ausleihbar. Oft findet
man dort sowohl Geburtsort als auch -datum.
Zum Alter: Es gab durchaus auch noch jüngere Lehrer mit Seminarausbildung.
Ich glaube nicht, dass Orgelspiel auf dem Lehrplan stand, aber vielleicht
hat er das ja bei seinem Vater gelernt - oft wurden die Dorfschullehrersöhne
wieder Lehrer.
Viele Grüße,
Uwe (Köster)

Hallo Liste,

Moechte mich mal vorstellen. Bin gebuertiger Deutscher von Frankfurt/Main und bin seit 1955 in den Vereinigten Staaten. Schwerpunkt meiner Forschung war bis jetzt Mecklenburg und Hessen. Habe jetzt aber einen Fall wo Ich ein Link nach Ostpreussen habe.

Die Frau eines Verwandten ist aus "Alkniggen" in der Naehe von Koenigsberg. Weiss jemand wie der Ort jetzt heist? Oder gibt es eine Webpage wo Ich das ausfindlich machen kann.

Mfg aus Houston, Texas USA
Klaus Dieter (Cook)
Cook-Garza Genealogy Pages (www.cook.sunbeltprinters.com)

1847 wird Franz Tilmann, ein Lehrersohn, im Alter von 22 Jahren in unserem Dorf in Westfalen zuerst Gehilfe und 1848 dann Nachfolger des langj�hrigen Dorflehrers. Tilmann hatte davor zwei Jahre lang das B�rener Lehrerseminar besucht und sich in den F�chern

- Religionslehre
- biblische Geschichte
- m�ndlicher und schriftlicher Ausdruck
- Sprachlehre
- Kopf- und Tafelrechnen
- Geometrie
- Sch�nschrift
- Handschrift
- Zeichnen
- Klavier- und Orgelspiel
- Gesang
- "Realien" (Naturlehre, Erdkunde, vaterl�ndische Geschichte)
- Taubstummenunterricht
- Obstbaumzucht
- Turnen
- P�dagogik und
- "Schulehalten" (= Didaktik)

fortgebildet. Nicht unwahrscheinlich, dass die Lehrerausbildung zu dieser Zeit auch in anderen Gegenden Deutschlands �hnlich ablief.

Hallo,
in der russischen digitalen Bibliothek ( siehe Link) kann man das Buch" Die
Preußische Volksschule" herunterladen.
Gesetze und Verordnungen (betrifft auch Lehrerausbildung.

http://elibrary.rsl.ru/?menu=s35/elibrary/elibrary4483/elibrary44834486/&lan
g=en

Unter Universal Collektion eingeben, Die Preussische Volksschule.
Gruß aus Berlin
Bernhard

[mailto:ow-preussen-l-bounces@genealogy.net] Im Auftrag von rpp

Hallo Klaus Dieter,

ich empfehle Dir GOV :: Extended search
Aber den Ortsnamen Altkniggen findest Du dort nicht. Überprüfe
doch noch einmal den Ortsnamen.

Viele Grüße
Werner (Weikart)

Sehr geehrter Herr Ostrzinszki,

k�nnten Sie freundlicherweise den kompletten Weg bis zum Download beschreiben?

Ich habe mich bis zur Titelanzeige durchgek�mpft, scheitere dann aber an den verschiedenen nur kyrillisch beschrifteten Buttons. In Englisch scheinen nur die ersten Ebenen erreichbar zu sein.

Hinweis f�r andere Pfadfinder: Unten ister Link gebrochen. die restlichen teile m�ssen h�ndisch eingegeben werden, ggf. ohne =.

Unter Universal Collection mu� in die Suchmaske oben der Buchtitel wie unten angegeben eingegeben werden, also preussische (statt: preu�ische).

Freundliche Gr��e

J�rgen Wagner
-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Bitte sehr:

Kurze Beschreibung !
Klick auf Universal Collektion:
Eingabe bei Search Preussische Volksschule
Auf Elektr. Ress. klicken
Acrobat Reader auswählen und dann auf Otk... klicken:
Dann öffnet sich das Buch bzw. speichern unter.

Gruß
Bernhard
Wir können es auch telefonisch gemeinsam einmal machen.
030 86387879
Bin noch ca. 1,5 h erreichbar
Bernhard

Mit diesem verkürztem Link kommt man direkt zur Auswahl:
http://goo.gl/yMh6a

Online geht schnell, PDF dauert ziemlich.

Grüsse
Olaf

Werte Zeitreisende,

dem Entdecker ist zu danken! Der als pdf-Datei speicherbare Band (rd 780 Seiten = 143 MB) vermittelt einen umfassenden �berblick �ber die Rechtsverh�ltnisse der Volksschulen und Volksschullehrer nach dem Stande von 1905. . F�r Nichtjuristen sicher trocken, f�r Interessierte ein (positives) Fa� ohne Boden.

Inhalt:

I. Die allgemeinen Schulgesetze
(darunter: Preu�en, Neuvorpommern, Schlesien, Schlewig-Holstein, Hannover,
Nassau,)
II. Die Beh�rden (Schulaufsicht)
III Die Lehrerbildung (Seminare, Pr�fungen)
(darin Lehrpl�ne der Ausbildungsst�tten, Pr�fungsordnungen)
IV. Der Lehrer (Anstellung, Dienst, Einkommen)
(mit konkreten Zahlen �ber die damaligen Dienstbez�ge,
Umzugskostenerstattungen usw.)
V. Das Schulhaus (Bau und Ausstattung)
VI. Die Schulgemeinde
VII. Schullast
VIII. Schulpflicht
(darin: Bestrafung der Schulvers�umnisse)
IX. Schulordnung
X. Der Schulunterricht
(darin auch Mittelschule)
XI. Der Privatunterricht
XII. Mittlere Schulen (�u�ere Verh�ltnisse)
XIII. das Taubstummen- und Blindenunterrichtswesen
Sachregister (27 Seiten)

Es m�ge n�tzen

J�rgen Wagner