Ich habe den o.g. Begriff nun mehrfach gelesen, doch ich kann mir
darunter nichts vorstellen.
Hallo Margit,
ich habe mir dazu einen informativen Text abgespeichert, den Gaby
Bastemeyer am 23. November 2003
zum Thema Praestationstabellen in die OW-Mailingliste eingestellt
hatte. Mir hat das damals sehr geholfen
und vielleicht nützt Dir und anderen Interessierten dieser Text
ebenfalls.
Gruß, Dieter Sommerfeld
November 23, 2003
Die eigentlichen Praestationstabellen enthalten nur die landbesitzende
Bevoelkerung auf koeniglichem Grund (also nicht auf adligem Grund),
d.h., nur Grundbesitzer und keine Losleute oder Instleute. Im Geheimen
Staatsarchiv in Berlin-Dahlem findet man in den Findbuechern zu den
Praesttionstabellen(PT) bei jeder einzelnen PT aber die Angabe, ob auch
Sonderlisten oder Muehlen-Consignationen in der PT enthalten sind.
Sonderlisten sind z.B. die Kopf-und Hornschoss-Listen . In meiner
Erinnerung waren darin "kleine Leute" zu finden. Ansonsten hat man es
mit Koellmern oder sonstigen Grundbesitzern als Vorfahren leichter als
mit Instleuten und Losleuten. Das mag ungerecht sein, ist aber eine
Tatsache.
Was Inst-und Losleute genau sind, findet man wunderbar erklaert in dem
tollen Buch von Robert STEIN "Die laendliche Verfassung Ostpreussens am
Ende des 18.Jahrhunderts". Danach stammt der Begriff "Inste" vom
niederdeutschen Wort "insete"= Insasse. Ein Instmann ist ein Einlieger.
Die Instleute zahlten Miete fuer Wohnung und Garten, oft auch fuer die
ihnen im Felde angewiesenen Ackerstuecke. Sie waren zu
Scharwerksdiensten verpflichtet und mussten darueber hinaus jederzeit
bereit sein, auf Verlangen des Gutsherrn zur Arbeit zu erscheinen,
wofuer sie dann Lohn erhielten. "Dieser schwankte
zwischen 9 und 12 Groschen fuer den Mann und 6 bis 9 Groschen fuer die
Frau". Natuerlich sind in dem Buch auch alle anderen laendlichen
Berufsbegriffe in Ostpreussen bestens erklaert, vom Eigenkaetner über
den Emphyteuten bis zum
adligen Gutsbesitzer.
Gaby Bastemeyer