WG: Beruf RETORTENMEISTER

Hallo, Peter, Du schreibst: > Bei den Vorfahren meiner Frau finde ich 2
mal als Beruf die Bezeichnung RETORTENMEISTER. Ich weiss nicht, ob es
sich um einen Lesefehler handelt.

Ich habe noch einmal in Meyers Großem Konversationslexikon von 1909
nachgesehen. Dort steht unter dem Stickwort Retorte:

Retorte (franz.), Gefäß aus Glas, Metall, Porzellan oder Ton, das bei
Destillationen die zu destillierende Flüssigkeit aufnimmt. Große
Retorten, z.B. bei der Branntweinbrennerei, der Teerdestillation etc.
heißen Blasen und sind aus mehreren Stücken zusammengesetzt. Auch die
zylindrischen Gefäße, in denen Steinkohlen, Holz, Torf etc. zur
Gewinnung von Leuchtgas, Teer etc. erhitzt werden,heißen Retorten.
Bisweilen wird auch die Bessemerbirne Retorte genannt.

Retortenöfen waren Öfen, in denen mehrere Retoreten geichzeitig erhitzt
wurden.

Vielleicht bringt Dich das ja zu neuen Überlegungen. Gruß, Dieter