Hallo,
hier kommt noch eine neue Info �ber Paul Felske aus dem Buch:
Altpreussische Biographie von Klaus B�rger
Husum Band 5, 1. Lieferung im Elwert Verlag Marburg/Lahn 2000
Seite 1577:
Felske, Paul, Lehrer und Lyriker.
Geb. Gro� Ksionsken, Kreis Briesen, sp�ter umbenannt in Hohenkirch, Kr. Briesen,
28. oder 8.1.1838 ? , gestorben in Marienburg am 12.12.1914, evangelisch.
Vater war Besitzer eines kleinen Bauernhofes in Hohenkirch ( damals Kr. Gro� Ksionsken),
Mutter , geb. Thoms. stammte aus dem Nachbarkreis Strasburg .
- oo Luise Lellis.
Seine Frau starb, bevor Felske nach Marienburg zog.
Ein Kind aus dieser Ehe starb wahrscheinlich im zarten Kindesalter.
Felske wuchs unter 7 Br�dern und einer Schwester auf.
Als 17 j�hriger verlor er seine kr�nkliche Mutter. Die finanzielle Lage der Familie lie� nur zu,
da� er als einziger seiner Geschwister den Lehrerberuf w�hlen durfte, alle anderen mu�ten ein Handwerk
erlernen.
Nach der p�dagogischen Seminarausbildung in Marienburg ( 1856-59)
wurde er nach einer ersten Anstellung in Konitz, Dorflehrer in Kalthof bei Marienburg.
Dort blieb der bei seinen Sch�lern und Dorfbev�lkerung beliebte Lehrer bis zu seiner
Pensionierung.
Danach zog er nach Marienburg, wo er seinen Lebensabend verbrachte.
Er starb im Alter von 76 Jahren und fand auf dem aus der Ordenszeit stammenden
Jerusalemer Friedhof seine letzte Ruhe.
Die Beschaulichkeit des Dorfes hat ihn zum Dichten angeregt.
�ber seine T�tigkeit als Lehrer gibt es keine Gedichte, wohl aber �ber
seine pers�nlichen Empfindungen, seine h�usliche Umgebung, den Garten, den Wald,
die Tiere und vor allem �ber Bienen, denn er war Imker.
Seine Verse weisen ihn als einen religi�sen vaterlandsliebenden Menschen aus.
Wie im gesamten deutschen Osten versuchten um 1900 auch westpreu�ische Lehrer
und Schriftsteller Heimathymnen zu dichten.
1901 verfasste Felske einen dreistrophigen Text:
Westpreu�en, mein lieb Heimatland, wie bist du wundersch�n...,
den sein Marienburger Kollege, der Musikp�dagoge Hugo Hartmann, 1902 vertonte.
Bald darauf wurde das Lied bei der katholischen Schulgemeinde auf einer Schulfestlichkeit
erstmals �ffentlich gesungen.
Darauf erwarb es der Marienburger M�nnergesangsverein zu wiederholten Auff�hrungen, die zur schnellen
Verbreitung dieser Neusch�pfung ebenso beitrugen, wie 1907 die Aufnahme
in das Liederbuch des Ostmarkvereins.
Dadurch wurde dieses Lied im Weichselland bekannt.
In der Zeit der Volksabstimmung von 1920
im nord�stlichen Landesteil und nach der Vertreibung aus der angestammten Heimat gelangte das Lied
zur besonderen Bedeutung: Es wurde zur Hymne des Landes, zum Heimatlied der Westpreu�en.
Quellen:
Gertrud Stendal Die Heimathymnen der preu�. Provinzen und ihrer Landschaften, Heidelberg 1919,
S.178-180
Berhard Pawelcik: F�nfzig Jahre Westpreu�enlied, in der Westpreu�e, Jg. 2, 1950, Nr. 10.S.10,
W.G. Der Dichter unseres Heimatliedes, in der Westpreu�e,Jg. 3, 1951, Nr.9 , S.9
Harry D. Schurdel: Westpreu�en mein lieb Heimatland. Ein Beitrag zur Geschichte des Westpreu�enliedes in
der Westpreu�e, Jg. 44, 1992, Nr. 11 S.12
Hugo Rasmus: Vom Volksliedgut in Westpreu�en.. Eine historsiche �bersicht ( Quellen u. Darstellungen zur Geschichte Westprue�ens,
29) M�nster 1997, Register ( Bild S. 62) und S.178
Fritz Naunheim: Das Schullehrerseminar in Marienburg in Westpreu�en, 1812-1923.
Die Zeit von 1855-1865 , in APG, N. F.Bd. 23, Jg. 41, 1993, S.302